30.06.2025 -- 119.515 // Zuwachs zum 31.05.2025: 4.592
Dmitri Marselewitsch, 20 Jahre
"Unter Einsatz seines Lebens erfüllte er wie seine Mitstreiter die wichtigste Mission: den Aufstieg des Nationalsozialismus an den Grenzen unseres Landes zu stoppen, die Kriegsgefahr für unser Heimatland zu stoppen, Blutvergießen unter der Zivilbevölkerung zu verhindern und den Tod von Kindern, Alten und Frauen zu beenden", schreibt die Verwaltung der Stadt Jalutorowsk (Tjumen) über Dmitri Marselewitsch Kalijew. Die Wahrheit ist, Dimitri meldete sich im Frühjahr 2025 freiwillig zum Kriegsdienst und war vor seinem 21. Geburtstag am 3. Mai bereits tot. Seine einzige Mission war schnell zu sterben. Da kommt Dimitris Motto auf seiner VKontakte-Seite der Wahrheit viel näher: "Der Blick eines Sterbenden".
Maxim Semskow, 18 Jahre
Maxims Interessen bewegten sich im Bereich von Autos, Wodka und Zigaretten. Ein halbes Jahr nachdem er 18 geworden war, zog er in den Krieg. "Nun, ich habe einfach weitergemacht", war sein Motto auf VKontakte. Hat er nicht! Maxim Semskow, geboren am 19. September 2006, lebte in der Großstadt Orsk in der Region Orenburg. Wahrscheinlich hat er gerade mal einen Monat an der Front überlebt. Am 17. April 2025 wurde er bestattet.
Rifat Iskenderowitsch, 25 Jahre
Rifat Iskenderowitsch Feisullow, geboren am 16.03.2000, stammt aus dem tatarischen Dorf Ozyn Kuak in der russischen Teilrepublik Tschuwaschien. Die Tschuwaschen sind in der Regel christlich orthodoxen Glaubens, die Tataren sind Muslime. Rifat schloss die Offiziersausbildung im September 2021 ab und bereits ein halbes Jahr später befehligte er Panzer beim Angriff auf die Ukraine. Im Krieg sammelte er Orden und stieg zum Hauptmann auf. Irgendwann war damit Schluss, am 1. Juli 2025 bekam auch er eine Grube in seinem Heimatdorf.
Semjon Alexandrowitsch, 19 Jahre
Semjon Alexandrowitsch Timtschenko, 02.10.2005 - 28.12.2024, wuchs in Wladiwostok auf, ganz im Osten Russlands und weit weg vom Krieg in der Ukraine. Wahrscheinlich wurde er auch während seines Wehrdienstes zum Kriegsdienst "überredet". "Du wirst gehen und niemand wird sich an dich erinnern", steht auf seinem VKontake-Status geschrieben. So ist es und widerlegt die Lügen der russischen Proaganda, dass Gefallene ewig leben werden. Gegen das Vergessen hat sich seine Schwester sein Konterfei auf ihren Körper stechen lassen.
Stanislaw Sergejewitsch, 21 Jahre
Hilfsfahrer bei der Eisenbahn war Stanislaw nach Schule und Eisenbahnkolleg geworden. Dann kam der Wehrdienst und Stanislaw unterzeichnete einen Vertrag. Warum? Aus dem russischen Nachruf werden wir seine Beweggründe nicht erfahren. Stanislaw Sergejewitsch Kreutzer, 07.06.2003 - 19.09.2024, lebte in Nischni Tagil, einer Großstadt in der Oblast Swerdlowsk. Deutsche Wurzeln kann man vermuten.
Artem Wladomirowitsch, 18 Jahre
"Es gibt keine Worte, um den Schmerz meiner Seele auszudrücken...Möge das Himmelreich dir gehören, Sohn. Du bist bei der Verteidigung deines Heimatlandes gestorben. Mein Schmerz vergeht nicht", schreibt die Mutter von Artem Wladomirowitsch Dedow (23.12.2005 - 27.05.2024). Offensichtlich hatte sie nichts dagegen, dass ihr Sohn freiwillig losgezogen ist, um die Söhne anderer Mütter zu töten, damit fremdes Land erobert wird.
Danila Leonidowitsch, 23 Jahre
Seine Zukunft hatte Danila früh in den Sand gesetzt. Er hatte eine Ausbildung zum Automechaniker abgebrochen und musste deshalb nach seinem Wehrdienst als Heizer arbeiten. Dazu musste er noch seine Frau und seine beiden Kinder ernähren. Da lockte das viele Geld, das das Militär den Freiwilligen bezahlte. Am 16. März 2024 schloss er den Vertrag, ein Jahr und ein Monat später war Danila tot. Danila Leonidowitsch Tomilow, 31.03.2002 - 12.04.2025, lebte im Dorf Iljinka in Burjatien.
Juri Andrejewitsch, 23 Jahre
Juri Andrejewitsch Pljusnin wurde im burjatischen Dorf Kurumkan geboren, über das wir auf Grund seiner vielen Kriegstoten häufig berichtet haben. Nach seinem Wehrdienst zog Juri nach Irkutsk und hätte in seinem erlernten Beruf als Automechaniker gearbeitet. Sehr erfolgreich war er nicht, im Februar 2024 meldete er sich freiwillig zum Kriegsdienst und am 3. Juni 25 war sein Leben zuende.
Iwan Wadimowitsch, 18 Jahre
Aus einem Ort mit dem heimeligen Namen Kalkstein-Steinbruch (Карьер Известняк) in der Region Perm kam Iwan Wadimowitsch Nischigorodow. Iwan, geboren am 24. Juli 2006, wurde im Herbst 2024 zum Wehrdienst eingezogen. An der Grenze zwischen der Ukraine und der russischen Region Kursk wird seit August 2024 heftig gekämpft. Und genau dort wurde der unerfahrene Wehrpflichtige von seinen Vorgesetzten eingesetzt. Das Ergebnis war deshalb vorherzusehen: Am 6. Juni 25 wurde Iwan im Einsatz getötet. Dafür wurde seine Beisetzung mit großem Pomp vollzogen.
Peter Sergejewitsch, 18 Jahre
Mit der Schule wollte es nicht richtig klappen. Peter Sergejewitsch Koganenko, geboren am 2. November 2006, verließ in der 10. Klasse seine Schule, um an das Baikal Kolleg für Tourismus und Dienstleistung zu wechseln. Doch Peter kam dort nicht zurecht und wechselte zurück an seine alte Schule. Ohne einen Abschluss der 11. Klasse unterzeichnete er einen Militärvertrag und zog in den Krieg. Mit dem Soldatenberuf klappte es dann auch nicht, am 22. Juni war Peter tot.
Ratmir Alikowitsch, 20 Jahre
In der städtischen Siedlung Tschischmy in Baschkortostan wurde Ratmir Alikowitsch Jachin groß. Nach der Schule wollte er Feuerwehrmann werden, brach aber die Ausbildung ab. Statt Brände zu löschen, wollte er lieber Feuer an ukrainische Häuser legen und meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Ratmir, geboren am 26.05.2005, wurde am 10. Juni in seiner Heimat beigesetzt.
Idel Minirowitsch, 21 Jahre
Idel Minirowitsch Julukow, geboren am 26. September 2003, lebte im großen Dorf und Kurort Krasnoussolski in Baschkortostan. Er hatte sich im Juni 2024 freiwillig gemeldet, ein Jahr später war Schluss. Idel zeigte sich damals stolz und vermummt in Soldatenkluft und hatte den Ernst des Krieges nicht wirklich begriffen. Idel liebte auch Computerspiele, wie man auf seinem T-Shirt sieht. Dem Gewinner verheißt das Spiel: Winner, Winner, Chickendinner. Für Idel gab es nur Plastikblumen auf seinem Grab.
Radmir Ilgisowitsch, 21 Jahre
Als Radmir acht Jahre alt war, wurde das obere Foto aufgenommen. Er wuchs im kleinen Dorf Sujakowo in Baschkortostan auf. Nach der Schule machte er eine Ausbildung an der Eisenbahnfachschule, dann kam der Wehrdienst und danach hatte er wohl keine feste Anstellung. Im Februar 2025 unterzeichnete er einen Militärvertrag, der bereits am 9. Mai endete. "Radmir Ilgisowitsch Chalilow, geboren am 19.03.2004, wäre ein Mann mit reiner Seele und hellem Herzen gewesen. Sein Leben wäre erfüllt von Güte, Menschlichkeit und dem Wunsch, anderen zu helfen", heißt es im Nachruf.
Kirill Alexandrowitsch, 20 Jahre
Sechs Jahre lang ging Kirill auf eine Kadettenschule. Zum Abschluss im Mai 2023 küsste er die Fahne seiner Schule. "Ich hänge nirgendwo rum, mich interessiert nichts", war sein Motto auf VKontakte, das definitiv nicht stimmte. Kirill zeigte sich gerne öffentlich vermummt, gekleidet mit martialischer Kluft und bewaffnet mit einem Airsoft-Gewehr. Seinen 20. Geburtstag hat er gerade noch erlebt, im Juli 2024 war er tot. Kirill Alexandrowitsch Kukuschkin, geboren am 21.04.2004, lebte in Moskau. Er vergeudete sein Leben als Scharfschütze beim Militär in der Sturmkompanie „B“.
Alexander Andrejewitsch, 20 Jahre
Alexander Andrejewitsch Schiwerski, 21.08.2004 - 20.05.2025, lebte im Dorf Uchtuj, das nur vier Kilometer von der Stadt Zima entfernt liegt, die wir bereits vorgestellt haben. Der Nachruf schreibt, Sascha wäre in der Eisenbahnfachschule in Sima ausgebildet, danach zum Wehrdienst einberufen worden und hätte sich dort zum Kriegsdienst entschieden. Saschas Geschichte geht anders. Er war eigentlich ein harmloser Kiffer, der hin und wieder wild wachsenden Hanf aberntete, trocknete und selbst verbrauchte. 105 Gramm Hanfblätter hatte er gesammelt, Nachbarn bemerkten den Geruch und zeigten ihn an. Im März 2023 wurde Sascha zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Den Rest kann man sich zusammenreimen - Haftverschonung durch einen Vertrag mit dem russischen Militär, also eigentlich eine Todesstrafe.
Wjatscheslaw Kirillowitsch, 18 Jahre
Im Februar 25 wurde Wjatscheslaw Kirillowitsch Istomin 18 Jahre alt, am 23. Juni 25 wurde er begraben. So kann man das Leben von Wjatscheslaw schnell zusammenfassen. Geburt, elterliche Fürsorge, Kindergarten, Schule - alles umsonst, geopfert für die imperialen Gelüste eines greisen Herrschers. Wjatscheslaw wuchs im Dorf Ust-Kischert auf, einem größeren Dorf in der Region Perm mit wenig erbaulicher Anmutung.
Artem Jewgenjewitsch, 19 - 20 Jahre
Am 21. Dezember 2024 wurde Artem Jewgenjewitsch Borodin zum Wehrdienst eingezogen. Artem wurde im Jahr 2005 geboren und lebte in der Großstadt Neftejugansk im Autonomen Kreis der Chanten und Mansen. Der Wehrpflichtige wurde in der Region Kursk stationiert und musste dort an die Front. Am 18. Juni erfuhr seine Familie, dass Artem durch Granatsplitter am Bein verletzt und in ein Krankenhaus verlegt worden wäre. Sein Zustand wäre mittelschwer. Artem hat das Krankenhaus nicht überlebt.
Leonid Worontsow, 20 Jahre
Die Zukunft vieler russischer Jugendlicher ist der Tod. Leonid Worontsow, geboren am 26. Januar 2005, stammte aus dem kleinen Flecken Juksary in der russischen Teilrepublik Mari El. Nach der Schule schloss er eine Ausbildung als Elektriker ab und fand im erlernten Beruf keine Arbeit. Zudem war er für den Wehrdienst untauglich. Also jobbte er auf einer Baustelle als Maurer. Sein Ausweg führte direkt in den Abgrund. Im September verpflichtete er sich zum Kriegsdienst, am 30. März 25 wurde er durch einen Minenexplosion getötet.
Alexei Alexejewitsch, 21 Jahre
Alexej hatte sich freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet und wurde als Hilfspilot einer Drohneneinheit eingesetzt. Aber auch das schützte ihn nicht vor dem Tod an der Kampflinie. Am 1. November 24 wurde er getötet und erst am 18. April 25 in seinem Heimatdorf beigesetzt. Alexej Alexejewitsch Grigorjew, geboren am 04. April 2003, stammte aus dem Dorf Plodowoje in der Region Leningrad.
Nikita Sergejewitsch, 20 Jahre
Während eines Angriffs kam der Schützenpanzer in dem Nikita saß unter Beschuss. Zwei Insassen konnten sich noch rechtzeitig absetzen, die restlichen 6-7 Besatzungsmitglieder verbrannten mit dem Panzer - darunter auch Nikita. Nikita Sergejewitsch Udalych, geboren am 14. Februar 2003, wuchs im Dorf Maly Melik in der Region Saratow auf. Seine Berufsausbildung hat er nicht abgeschlossen, so musste im Juni 2022 zum Wehrdienst antreten. Nach einem halben Jahr verpflichtete er sich zum Kriegsdienst, nach einem weiteren halben Jahr war er Asche.
Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt informierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Das ist die Geschichte von Konstantin Konstantinowski Drjachlow, geboren am 9. März 1993, aus der Stadt Glasow in Udmurtien. Und um es gleich vorneweg zu sagen - Konstantin war nicht das hellste Licht in der Stadt. Sein letzter ständiger Wohnsitz war zudem die Haftanstalt IK-6 im Moschginski Bezirk in Udmurtien.
Zusammen mit einem Kumpel bemerkte Konstantin eine leicht offen stehende Türe an einem Reisebus. Sie brachen die Türe auf und klauten alles, was nicht niet und nagelfest war: Klopapier, Erste-Hilfe-Sets, Seesäcke, Glühbirnenkartons, Container, einen Schlafsack und den eingebauten Fernseher. Der Busfahrer entdeckte die beiden und stellte sie zur Rede, doch bei zwei gegen einen sah er keine Chance und ließ sie ziehen. Auf der Flucht warfen die beiden Diebe einen Teil der erbeuteten Sachen einfach weg.
Im Januar 2024 wurde Konstantin zu zwei Jahren und zehn Monaten Gefängnis verurteilt. In der Haft unterzeichnete er einen Vertrag mit dem Verteidigungsministerium - sein eigenes Todesurteil. Er landete in der Militäreinheit 34479. Nach Angaben seiner Angehörigen meldete er sich zuletzt aus einem Krankenhaus im Dorf Wodnoje. Er starb am 22. Mai 2024 und wurde 31 Jahre alt. Das Schicksal seines Komplizen ist unbekannt.
Wir hatten berichtet, dass Angehörigen getöteter russischer Soldaten verboten wurde, die Zinksärge zu öffnen. Einer der Gründe könnte das Beispiel von Igor Wjatscheslawowitsch Pribrjukow sein, der im Zinksarg nach Hause kam. Der Mann wäre am 27. Februar 2025 im Krankenhaus gestorben.
Als die Angehörigen den Sarg öffnen ließen, fanden sie nur drei Stück Kohle - keine Militärmarke, keine Dokumente. (Übersetzung)
Manche Lebensläufe sind von außen betrachtet, schwer zu erklären. Da hätten wir Oksana Sergejewna Tschetschelnitskaja, geboren am 3. Dezember 1974, die aus der Großstadt Kropywnyzkyj in der Ukraine stammt - Kampfname Eule. Oksana hatte sich zunächst der Gruppe Wagner angeschlossen und kümmerte sich als Sanitäterin um die verwundeten Soldaten beim Kampf um die ukrainische Stadt Bachmut - in der russischen Nomenklatur gerne liebevoll Bachmut-Fleischwolf genannt. Als die Gruppe Wagner aufgelöst wurde, verpflichtete sich Oksana bei den tschetschenischen Achmat-Einheiten, der nächsten halbstaatlichen Ganoveneinheit.
Bei einem Zusammenstoß ihres Krankenwagens mit einem KamAZ-Laster Mitte Juni 25 in der Region Luhansk wurde Oksana getötet.
Wladimir Munkuewitsch Otschirow, geboren am 16.08.1973 in Transbaikalien, war Berufssoldat in der russischen Armee. Im Jahr 2018 wurde er in den Ruhestand versetzt und arbeitete danach im Sicherheitsdienst eines Unternehmens. Sein Sohn Sergej (Tsydyp) war unter mysteriösen Umständen im Krieg getötet worden. Er war ganz zu Beginn des Krieges in ukrainische Gefangenschaft geraten, im Juli 2022 wurde sein Tod gemeldet (Pos. 225).
Drei Kriegsjahre später zog es auch den Militärrentner Wladimir wieder in den Krieg. Als Freiwilliger unterschrieb er im Jahr 2025 einen Militärvertrag. Sein Einsatz war überschaubar. Wann er getötet wurde, wird nicht berichtet, aber am 30. Juni 25 soll er in Tschita, der Hauptstadt Transbaikaliens, bestattet werden.
"Mit tiefer Trauer und bitterem Schmerz in unseren Herzen teilen wir Ihnen mit, dass Bujan Nikolajewitsch Sat, geboren am 16. Juli 1991, am 30. Januar 2025 in der Zone der militärischen Spezialoperation auf tragische Weise ums Leben kam, nachdem er bei einer Kampfmission zur Befreiung der Siedlung Udatschnoje Mut und Tapferkeit bewiesen hatte", schreibt eine tuwinische VKontakte-Seite am 22. Juni 25.
Jedoch am 15. März 2025 veröffentlichte ein ukrainischer Telegram-Kanal ein Verhör mit Bujan Nikolajewitsch Sat. Er war Soldat bei den "Schwarzen Husaren", wurde in den Angriff geschickt und kam in Gefangenschaft.
"Wir hatten keine Ausbildung, wussten nicht, wie man kämpft, wohin man geht, was man tut. Wir wurden einfach als Kanonenfutter an die Front geschickt. Die Kommandeure drohten, Granaten auf diejenigen zu werfen, die nicht angriffen. Auf meinem Weg nach Udatschnoje sah ich 30 bis 40 Leichen unserer Soldaten. Die Soldaten der ukrainischen Streitkräfte nahmen uns auf, obwohl das russische Kommando versuchte, uns den Garaus zu machen. Wir wurden medizinisch versorgt, verköstigt und mit Wasser versorgt", sagte er in die Kamera.
Sicher ist folglich, dass Bujan nicht beim Angriff auf das Dorf Udatschnoje getötet wurde, sondern in Gefangenschaft geriet. Möglich wäre, dass er später gegen ukrainische Kriegsgefangene ausgetauscht wurde, erneut an die Front musste und schließlich doch getötet wurde. Am 25. Juni 25 wurde Bujan in Kyzyl, Tuwas Hauptstadt, beigesetzt. Wer oder was auch immer in diesem Sarg lag.
Hallo, ich wende mich an Sie, weil Rustam Asamatowitsch Anisimow, geboren am 09.03.2004, Rufzeichen Tichy, am 01.03.2025 seinen Dienst in der Militäreinheit 78568 angetreten hat und seit dem 04.04.2025 als vermisst gilt. Ich bitte Sie, bei der Suche nach ihm zu helfen!
Vielleicht sieht oder erkennt ihn einer der Jungs. Jede Information ist uns wichtig!!!
Suchanfrage am 25.04.25 - Rustam wurde am 17. Juni 25 auf dem Friedhof der Stadt Belowo, Region Kemerowo beigesetzt.
Wir zeigen dieses beispielhafte Video über einen russischen Kriegsgefangenen, um zu zeigen, welche Menschen in die Angriffe geschickt werden. Das sind die sogenannten entbehrlichen Soldaten, die losziehen müssen - manchmal sogar ohne Bewaffnung, um Positionen im Niemandsland zu besetzen oder um feindliches Feuer auf sich zu lenken, damit deren Stellungen erkundet werden können. Der Tod dieser Soldaten wird in Kauf genommen.
Wiktor Butorin besuchte keine Schule, er kann weder lesen noch schreiben. Er kam aus dem Dorf Kadachta in Transbaikalien. Sein Leben lang arbeitete er für umgerechnet etwa 30 € pro Woche auf einem Bauernhof. Nach ukrainischer Darstellung, hätte ihn seine Frau dazu überredet, in den Krieg zu ziehen, damit er endlich genügend Geld verdienen würde.
Die Untertitel sind wenig verständlich - 200 bedeutet getötete, 300 verletzte Soldaten. Er redet davon, dass er (?) wegen Trunkenheit in die Grube gesteckt wurde. Danach wäre er in den Sturm geschickt worden, seine Kameraden wurden getötet, er trat auf ein Blütenblatt (russische Personenmine) und kroch zu den gegnerischen Linien, um sich zu ergeben.
Krieg ist immer eine grausame Sache und bringt häufig das Schlechte im Menschen hervor. Im Schlepptau der Soldateska ziehen Plünderungen, Vergewaltigungen, Folter und das Morden von Zivilisten über das Kriegsgebiet. Und das trifft nicht nur die feindliche Bevölkerung, sondern auch die eigenen Kameraden. Wer Angst hat und sich Befehlen wiedersetzt, wer sich weigert, auf selbstmörderische Angriffe loszuziehen, wer schwach und in den Augen der Kameraden ein Opfer ist, der wird von den eigenen Kollegen schikaniert und verprügelt oder auf Befehl der Kommandanten brutal gefoltert.
Ein aktuelles Video zeigt beispielhaft solch eine angeordnete Folter an zwei russischen Soldaten. Das Video ist nichts für Jugendliche und schwache Nerven, wir zeigen es deshalb auch nicht auf der Frontseite.
Wir haben heute in unserer Rubrik "Übersetzte Berichte aus Russland" ein Video veröffentlicht, das die gefallenen Soldaten aus einem Bezirk der Region Krasnodar auflistet. Das Video selbst ist nur für uns interessant, weil wir 27 neue Namen in unsere Datenbank aufnehmen konnten. Deshalb wollen wir es auch nicht auf unserer Titelseite vorstellen.
Viel interessanter ist der Beitrag zu diesem Video, das die totale Umkehrung von Tätern und Opfern propagiert. Russland wird als Opfer jenes Krieges dargestellt - unter dem Titel "Sie wollen uns zerstören!".
Andromeda war der Kampfname von Valentina Wladimirowna Demenkowa. Valentina wurde am 12.08.1971 in der Stadt Nurlat in der russischen Teilrepublik Tatarstan geboren. Die Familie zog nach Tadschikistan und Valentina heuerte dort beim Militär an. Zurück in Russland bekam sie eine Stelung bei der Innenbehörde.
Als das russische Militär in die Ukraine einmarschierte, wollte Valentina auch dabei sein. Zunächst sammelte sie Spenden für die kämpfende Truppe und organisierte Versorgungsfahrten. Im Herbst 2023 schließlich unterschrieb sie einen Militärvertrag. Zu ihren Beweggründen hatte sie nur eine wirre Antwort: „Ich kann nicht genau sagen, was mich dazu bewogen hat, den Vertrag zu unterschreiben. Ich weiß nur, dass ich hier sein muss und tun muss, was ich kann. Ich verstehe, dass ich Kinder und Enkelkinder habe … Aber innerlich habe ich gespürt, dass ich hier mehr gebraucht werde."
Jetzt wird sie nicht mehr gebraucht, am 5. Juni 25 meldete ein Telegram-Kanal ihren Tod.
Das kleine Dorf Tschermoschnoi liegt in der Region Kursk, gerade mal 100 km von der ukrainischen Grenze entfernt. Früher konnte man sich ins Auto setzen, um Freunde oder Verwandte in der Ukraine zu besuchen. Heute fahren Dorfbewohner wieder in die Ukraine, um dort gegen Bezahlung Krieg zu führen - so wie der junge Daniil Romanowitsch Poljanski, geboren am 13. Mai 1998. Daniil meldete sich im Februar 2024 freiwillig zum Kriegsdienst beim russischen Militär, in der Regel erfolgt dann eine zweiwöchiges Training und danach geht es in die Kampfzone. Daniil wurde als Fahrer-Mechaniker und Assistent des Granatwerfers in der Region Charkiw eingesetzt. Sein Beitrag zum Krieg war überschaubar: Am 24.02.24 stellte Daniil die Kommunikation mit der Familie ein, am 29. Februar 24 wäre er getötet worden. Im April 2025 wurde seiner Schwester nachträglich der Mutorden überreicht.
Dem Namen nach hatte Armen Ambartsumjan armenische Wurzeln, er lebte aber in der Stadt Frolowo in der Oblast Wolgograd. Der Mann war mit seinen 63 Jahren auch nicht mehr ganz jung und war zudem alles andere als gesund. Er litt schwer an einer Krebserkrankung und hatte zudem noch Hepatitis. Nach mehreren erfolglosen Versuchen, fand er schließlich einem Militärkommisar, der ihn für gesund genug zum Kriegsdienst einstufte.
„Bei der Unterzeichnung des Vertrags wurde ihm unter Berücksichtigung seiner Krankengeschichte und seiner 40-jährigen Fahrerfahrung eine Stelle als Fahrer eines Lebensmittel-LKWs versprochen“, erzählt die Tochter des Verstorbenen. „Aber dann stellte sich heraus, dass man ihn betrogen hatte, ihm den Rufnamen „Gol“ gegeben und ihn am 20. August als Teil einer Sturmtruppe zum Sturm auf eine der Siedlungen geschickt hatte.“
In Russland weiß inzwischen jedermann, dass solche Versprechungen bei den Registrierungsämtern nichts bedeuten, meinen einige Kommentatoren unter der Nachricht. Und wahrscheinlich war es um die "ideologischen Gründe" , die Armen angab, auch nicht anders bestellt. Bereits am 27. August 24 wurde Armen als vermisst gemeldet. Neun Monate später wurden seine Überreste gefunden und am 8. Juni 25 bestattet.
Karakokscha ist ein Dorf in der Republik Altai mit etwa 1.400 Bewohnern. Dort gibt es eine Touristenbasis für einen Natururlaub in der abgeschiedenen Gegend. Im Ort haben zwei Buben ihren Vater im Krieg verloren. Ob sie stolz auf ihn sein werden, kann man bezweifeln, aber zumindest wartet eine großzügige Abfindung auf die Familie. Der Nachruf:
Bei einer besonderen Militäroperation wurde der Soldat Sergej Sergejewitsch Bedarew aus der Republik Altai getötet. Er wurde am 20. September 1996 im Dorf Karakokscha im Bezirk Tschoiski geboren. Im Januar 2025 unterzeichnete er einen Vertrag mit dem russischen Verteidigungsministerium und starb am 15. Februar im Dienst. Sergej hinterließ zwei Söhne, die stolz auf ihren Vater sein werden. Verwandte, Freunde und Landsleute werden dem Helden gedenken und das Andenken der gefallenen Soldaten bewahren.
Die Abschiedszeremonie findet am 2. Juni in Gorno-Altaisk im Engelsaal statt.