31.08.2024 -- 68.100 // Zuwachs zum 31.07.24: 4.246
Dinijil, 20 Jahre
Bei einem Besuch des Chochrjakowsky-Friedhofs in Ischewsk, der Hauptstadt von Udmurtien, wurde das Grab eines bisher unbekannten Kriegsopfers gefunden. Pawel Alexejewitsch Sedow liegt dort begraben, geboren am 1. Juni 2005 und getötet am 8. Juli 2024 - also gerade mal 19 Jahre alt. Das Foto am Grab zeigt einen etwas pummeligen jungen Mann, dazu passt auch die Packung Snickers, die irgend jemand dazu gelegt hat.
Dinijil, 20 Jahre
Mit Sonnenbrille, Schlapphut und zwei Scharfschützengewehren mit Schalldämpfer lässt sich ganz cool für die Freundinnen und Freunde zuhause posieren, meinte wohl Dinijil Nikolajewitsch Ermolin, als jenes Foto entstand. Danijil, geboren am 27. November 2003 kam aus der Stadt Nischneudinsk in der Region Irkutsk. Jetzt ist der junge Mann ganz cool, nämlich richtig kalt, getötet am 10. August 2024.
Alexej Viktorowitsch, 22 Jahre
Alexej Viktorowitsch Poludnitsyn, geboren am 11. August 2001, ist in der Stadt Kirs in der Region Kirow aufgewachsen. Alexej hatte eine Ausbildung zum KFZ-Mechaniker abgeschlossen und verpflichtete sich im Anschluss beim Militär. Zuerst war er im fernen Osten auf der Insel Sachalin stationiert, im Januar 23 musste er an die Front in den Donbass. Bei einem Raketenangriff am 28.07. wurde er scher verletzt, gestorben im Krankenhaus am 7. August 24.
Anton Walerjewitsch, 21 Jahre
Anton Walerjewitsch Nikitin, geboren am 12.04.2003, kam aus dem Dorf Kriwojar (ca. 1.000 Bewohner) in der Region Saratow. Er hätte sich beim Militär vertraglich verpflichtet, schreibt der Bezirksvorsteher. Die genauen Umstände nannte er nicht, dafür Antons vorgebliche Beweggründe: "In schwierigen Zeiten für das Land blieb Anton Valerievich nicht stehen und schloss einen Vertrag zum Schutz seiner Familie und Freunde."
Valentin Wassiljewitsch, 19 Jahre
Valentin Wassiljewitsch Tschernjajew, geboren am 17. März 2005 in der burjatischen Hauptstadt Ulan-Ude, musste im Jahr 2023 zum obligatorischen Wehrdienst antreten. Bereits am 9. Mai 23 hatte das Militär ihn davon überzeugt, sich als Berufssoldat vertraglich zu verdingen. Fraglich ist, ob er sich über die Risiken und Nebenwirkungen solch eines Vertrages bewusst war? Wahrscheinlich nicht, denn nach einem Jahr und einem Monat, am 6. Juni 2024, war dann sein junges Leben beendet. Am 22. August wurde er in Ulan-Ude begraben.
Nikita Sergejewitsch, 22 Jahre
Freundlich, offen, nicht wortreich, aber zuvorkommend wäre Nikita Sergejewitsch Perewyschin privat gewesen. Der junge Unterleutnant, geboren am 10. März 2001, kam aus dem großen Dorf Bolscheustikinskoe in Baschkortostan. Er hatte eine kurze Karriere im Krieg gegen die Ukraine, denn bereits im August 2023 wurde er getötet. Danach folgte ein langer Weg nach Hause - am 21. August 2024 wurde er in seinem Heimatdorf begraben.
Artem Sergejewitsch, 20 Jahre
Er wäre für immer 20 Jahre alt, heißt es in den vielen Nachrufen auf Artem Sergejewitsch Tynnikow, was völlig falsch ist. Denn Artem, geboren am 31.08.2003 aus Kamyschin/Wolgograd, bekam nicht das ewige Leben geschenkt, sondern einen schnellen und grausigen Tod. Im Februar 2024 verpflichtete er sich beim russischen Militär, im Mai wurde er schwer verletzt und starb am 14. Juni 24 in einem Krankenhaus.
Artem, 20 Jahre
Stellvertretend für die vielen Waisen, die in Russland nur beim Militär eine Zukunft haben, könnte Artem Tschernanjow stehen. Aufgewachsen in einem Waisenhaus der Kleinstadt Sosnowka (1970 - 16748 Einwohner, 2021 - 8.428 Einwohner) in der Region Kirow, führte der Weg des 20-jährigen Artem direkt zum Vertragsdienst beim Militär und zum schnellen Tod. Am 17.08.24 meldete das Waisenhaus sein Ableben im Krieg und schrieb: "Artem versuchte immer und überall, der Erste zu sein."
Daniil, 18 Jahre
Daniil Rubtsow, geboren am 22. Oktober 2005, kam aus der Region Wologda. Er wurde im Dezember 2023 zum Wehrdienst einberufen. Zunächst ging es für ihn in die Region Smolensk, danach weiter nach Woronesch, bereits im Mai 24 landete er in der Nähe der Stadt Sudscha in der Oblast Kursk, gerade mal drei Kilometer von der Grenze entfernt. Einem Vertrag mit dem Militär hatte widerstanden. Am 5. August schrieb er letztmalig seiner Mutter: "Mama, gute Nacht." Zwei Tage später war er tot.
Artem, 19 Jahre
Mit 15 oder 16 Jahren hatte Artem Surnatschew die Schule beendet. Er hätte Musik geliebt, Gitarre in der Schulband gespielt und gerne Fußball gekickt. Was danach kam, verschweigen all die vielen Nachrichten zu seinem Tod. Seine hübsche Freundin hat ihr Beileid schnell gelöscht und dafür Pablo Neruda zitiert: "Du wirst den Verlust eines geliebten Menschen nicht „verwinden“ können. Du wirst lernen, damit zu leben... Du wirst wieder ganz sein, aber du wirst nie mehr derselbe sein."
Die schnöden Fakten: Artem Surnatschew, geb. 16.11.2004 in der Stadt Archangelsk, Vertrag im April 24, getötet am 6. August 24.
Viktor, 20 Jahre
Viktor Wladimirowitsch Utschajew, geboren am 29. Mai 2004, stammte aus der Stadt Petrowsk in der Oblast Saratow. Die Schule hatte er im Jahr 2020 abgeschlossen und was danach kam, verschweigt seine Vita. Er hattte irgendwann sich als Freiwilliger zum Kriegsdienst verpflichtet, am 13. Juli 2024 endete der Vertrag - tödlich.
Nikita, 20 Jahre
Nikita Sergejewitsch Koslow, geboren am 17. November 2003, stammte aus Meleniki, einer Kleinstadt in der Region Wladimir. Er hatte in Meleniki die Schule abgeschlossen und danach in der Großstadt Murom eine Ausbildung zum Krankenpfleger abgeschlossen. Danach kam er nach Meleniki zurück, um am dortigen Krankenhaus zu arbeiten. Danach wird sein Lebenslauf unscharf - musste er den Wehrdienst ableisten und wurde dort zum Vertragsdienst überredet? Oder hat er sich freiwillig ob der vielen Rubel gemeldet? Auf jeden Fall landete er als Sanitäter an der Front, am 1. Augst 24 wurde er getötet.
Grigori, 19 Jahre
Grigori Sergejewitsch Erschow, geboren am 12.08.2004, getötet am 21.07.24, aus Nowosibirsk, Rufzeichen Narr (Шут), Grab.
Jewgeni, 19 Jahre
Jewgeni Andrejewitsch Rudako aus dem Dorf Srednesibirsky, Bezirk Talmensky, Altai-Territorium, 05.03.2005 bis 24.07.2024. Er ist im „Zentralsibirisches Zentrum für Hilfe für Kinder ohne elterliche Fürsorge“ aufgewachsen. Das Zentrum schreibt: "Heute haben wir uns von unserem Absolventen verabschiedet, der am 24.07.2024 bei der Durchführung der speziellen Militäroperation gestorben ist. Ewiger Ruhm und ewiges Andenken an den Helden."
Saijn-Che, 20 Jahre
"Vor Ablauf des Wehrdienstes zwingen sie unsere Jungs, einen Vertrag abzuschließen und schaffen eine Situation ohne Ausweg. Wie viele junge Menschen haben sich so verleiten lassen. Das ist nicht unser Krieg, das ist Völkermord," schreibt ein Kommentator unter den Nachruf. Saijn-Che Wiktorowitsch Sundui-ool, geboren am 3. Oktober 2003 in der russischen Teilrepublik Tuwa, wurde am 31. Juli 2024 in der Ukraine getötet.
Sergej, 18 Jahre
"Am 2. April 2024 wurde Sergej 18 Jahre alt. Im selben Monat unterzeichnete er einen Vertrag mit dem russischen Militär," schreibt eine lokale Nachrichtenseite aus Weliki Nowgorod, der Hauptstadt der Oblast Nowgorod. Gemeint ist Sergej Finagin, der im Bezirk Parfinsky aufwuchs und eine Baufachschule in Weliki Nowgorod besuchte. Nach dem Motto "Studieren kann ich auch noch später, der Krieg ist jetzt" zog Sergej bar jeder militärischen Ausbildung in den Krieg. Getötet am 27. Juli, begraben am 4. August 24.
Artjom, 20 Jahre
Sankt Petersburg war die Heimat von Artjom Alexandrowitsch Sugrobow., geboren am 10. Januar 2004. Er hatte seinen Wehrdienst abgeleistet und sich im Anschluss zum weiteren Militärdienst verpflichtet. Neun Monate lang überlebte er an der Front, am 19. April 24 wurde er schwer verletzt, am 29. April 24 erlag er seinen Verletzungen. Auch nach seinem Tod bleibt er ein Opfer - ein Opfer der Propaganda. Mit Pathos wurde sein Tod in Beiträgen und einem Gedicht verherrlicht, die wir gesondert dokumentieren.
Semjon, 19 Jahre
Das Foto von Semjon Durasow stammt aus dem Jahr 2018, da war er gerade 13 Jahre alt. Aber vielleicht erklärt es etwas, warum Semjon am 23. Juli 2024 in der Ukraine getötet wurde. Semjon, genannt Gelja, wurde am 27. August 2004 in Tjumen geboren. Ein Freund meldete seinen Tod.
Schaanak, 22 Jahre
Unser mutiger, fleißiger, immer lächelnder Sohn, der geliebte Sohn seiner Eltern, mit 2 kleinen Söhnen, liebevoller Vater, viele Brüder, Onkel, Tanten, Schaanak Tschalbajewitsch Oorschak wurde am 20. Juli 2001 im Dorf Chandagaiti (Tuwa) geboren. Am 25. März 2024, während der Befreiung der Stadt Belogorowka in der Region Sewerodonezk, starb er in jungen Jahren, als er die Sicherheit des Vaterlandes verteidigte und gegen den Feind kämpfte.
Denis Leonidowitsch, 22 Jahre
Er wäre ein kreativer junger Mann gewesen, der Gedichte geschrieben und eigene Musik-Tracks aufgenommen hätte. Denis Leonidowitsch Patrin wurde am 8. August 2001 geboren und lebte in Ulan-Ude in Burjatien. Nach der Schule ging er auf eine weiterführende Fachschule, die brach er nach zwei Semestern ab und musste zunächst seinen Wehrdienst ableisten. Danach kam nichts und als Russlands Krieg gegen die Ukraine begann, sah er da seine Perspektive. Die war auch nur von begrenzter Dauer - am 30. Mai 2024 endete sein Leben.
Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt inormierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Kargopol ist eine der ältesten Stadte in der Region Archangelsk mit weniger als 9.000 Einwohnern. Ein Soldat aus der Stadt wurde bei jenem HIMARS-Angiff in der Nacht vom 8. auf 9. August getötet. Die Verwaltung der Stadt schrieb darauf folgenden Nachruf:
Michail Anatoljewitsch Sofronow starb bei der Erfüllung von Aufgaben während einer speziellen Militäroperation auf dem Gebiet der Region Kursk am 9. August 2024.
Michail Anatoljewitsch, geboren am 2. Oktober 1974, ist Absolvent der Uchotskaja-Sekundarschule, er war ein fröhlicher, freundlicher, sympathischer Mensch, immer bereit zu helfen.
Während seines Dienstes blieb M.A. Sofronov dem Militäreid treu, hielt sich heilig an die Verfassung der Russischen Föderation, hielt sich strikt an die Anforderungen der Militärvorschriften und Befehle der Kommandeure, erfüllte seine Pflicht mit Würde, war mutig und entschlossen, ein wahrer Patriot sein Land.
Pawel Alexandrowitsch Tscheremisin aus der russischen Region Karelien ist am 6. Juni 2024 im Krieg gegen die Ukraine getötet worde. Zu seinem Tod finden sich einige Einträge bei VKontakte, nur nennt niemand sein Alter oder Geburtsdatum. Auf Grund seines jugendlichen Aussehens haben wir versucht etwas mehr über Pawel zu erfahren und sind fündig geworden. Aber gleich vorneweg - sein Alter konnten wir nicht recherchieren.
Dafür fanden wir ein Urteil des Stadtgerichts Segescha vom 29. März 2023. Darin wird Pawel so charkterisiert: Er hat eine Meldepflicht und einen ständigen Wohnsitz, wird vom örtlichen Polizeikommissar zufriedenstellend beschrieben, es liegen keine Beschwerden über das Verhalten zu Hause vor, ist ledig, hat ein unterhaltsberechtigtes kleines Kind und ist nicht erwerbstätig, nicht bei der Agentur für Arbeit gemeldet; keine Vorstrafen. Am Ende des Urteils wird Pawel zu einer fünfjährigen Strafe wegen des versuchten Handels mit Drogen verurteilt.
Den Rest der Geschichte kann man sich getrost zusammenreimen. Pawel wurde vor oder während der Haft zu einem Sturm-V Kommando rekrutiert. So kam er frei, musste aber bei Angriffen ganz vorne dabei sein.
„Wir wollen es nicht glauben, es scheint, als würde es an der Tür klingeln, wir werden uns umarmen und weinen, dass das nicht so ist ... Unsere kleine, warme Sonne ...“, schrieb seine Mutter.
Manchmal stolpert man über alte Fälle. Jedes Jahr zum Geburtstag von Wladimir Igorewitsch Nozdrin veröffentlichen Freunde auf VKontakte eine Todesanzeige. Geht man der Sache nach, dann findet man einen Donbass-Separatisten der ersten Stunde. Dumm nur, dass auch dieser "Separatist" gar nicht aus dem Donbass stammte, sondern aus der russischen Stadt Rostow am Don.
Wladimir wurde am 22.04.1984 dort geboren und bei einer der vielen Kampfhandlungen an der Demarkationslinie am 12.06.2017 getötet.
Ab 1. August 2014 kämpfte er in der LPR (ab 24. September - CheGuevara Brigade), dann ab 11. Mai 2015 in der DPR (GRU-Spezialeinheiten).
Artem Jurjewitsch Turowtsew kam aus dem Dorf Krasnoswobodnoje in der Region Tambow. Das ist beinahe alles, was wir über den russischen Soldaten wissen.
Aber auch Artem befand sich in jener Kolonne, die in der Nacht vom 8. und 9. August in der Region Kursk durch einen HIMARS-Raketenangriff der ukrainischen Armee komplett zerstört wurde.
Im Nachruf schreibt die Dorfgemeinde: "Für seine Landsleute und Einwohner Russlands wird Artjom Jurjewitsch für immer ein Beispiel der Loyalität gegenüber dem Vaterland bleiben. Wir werden sein Andenken für immer in unseren Herzen behalten...
P. S. KRIEG WIRD NUR VON DENEN GELIEBT, DIE DURCH IHN BEREICHERT WERDEN. WIR ALLE WOLLEN DEN FRIEDEN, ABER WIR KÖNNEN IHN NOCH NICHT ERREICHEN...."
Telegram - 17.08.2024 - Antikriegsprojekt der Region Stawropol:
Ein Soldat aus Mineralnyje Wody starb in der Nähe von Kursk.
Der Name des Verstorbenen war Viktor Okunew. Er war 43 Jahre alt. Den Fotos zufolge war der Mann ein Vertragssoldat.
Ich werde nicht müde, zu wiederholen, dass der Krieg gegen die Ukraine beendet werden muss. Er wird die Toten nicht zurückbringen, aber er wird das endlose Fließband des Todes zugunsten eines verrückten alten Tschekisten stoppen, der am Ende seines Lebens steht. Männer haben im zivilen Leben etwas zu tun!
Nein zum Krieg!
Namensliste der verstorbenen Soldaten aus Mineralnyje Wody (70 Namen):
https://teletype.in/@otkrovenya_minvod/spisok-pogibshih-minvody
Allgemeine Liste der Opfer aus der gesamten Region Stawropol (1255 Namen):
https://teletype.in/@otkrovenya_minvod/spisok-pogibshih-stavropolye
Warum findet das russische Militär immer wieder neue Soldaten als Freiwillige, wenn doch klar ist, dass die Chance den Militärdienst gesund zu überleben recht klein ist? Natürlich spielen die hohen Zahlungen des Staats eine Rolle, dieses Risiko einzugehen. Manchmal findet man die Antwort auch in den Lebensläufen der Soldaten.
Juri Andrejewitsch Talbuninin, geboren am 11.11.1998, kam aus der großen Siedlung Mogoituy in Transbaikalien. Ende Juni 24 unterschrieb er einen Vertrag, am 1. August 24 starb er im Krankenhaus an seinen Verletzungen. Er war sicher weniger als 14 Tage an der Front. Im Nachruf schreibt die Ortsverwaltung:
Bis zu seinem 16. Lebensjahr lebte er mit seinen Eltern im Dorf Nomokonowo. Dann zog er nach Mogoituy und lebte bei seinem Onkel. Absolvent von neun Klassen. Verheiratet. Arbeitete von 2018 bis 2020 als Hilfsarbeiter im Café Bagulnik. Er arbeitete auch als Metzger im Café ODON und bekam dann eine Anstellung im Straßendienst des Dorfes Zabaikalsk.
Im Februar 2024 bekam er eine Stelle als Lader-Spedition bei Partners Noyabrsk LLC (Novaya Chara, Udokan Copper). Er hat 2 Monate lang in einer Schicht gearbeitet.
Artem Dobrodumski war ein 22-jähriger Wehrpflichtiger, der bei der ukrainischen Offensive in der Region Kursk getötet wurde. Der junge Mann kam aus der Stadt Schachti in der Region Rostow am Don.
Sein Tod wurde durch den Karate-Klub bekannt gemacht, für den er wohl mehrfach erfolgreich antrat. Die Tatsache, dass Artem ein Wehrpflichtiger war, löschte der Karate-Club umgehend.
Der kleine Film zeigt Danilo Dmitrowitsch Mitrofanow, geboren am 23. Juni 2002. Er kommt aus dem Bezirk Jurlinski in der Region Perm. Danilo hatte sich freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet und hatte Glück - er wurde in einem Waldgebiet in der Gegend von Bakhmut gefangen genommmen.
Danilo bekam als Soldat keine Waffe, seine Aufgabe bestand darin, Nahrung und Wasser an die Front zu bringen - was gefährlich genug ist. Danilo hat eine Behinderung der 2. Gruppe wegen geistiger Beeinträchtigung. Wir hatten bereits über ähnliche Fälle berichtet. Aber die Leute von der Rekrutierung nehmen offensichtlich jeden.