15.04.2024 -- 51.294 // Zuwachs zum 28.03.24: 1.808
Russlands Präsident schickt die Jugend seines Landes in einen verbrecherischen Krieg. Wie viele russische Soldaten inzwischen in der Ukraine ihr Leben gelassen haben, können wir nicht komplett aufklären. Wir sammeln hier seit Beginn des Krieges im Februar 2022 die Todesmeldungen aus den Medien der Regionen und sozialen Netzwerken Russlands und verschaffen so zumindest einen ungefähren Überblick.
Im ersten Kriegsjahr haben wir noch die Meldungen im übersetzten Originaltext veröffentlicht, auf Grund der schieren Menge der Kriegstoten musten wir später zur Tabellenform übergehen, jetzt führen wir nur noch reduzierte Listen. Eine Liste der Regionen und den dazu veröffentlichten Tabellen, finden Sie hier.
Alle 14 Tage veröffentlichen wir eine Zusammenfassung unserer Datenbank - die Liste mit allen Auswertungen finden Sie hier - Aktuell 28.03.2024 | Karte der Regionen Russlands
Am Morgen des 21. September 2022 brach Natalya Pichueva zum täglichen Dienst im Krankenhaus im Dorf Novaya Bryan auf. Das ist vierzig Kilometer von Novoilinsk entfernt, wo sie mit ihrer Familie lebt. Gegen ein Uhr morgens erhielt Natalya einen Anruf von der Dorfverwaltung und erfuhr, dass ihr Mann Andrei zur Mobilisierung vorgeladen wäre. Natalia rief sofort zu Hause an. Zwei Mitarbeiter des Bezirksrats klopften bereits zuhause an die Tür in der Zheleznodorozhnaya-Straße - sie brachten den Befehl, Andrei Pichuev einzuberufen.
Bereits im Jahr 2016 habe ich hier über die Gruppe Wagner berichtet - "TschWK Wagner - Russlands Gang fürs Grobe". Von den Anfängen als "Slawisches Corps" bis zur Bildung einer Geheimarmee unter russischem Kommando. Der Begriff PMC also Private Military Contractors ist für die Gruppe Wagner irreführend, die Gruppe Wagner ist vielmehr eine Sondertruppe Russlands, die von der Regierung und den Geheimdiensten gesteuert wird. Sie ist wie eine reguläre Armee ausgerüstet und verfügt über schwere Waffen.
Aktuell registrieren wir verstärkt gefallene Soldaten im Ukraine-Krieg aus den Ural/Wolga-Regionen, aus dem Kaukasus, von den Republiken am Baikalsee und aus Transbaikalien, sogar aus dem ganz fernen Osten wie Murmansk oder Sachalin kommen Meldungen.
Kein Wunder – Russland hat landesweit mobilisiert, viele Rekruten wurden schnell Richtung Front kutschiert und manche kommen genau so schnell im Sarg zurück in ihre Heimat.
Unsere Zusammenstellung enthält 4.750 Kriegstote aus 44 Regionen Russlands. Damit decken wir knapp 64% der russischen Bevölkerung ab. Hochgerechnet auf die gesamte Bevölkerung Russlands ergäben sich etwa 7.500 gefallene Soldaten – diese Summe entspricht etwa verschiedenen Zusammenstellungen anderer Medien, Telegram-Kanälen und Vkontakte-Auflistungen.Da wir nach Regionen vorgehen, fallen zudem Meldungen durch das Raster, die keine Ortsangabe machen und eine Zuordnung nicht möglich ist.
Weiterlesen: Erfasste Todeszahlen Russlands im Ukrainekrieg - Stand 24.20.22
Buddhistische Andacht der Burjaten am Rande des Krieges
Nur 30 Prozent der Bevölkerung Burjatiens sind ethnische Burjaten, doch sie stellen einen weit größeren Anteil der gefallenen Soldaten im Ukrainekrieg. Die Burjaten sind eine mongolische Ethnie und so wundert es nicht, dass die Mongolei Flüchtlingen aus den Grenzregionen Unterschlupf bietet, die sich vor der Mobilisierung in Sicherheit bringen.
Ende September forderte der ehemalige Präsident der Mongolei Tsakhia Elbegdorj Russlands Präsidenten auf, den Konflikt zu beenden, und fügte hinzu, dass ethnische Mongolen in Russland als „Kanonenfutter“ benutzt und zu Tausenden in der Ukraine getötet würden.
„Seit Sie (Putin) diesen Krieg begonnen haben, ist Russland in Angst und Tränen versunken. Ihre Mobilisierung bringt Ozeane des Leidens mit sich. Herr Präsident, hören Sie mit Ihren sinnlosen Tötungen und Zerstörungen auf“, sagte er in einer in den sozialen Medien geteilten Ansprache.
Derweil geht das Sterben junger Männer in Burjatien weiter. In absoluten Zahlen liegt die Region in Bezug auf gefallene Soldaten weit in Führung. Dies ist jetzt der vierte Teil unserer Kriegstoten aus Burjatien.
Burjatien: Teil I bis 99, Teil II bis 199, Teil III bis 300, Teil IV bis 400, Teil V bis 500, Teil VI bis 700, Teil VII bis 900, Teil VIII ab 901
Anmerkung: Die meisten Meldungen wurden der VKontakte-Seite "Denkmal für das Militär Burjatiens" entnommen. Diese Gruppe ist öffentlich nicht mehr erreichbar, wir versuchen diese zukünftig zu vemeiden.
Flusstal in Perm -- Urheber: Annapurna - Eigenes Werk - CC BY-SA 4.0
Perm, die Haptstadt der Region, ist von Moskau gut 1.300 km entfernt. Die östlichste Millionenstadt Europas war noch bis 1991 eine für Ausländer verbotene Stadt. Der Grund waren die Rüstungsbetriebe in der Stadt, auch heute verfügt die Stadt über eine sehr starke industrielle Produktion - noch vor Ufa und Jekaterinburg. Und als Nebenprodukt soll Perm auch die höchste Kriminalitätsrate Russlands aufweisen.
Perm: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 400 -- Teil IV bis 600 -- Teil V bis 800 -- Teil VI bis 1.000 -- Teil VII ab 1001
Weiterlesen: Perm - nicht aus der Schlacht zurück gekehrt - Teil II
Gemeinsames Gebet buddhistischer Burjaten im Kriegsgebiet der Ukraine. Buddhisten aus Burjatien und Tuwa führen die Liste der getöteten Soldaten in Relation zur Bevölkerungsanzahl deutlich an.
Der Militärrentner Vitaly Votanovsky (Foto links), ein Aktivist und Autor des Telegrammkanals "Titushki in Krasnodar"* hat in den letzten sechs Monaten Fotos von mehr als hundert Gräbern russischer Soldaten veröffentlicht, die angeblich in der Ukraine getötet wurden. In seinem Telegram-Kanal "Majdankrd" veröffentlicht er Fotos von Gräbern aus Friedhöfen in der Oblast Krasnodar und im Süden Russlands. Gemeinsam haben die Fotos, dass die Verstorbenen alle im Ukrainekrieg gefallen sind und ihre Namen bisher nicht öffentlich gemacht wurden.
Aus welchen Regionen Russlands die Soldaten kommen, wo und wie sie getötet wurden, ist völlig unbekannt. Genau so, warum sie nicht in ihrem Heimatort bestattet wurden.
Am 16. September wurden Votanovsky und Viktor Chirikov, der ihn begleitete, von der Polizei festgenommen, als sie einen anderen Friedhof in Tichoretsk erkundeten. Nach einem Gespräch mit Mitarbeitern des Zentrums zur Extremismusbekämpfung wurden die Aktivisten freigelassen.
Krasnodar:
Teil I bis 102 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 400 -- Teil IV bis 600 -- Teil V bis 800 -- Teil VI ab 801
Friedhöfe I bis 100 -- Friedhöfe II bis 300 -- Friedhöfe bis 500 -- Friedhöfe ab 501
Wagner-Friedhof I -- Wagner Friedhof II -- Wagner Friedhof III
Nachtrag: Titushki waren in der Ukraine junge Männer im Trainingsanzug, gerne direkt aus dem Body-Building-Klub. Sie wurden vom Geheimdienst des ehemaligen Präsidenten Janukowsky engagiert und hatten die Aufgabe, Demonstrationen und Streiks zu gewalttätigen Veranstaltungen umzufunktionieren. Die dann von der Polizei niedergeknüppelt werden konnten.
Weiterlesen: Oblast Krasnodar - Grabstellen von nicht veröffentlichten Kriegstoten
Diese Liste enthält Meldungen aus offenen Quellen aus 44 Regionen Russlands. Abgedeckt wird damit etwa 63% der Bevölkerung Russlands. Nicht enthalten sind die Todeszahlen der Donezker und Luhanzker Verbände. Die wären sowieso nur schwer zuzuordnen, da ein Großteil der dortigen Soldaten aus russischen Regionen kommt.
Die Zahlen geben einen guten Aufschluss über die Verteilung der Toten auf die russische Republik. Mit vielfacher Zustimmung der Minderheiten geht der Krieg gerade auf deren Kosten. Sie stellen die Mehrzahl der Kriegsversehrten und Toten in ihren Regionen.
Wie hoch die tatsächliche Anzahl der russischen Kriegstoten sich darstellt, können wir auch nicht ermitteln. Viele Totesfälle werden verschwiegen, das Land ist groß. Gesondert hervorgehoben haben wir jenen Unbekannten, der die Friedhöfe in der Oblast Krasnodar besucht und zuhauf Gräber von Soldaten fotografiert, die nirgendwo veröffentlicht wurden.
Weiterlesen: Erfasste russische Kriegstote aus offenen Quellen - Stand 14. Oktober 2022
Seit Ende September läuft die Mobilisierung in Russland, 300.000 wehrfähige Männer werden einberufen. Ganz ohne militärische Vorbereitung werden diese zum Teil direkt an die Front geworfen und sterben als Kanonenfutter.
Wir zeigen hier ein paar Beispiele, darunter sind auch wohl trainierte junge Männer, die trotzdem innerhalb von wenigen Tagen an der Front verheizt wurden. Die Nummern vor den Namen zeigen deren Position in unseren Aufstellungen nach Regionen. Wir werden diesen Beitrag immer wieder erweitern.
Weiterlesen: Gestern mobilisiert, heute getötet - russisches Kanonenfutter /Update 20.10.22
Im Krieg Russlands gegen die Ukraine wird man immer wieder an den Zweiten Weltkrieg erinnert. In der Endphase des Krieges wurde in Deutschland der Volkssturm ins Leben gerufen, in den alle wehrfähigen Männer zwischen 16 und 60 zwangsverpflichtet wurden. Schlecht ausgerüstet und ausgebildet, war deren militärische Wirkung eher gering.
Heute haben wir zwei gefallene Soldaten in die Listen eingetragen, die genau in diese Kategorie passen. Der Erste kommt aus St. Petersburg, der Zweite aus Omsk.
"Heute sind unsere Männer in in die Ukraine geflogen", schreibt ein Internetblog aus Krasnoturinsk, Oblast Swerdlowsk, am 2. Oktober 2022. Und zeigt ein Foto von drei jungen Männern, die fröhlich im Flugzeug sitzen. "Wir wünschen euch GUTE GESUNDHEIT und kehrt OHNE VERLUSTE zurück!"
Im europäischen Teil Russlands liegt die kleine autonome Republik Tschuwaschien. Im Nordosten dieser Republik liegt der Distrikt Mariinsky-Posadsky. An der Schule wurde am 07. Oktober zweier „Helden“ gedacht (Foto links), die mal dort die Schulbank gedrückt hatten, später beim Militär gelandet waren und bei „Spezialeinsätzen“ getötet wurden. All das wäre nicht erwähnenswert, wäre der erste Soldat nicht im August 2014 gefallen.
Weiterlesen: Eine kleine Gedenktafel deckt eine große Lüge auf
Während in Westeuropa immer noch darüber debattiert wird, ob man der Ukraine in ihrem Abwehrkampf schwere Panzer liefern sollte, liefert ein Staat aus dem Osten der ukrainischen Armee kontinuierlich schweres Gerät und das in großen Mengen.
Die Rede ist von Russland, dessen Truppen selbst modernste Panzer auf der Flucht zurücklassen - weil der Treibstoff alle ist, weil das Gerät nicht mehr fahren mag oder durch Beschuss leicht beschädigt ist, oder einfach aus Angst für eine verbrecherische Sache zu sterben.
Die Daten für die Grafik liefert Oryx.
Wie immer in der Vergangenheit unterstützt die Kirche die Kriege der eigenen Regierung. Und die Soldaten ziehen in den Kampf - mit Gott auf ihrer Seite. Wir haben berichtet, dass die orthodoxen Kirchenfürsten in Russland genau so wie ihre muslimischen Kollegen Russlands Angriffskrieg unterstützen. Da wundert es nicht, dass auch die buddhistischen Geistlichen ihre Gemeinde im Kampf gegen die Ukraine geistlich aufrüsten oder gleich selbst mit in den Kampf ziehen.
Unter dem Titel "Freiwillig vor und unfreiwillig schnell zurück" haben wir über fünf Freiwillige aus Baschkortostan berichtet, die sich für das "Shaimuratov"-Bataillon gemeldet hatten. Die Soldaten waren seit Ende August im Kampfgebiet und es dauerte keine vier Wochen, bis sie als Cargo 200 die Heimreise antraten. Dass das Desaster allerdings noch viel größer ist, konnte man bisher nur vermuten. Der Gouverneur von Baschkortistan, Radiy Khabirov, räumte das jetzt indirekt ein.
Saratow an der Wolga - Urheber/Fotograf: CC BY-SA 4.0
Die Oblast und Stadt Saratow haben eine deutsche Geschichte. Auf Einladung der deutschstämmigen Zarin Katharina II zogen sehr viele Deutsche, besonders aus Süddeutschland, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in die Region - die Wolgadeutschen, wie sie genannt wurden. Josef Stalin beendete dann 1941 deren Einfluss auf die Region. Aus Angst vor Kollaboration mit den vorrückenden deutschen Truppen wurden die deutschstämmigen Bürger nach Zentralasien und Sibirien deportiert.
Auch Saratow hat eine hohe Anzahl von gefallenen Soldaten im Krieg gegen die Ukraine zu verzeichnen.
Saratow: Teil I bis 99 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 500 -- Teil IV bis 700 -- Teil V ab 701
Bodaibo ist eine Kleinstadt in der Oblast Irkutsk mit ca. 15.000 Einwohnern. Von der Hauptstadt Irkutsk ist der Ort etwa 900 km entfernt. Und von Irkutsk ist Moskau über 4.000 km Luftlinie entfernt. Aber auch in Bodaibo wird mobilisiert.
"Die Bewohner der Stadt Bodaibo verabschiedeten am 29. September voller Stolz und Glauben acht mobilisierte Landsleute", schreibt die Verwaltung der Stadt in ihrem Internetauftritt.
Tartarstan ist eine der bevölkerungsreichsten autonomen Republiken Russlands. Die Tataren, überwiegend Moslems, machen über 50 Prozent der Bevölkerung aus und tragen auch die Hauptlast des Krieges gegen die Ukraine. 150 Kriegstote hatten wir bisher verzeichnet, der 151. ist gleichzeitig der 4.000 registrierte russische Kriegstote in unserer Zusammenstellung - und auch kein Moslem.
Wir hatten als Vorwort zu unserer Zusammenfassung von Ende März geschrieben:
Es liegt in der Tradition der russischen Armee, dass man ohne Rücksicht auf Verluste versucht, eigene Erfolge zu erzwingen. Die Taktik der Gruppe Wagner bei der Eroberung von Bakhmut war dafür ein Beispiel, die reguläre russische Armee geht identisch vor. Man wagt einen schnellen Vorstoß mit gepanzerten Fahrzeugen, setzt seine Mannschaften in der Nähe des Gegners ab und zieht die Transporter sofort wieder zurück. In der Zwischenzeit versuchen die zurückgelassenen Soldaten, die gegnerischen Gräben zu erreichen oder eigene befestigte Positionen zu schaffen. Das gelingt hin und wieder und so rückt die russische Armee unter hohen Verlusten langsam aber sicher weiter vor.
Wir zeigen meist bewusst keine Aufnahmen vom Kampfgeschehen an der Front. Heute veröffentlichte ein ukrainischer Telegram-Kanal jedoch ein Video, das genau solch einen beschriebenen Angriff zeigt. Aufgenommen von einer Überwachungsdrohne setzt ein Mannschaftstransporter eine Gruppe russischer Soldaten nahe den ukrainischen Stellungen ab und fährt dann schnell davon. Die Soldaten versuchen die gegnerischen Gräben zu erreichen, es werden immer weniger. Einer schafft es und wird wahrscheinlich auch durch Handgranaten getötet. Zum Video
mk.ru steht für die Zeitung der Redaktion „Moskowski Komsomolez“. Die Online-Ausgabe gibt es für die verschiedensten Regionen Russlands, z.B karel.mk.ru aus Karelien usw. Allerdings ist mk.ru aus Deutschland nicht mehr aufrufbar. Die Links funktionieren weiterhin, wenn man einen VPN benutzt, dessen Einwahl ins Netz nicht aus Deutschland erfolgt.
Wir veröffentlichen im Moment nur noch Listen der gefallenen Soldaten um auf Grund der steigenden Todesrate weiterhin einigermaßen aktuell zu bleiben.
Diese Listen gefallen uns selbst nicht, da sie nur wenige Informationen enthalten. Wir zeigen deshalb vermehrt Nachrichten in der Rubrik "Ausgewählte Meldungen", die uns erwähnenswert erscheinen.
Die Tabellen der Regionen haben wir heute aktualisiert.
Wie wir bereits angekündigt haben, handelt es sich um ein reines Namensupdate, das leider nicht so informativ wie unsere bisherigen Tabellen ist. Diese Vereinfachung ist der Menge der täglichen Kriegstoten geschuldet. Wer Details wissen will, muss den angegegeben Links folgen.
Häufig werden Nachrichten auch schnell wieder gelöscht. Uns liegt dazu ein Screenshot vor, aber dieser lässt sich via der Listen kaum sinnvoll einfügen. Wir haben in diesem Fall auf den Telegram-Kanal "Warten Sie nicht auf mich aus der Ukraine" verlinkt, der die fehlenden Informationen meist bereitstellt.
Heute haben wir unsere Datenbank bis zum 10.03.24 so aktualisiert, dass wir die Ergebnisse den Tabellen der russischen Regionen zuführen könnten. Da aber die Zeit nicht stehen geblieben ist, werden wir nach Ostern auch noch den Rest bis zum 28.03.24 aufarbeiten. Dann gibt es endlich wieder einen detaillierten Monatsabschluss diesmal zum Datum von heute, weil wir uns über die kommenden Ostertage frei nehmen werden.
Das erzielte Ergebnis ist zwar wie erwartet, leider gehen viele interessante Details auf diese Weise verloren. Aber wir müssen damit leben, dass auf Grund der ständig steigenden Zahl an russischen Kriegstoten, die Individuen hinter der schieren Menge verschwinden.
PS Trotz Osterferien gibt es auch weiter täglich neue Informationen. Wir haben etwas vorgearbeitet.
Wir hatten uns eigentlich zum Thema gemacht, den russischen Angriffskrieg von Seiten der Menschen Russlands aus journalistisch zu begleiten. Leider bekommt jene journalistische Seite unserer Arbeit immer weniger Raum, weil uns die Zeit dafür fehlt. Interessante Themen gibt es genug. Dafür fühlen wir uns immer mehr als Buchhalter des Todes, denn das Führen jener Statistik verschlingt den allergrößten Teil unserer Arbeitszeit.
Zudem gibt es auch noch ein Privatleben, wir fallen hin und wieder tageweise aus und kommen auf Grund der ständig wachsenden Zahl an russischen Kriegstoten immer mehr in Rückstand.
Wir haben uns deshalb zu einem Befreiungsschlag entschlossen. Wir werden in den kommenden etwa 14 Tagen keine Aktualisierung der regionalen Tabellen mehr vornehmen. Dafür werden wir die Lücken (fehlende Regionen, gelöschte Meldungen) in unserer Datenbank schließen und danach als einfache Listen in unseren Tabellen nachtragen.
Das alles geht viel schneller, hat aber den Nachteil, dass jene Listen nur einen begrenzten Informationsgehalt haben: Übersetzter Name, Originalname mit Link, Region, Alter, soweit vorhanden. Wer mehr wissen will, muss den angegebenen Links folgen. Auf Grund der schieren Menge an Kriegstoten treten die Einzelfälle sowieso immer mehr in den Hintergrund.
Danach - sehen wir weiter.
Das nächste Update zum 15.März 24 kommt wie gewohnt.
Aus unerfindlichen Gründen meint das Google-Übersetzungsprogramm manchmal, ein russischer Beitrag wäre in englischer Sprache verfasst: Seine Übersetzung lautet dann so:
Der polnische Kriegsminister Alexej Romanowitsch, 25., hat seinen russisch-orthodoxen Dollar in der Ukraine zum zweiten Mal gewählt. 12.2003. Sie müssen nur etwas dafür tun... Die jungen Leute, die Alex im Stich gelassen hat, und ein einziges Mal mit diesem deutschen Unternehmen gesprochen haben, haben keinen einzigen Punkt auf ihrer Seite gefunden. Die Frist endet am 24. August in der Woche vor 13.00 Uhr. Die Bezirksverwaltung, die sowjetischen Bezirksdeputierten haben eine neue und glückliche Alexeja Romanowitsch ausgewählt....
Richtiger wäre:
Unser Landsmann aus dem Dorf Margaritovka, Oberfeldwebel Aleksey Romanovich Korobkov, geboren am 25. Dezember 2003, Flammenwerfer-Lader, hat seine Militärpflicht im Kampf gegen die Nazis in der Ukraine bis zum Ende erfüllt. Gesegnete Erinnerung an Sie ... Alexeis Waffenbrüder werden sich am Feind rächen und mit ihren beeindruckenden Waffen mehr als eine Nazi-Hochburg für Ihren Tod zerstören. Der Abschied findet am 24. August um 13.00 Uhr im Dorf Margaritovka statt. Die Bezirksverwaltung und der Rat der Volksabgeordneten des Bezirks sprechen der Familie und den Freunden von Alexei Romanovich ihr Beileid aus....
Eigentlich - hatten wir die Berichterstattung über die russischen Kriegstoten als journalistisches Projekt geplant. Wir wollten über jene russische Scheinwelt berichten, in der eine Eroberung als Befreiung dargestellt wird. In der normale Ukrainer zu neuen Nazis deformiert werden, die man ausmerzen möchte. Wer konnte am Anfang auch ahnen, welche Ausmaße jener Krieg annehmen würde.
Folglich haben wir die Berichte über russische Kriegstote anfänglich im Volltext dokumentiert und tun das in wenigen kleinen Regionen noch immer. Als es immer mehr wurden, haben wir Listen und Tabellen geführt - die Tabellen haben sich letztlich durchgesetzt. Aber jetzt müssen wir der schieren Menge weiter Tribut zollen. Wir werden die Angaben in den Tabellen weiter reduzieren und auf Originalnamen, übersetzter Name, Alter und Ort beschränken. Fotos gibt es nur in besonderen Fällen. Wer mehr wissen möchte, muss den Links folgen. Es kann auch zukünfig möglich sein, dass wir dazwischen eine Liste aus unserer Datenbank schieben, um wieder etwas aktueller zu werden.
Und noch etwas: Fotos verkleinern wir auf 200 Pixel in der Breite. Enthalten diese aber weitere Informationen, dann bleibt die Originalgröße erhalten. Mit Rechtsklick auf das Foto kann man das darstellen.
Zitate weisen wir nicht extra aus, sondern sind immer in kursiver Schrift dargestellt.
Die Übersetzung von Namen ist ein ständiges Ärgernis. Wir wollen damit nicht viel Zeit verschwenden und übernehmen die Übersetzung durch DeepL oder Google. Beide Übersetzungsprogramme sind bei Namen extrem fehlerbehaftet und haben als Basis immer die englische Sprache. Grobe Fehler verbessern wir, aber unterschiedliche Darstellungen lassen wir stehen. So kann der selbe Name hin und wieder anders geschrieben auftauchen. Ab Anfang 2023 veröffentlichen wir aus diesem Grund alle Namen zusätzlich in kyrillischer Schrift.
Wir bereiten im Moment den Abschluss des Jahres 2023 vor. Dafür fehlen uns noch etwa 100 Einträge, die es zu recherchieren gilt.
Gleichzeitig haben wir unsere Datenbank zum 29.02.24 aktualisiert. Auch diese Daten müssen wir erst aufbereiten. Deshalb wird es bis zum 03.03.24 wenig sichtbare Aktivität auf unserer Seite geben.
Wir haben uns entschieden, zum Beginn des dritten Kriegsjahres keine aktuellen Zahlen zu veröffentlichen. Sie hätten keine besondere Aussagekraft, das Monatsende kommt sowieso in wenigen Tagen. Dann legen wir die aktuellen Zahlen auch vor.
Das düstere Bild des Kriegsverlaufs verdunkelt sich sowieso immer weiter. Die russischen Todeszahlen werden nicht weniger. Russland zeigt immer deutlicher, dass Menschenleben der Staatsführung nichts wert sind. Man wirft immer mehr Soldaten in das Kampfgeschehen, um wenige Meter vorzurücken.
Dagegen werden wir an diesem Wochenende unsere Einschätzung zum Kriegsverlauf vorlegen. Wir glauben nicht, dass dieser Krieg militärisch entschieden wird. Aber dazu gibt es einen gesonderten Beitrag in den nächsten Stunden.
Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator seit über 25 Jahren im Internet recht unregelmäßig präsent. Seit 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt hat er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner informiert.
Privat war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner
Wladimir, 19 Jahre
Wladimir Nikolajewitsch Lytkinin, geb. 15.04.2004 in der Region Irkutsk, besuchte als Schule ein "Sonderinternat" - wahrscheinlich ein Hinweis darauf, dass er als Waise oder von den Eltern getrennt groß geworden ist. Mit 16 Jahren machte er eine Zimmermannslehre, mit 18 ließ er sich zum Automechaniker umschulen. Nach dem ersten Lehrjahr brach er die Ausbildung ab umd meldete sich freiwillig zum Militär. Im Dezember 23 ging es für ihn an die Front, den 20. Geburtstag hat er nicht mehr erlebt - getötet am 20. Februar 24.
Der Selenginsky Bezirk liegt im zentralen Teil der russischen Teilrepublik Burjatien. Der größte Teil des Territoriums liegt in den Steppen- und Waldsteppenzonen innerhalb des Selenginsky-Mittelgebirges. Die Gegend ist land- und forstwirtschaftlich geprägt, große Unternehmen hat es nicht dort hingezogen. Der Bezirk wird von knapp 41.000 Menschen bewohnt, davon leben 26.000 in der Stadt Gusinoozersk. Ethnische Russen machen etwa mehr als 60% der Bevölkerung aus, die Burjaten haben einen Anteil von 35%.
Das alles als Erläuterung zu einer Liste mit 88 Namen. Es sind die im russischen Krieg gegen die Ukraine getöteten Soldaten aus dem Selenginsky Bezirk. Die Gemeindeverwaltung hat diese Zusammenstellung verfasst, wir haben bisher nur einen neuen, nicht von uns erfassten Soldaten darin entdeckt.
Setzt man die Todeszahlen in Relation zur Bevölkerung entsprechend unseren anderen Statistiken, dann bekommt man 216 Kriegstote auf 100.000 Bewohner. Das ist der bisher höchste von uns ermittelte Wert einer Region und offensichtlich der dortigen schlechten wirtschaftlichen Situation geschuldet.
Wir haben die Liste durch Google übersetzen lassen und nicht weiter redigiert (pdf). So finden sich die typischen Fehler dieses Übersetzungsprogramms. Aber für einen Überblick erscheint uns die Qualität ausreichen. Das Original in russischer Sprache findet man hier.
In der Hauptstadt Ufa der russischen Teilrepublik Baschkortostan gibt es ein ökologisches und biologisches Zentrum „LIDERECO“. Unter dem Motto "global denken, lokal handeln" bietet es Kurse zur Weiterbildung für klein und groß in einem weit gefassten Themenkreis an.
Michail Alexejewitsch Mitrochow war der ehemalige stellvertretende Direktor des Zentrums und war wohl nicht nur am Schreibtisch und in Fortbildungskursen aktiv, sondern auch ganz praktisch bei Aufräumtagen in der Natur oder begleitete Gruppen auf Wanderungen und Fernexpeditionen.
Auch Michail, obwohl nicht mehr jung, zog es in den Krieg, um Russland zu neuer Größe zu verhelfen. Er wurde Anfang des Jahres bei Awdijiwka vermisst und aktuell bestattet.
17.04.24
Die Fahnen in den Farben des Regenbogens hatten in der Geschichte vielfältige Bedeutungen. Sie waren Symbol in den deutschen Bauernkriegen, in den Friedensbewegungen des frühen und späten 20. Jahrhunderts. Und schließlich wurden sie auch Teil der Schwulen- und Lesbenbewegungen weltweit. In Russland ist die Sache kompliziert. Die "Jüdische Autonome Oblast" hat die Regenbogenfarben in ihrer Flagge, aber meist ist sie verboten.
Auf dem Friedhof von Woronesch wurde heimlich ein Grab mit der Regenbogenflagge geschmückt. Es handelte sich dabei um die Ruhestädte von Wassili Kurdjumow, einem Geheimdienstleutnants der russischen Streitkräfte, der im Krieg gegen die Ukraine getötet wurde. Auf Grund der Zensur darf kein Foto der so geschmückten Grabstelle veröffentlicht werden. Deshalb wurde in der Öffentlichkeit darüber spekuliert, ob es sich um ein verspätetes "Coming Out" handelte oder um bloßen Vandalismus.
17.04.24
Linar Zufarowitsch Batalow war Kickboxer und hatte im Lauf seiner Sportkarriere eine ganze Menge Titel gesammelt - vorausgesetzt man stuft Kickboxen als Sport ein: Meister der Internationalen Sportklasse im Kickboxen, mehrfacher Medaillengewinner der russischen Meisterschaften (2008-2013), Silbermedaillengewinner der Europameisterschaft (2010), Weltmeister, Gewinner der Weltmeisterschaft (2012), Silbermedaillengewinner der Europameisterschaft 2012, Mitglied der russischen Kickbox-Nationalmannschaft (2010-2013).
Doch auch Linar musste erkennen, dass im Krieg solche Fertigkeiten wenig bedeuten. Er wurde am 13. März in der Ukraine getötet. Im Nachruf schreibt der Autor, er hätte die Zivilbevölkerung beschützt.
14.04.23
Die russische Region Orenburg wird im Moment durch große Überschwemmungen heimgesucht. Zahlreiche Dämme sind gebrochen, die abfließenden Wassermassen haben ganze Stadtviertel unter Wasser gesetzt. Betroffen ist auch die Stadt Busuluk in der Region, die am Zusammenfluss der beiden Flüsse Samara und Busuluk liegt.
Dies nur als aktueller Hinweis auf die dortige Situation. Denn wir wollen einen gefallenen Soldaten vorstellen, der Ende März in Busuluk begraben wurde. Er ist uns durch seinen wirklich deutschen Namen aufgefallen: Waldemar Walter.
Waldemar wurde am 16. September 1989 geboren und hatte sich im August 2023 entschlossen, sich freiwillig zum Kriegsdienst zu melden. Er hat die Entscheidung nicht überlebt. Die örtliche Verwaltung schreibt dazu: "Er kämpfte tapfer und mutig. Aber in der letzten Schlacht wurde Waldemar verwundet. Es stellte sich heraus, dass die Wunde nicht mit dem Leben vereinbar war."
12.04.24
Salym ist ein großes Dorf mit knapp 8.000 Bewohnern im Autonomen Kreis der Chanten und Mansen. Die dortige VKontakte-Seite meldet den Tod von Sergej Nikolajewitsch Skuratow (Foto). Er ist im Krieg gegen die Ukraine gefallen, die Trauerfeier wird für den 29. März 24 angekündigt. Soweit eine in diesen Tagen ganz normale Bekanntmachung.
Doch in den Kommentaren zur Nachricht geht es dann hoch her. Denn Sergej Skuratow gehörte zu den Sturm-V Einheiten, die sich aus Insassen der Gefängnisse zusammensetzen. Im Jahr 2021 hatte der Mann nach einem Streit unter Eheleuten seine Frau mit Benzin übergossen, angezündet und so getötet.
Soll man am Sarg diese alte Geschichte auspacken, denn der Mann hätte sein Verbrechen gesühnt? Oder wäre am Ende die getötete Frau selbst schuld, weil sie ihren Mann nicht mit Respekt behandelt hätte? Auch wäre bei beiden Alkohol im Spiel gewesen!
Die Debatte gibt einen guten Einblick in die Gedankenwelt in der russischen Provinz - mit dem Übersetzungsprogramm DeepL sind die Kommentare sehr gut zu lesen.
Der Starorusski-Bezirk gehört zur Region Nowgorod in Russland. Die Bezirksverwaltung meldete Ende März: "Wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, dass unser Landsmann Andrej Leonidowitsch Mjachetschew, geboren 1975, während der Durchführung von Aufgaben während einer speziellen Militäroperation starb. Andrei Leonidovich meldete sich im Oktober 2023 freiwillig in der Einsatzzone des nördlichen Militärbezirks und wurde am 8. Februar 2024 mit dem Orden des Mutes
ausgezeichnet."
Das Protokoll eines Strafverfahrens aus St. Petersburg vom 25.05.2018 erzählt eine andere Geschichte.
Jener Andrej Mjachetschew traf sich mit einem Kumpel aus alten Knasttagen zu einem Besäufnis. Beide waren pleite und so kamen sie auf die Idee, draußen auf der Straße einen zufällig ausgewählten Passanten mit einem Messer zu bedrohen und auszurauben.
Im dunklen Hinterhof eines Gebäudes trafen sie auf eine Frau mit einem Bündel in der Hand. Der eine hielt ihr den Mund zu, der andere hielt ihr das Messer an den Hals. Die Frau versuchte zu schreien und wehrte sich. Der Kumpel erstach sie.
Die Beute: Wertlose Dinge und 450 Rubel, etwa 5 Euro.
Das St. Petersburger Gericht verurteilte Mjachetschew zu 11 Jahren Haft, die der Mann 2023 als Soldat einer Sturm-Z Einheit zu verkürzen versuchte.
Es gibt nicht mehr viele Udehe - keine 2.000 mehr. Sie leben im Osten Russlands in der Region Primorje und Chabarowsk und sind ein indigenes Volk im Südosten Sibiriens. Das kleine Dorf Agzu ist ein Udehedorf, das wir bereits Anfang 2024 vorgestellt haben. Von den etwa 150 Bewohnern ist jetzt der dritte Udehe im Ukrainekrieg gefallen.
Nikolaj Nikolajewitsch Dorofejew (Foto) wurde am 26. März 24 in seiner Heimat begraben.
Die niederländische Gruppe "Bots" war mit ihren sozialkritischen Liedern Teil der deutschen Friedensbewegung Ende der siebziger Jahre. Viele, die in der kritischen deutschen Liedermacherszene versammelt waren, halfen dabei, ihre Lieder in die deutsche Sprache zu übertragen. Das ist lange her und ihr bekanntestes Lied "Was wollen wir trinken" kann man aktuell nur noch im Hoffenheimer Stadion beim Torerfolg der Heimmannschaft hören.
Jetzt kamen die anliegenden Bewohner des Morosowsk Luftwaffenstützpunktes in der Region Rostow am Don ebenfalls in den Genuss jenes Liedes. Eine anfliegende ukrainische Kamikazedrone hatte einen Lautsprecher eingebaut und beschallte beim Anflug auf das Ziel die umliegende Gegend.
Nachtrag: Bei der Suche nach dem passenden Link auf youtube wurde das Lied im Zusammenhang mit der deutschen Wehrmacht und den DDR-Truppen gezeigt. Keine Ahnung wer das verbrochen hat. Das Lied ist in einem antimilitaristischen Umfeld entstanden.
Die Stadt Kaschira in der Oblast Moskau haben wir bereits vorgestellt. Sie liegt im Speckgürtel rund um Moskau und nicht irgendwo weit weg auf dem Land. Trotzdem wird auch dort das offizielle Mantra zum Krieg gegen die Ukraine rezitiert. Wir zitieren aus dem Vorwort zu einem Konzertbericht:
Am 24. Februar 2024, dem zweiten Jahrestag der besonderen Militäroperation, veranstaltete das Heimatmuseum Kaschira ein Konzert mit dem Titel "Land der Helden".
Und tatsächlich hat Russland im Laufe seiner jahrhundertealten Geschichte sein Heldentum unter Beweis gestellt und wiederholt Siege an verschiedenen Fronten errungen. Besonders jetzt, wo unser Land erneut mit dem Gesicht des Faschismus konfrontiert wird. Die multinationale Armee sieht eklatante Fälle von Grausamkeit gegenüber Zivilisten.
Täglich hören wir von den Heldentaten russischer Soldaten, von ihrer Furchtlosigkeit und Selbstaufopferung. Jetzt ist die Zeit für Helden. Unsere Armee hat bewiesen, dass sie echte Helden enthält, die sich entschlossen und mutig nicht nur den ukrainischen Streitkräften, sondern dem gesamten NATO-Block entgegenstellen.
Nachricht aus dem Telegram-Kanal von Michail Raswoschajew, Gouverneur der Stadt Sewastopol/Krim:
Heute verabschiedete Sewastopol den Schützen des Angriffskommandos Sturm Z, Dmitri Alexandrowitsch Dobritski.
Dmitri Alexandrowitsch Dobritski wurde in Sewastopol geboren und wuchs dort auf. Er absolvierte die Schule Nr. 4 und 2018 die Sewastopol Schiffsbauschule. Er arbeitete in einer der Stadtverwaltungsgesellschaften.
Im Jahr 2019 wurde er verurteilt und zur Verbüßung seiner Strafe geschickt. Im Jahr 2023 beschloss er, seine Schuld zu büßen, unterzeichnete einen Vertrag mit den Streitkräften der Russischen Föderation und wurde nach der Ausbildung in das Kampfgebiet geschickt.
Dmitri Alexandrowitsch Dobritski starb im Kampf in der LPR-Region Kremennaja.
Ewige Erinnerung an den Krieger!
Die Region Brjansk grenzt an Belarus im Westen und an die Ukraine im Süden. Immer wieder gibt es auch Gefechte in der Grenzregion im Süden mit ukrainischen Grenztruppen oder mit russischen Oppositionskräften. Dabei wurde Anfang November 23 auch ein Soldat aus der fernen Region Chabarowsk getötet. Nachstehend der Originalbericht:
Name: Sergej Wassiljewitsch Ma-Yu-Kun
Dienstgrad: Oberfeldwebel
Militärische Position: Stellvertretender Zugführer
Region: Gebiet Chabarowsk
Ort: Chabarowsk
Geburtsdatum: 04.05.1982
Sterbedatum: 06.11.2023
Am 6. November 2023 befand sich Stabsfeldwebel Ma-Yu-Kun mit seiner Einheit auf dem Gebiet eines Stützpunktes in der Region Brjansk. Gegen 10:30 Uhr geriet der Stützpunkt des Zuges unter feindlichen Mörserbeschuss aus dem Gebiet der Ukraine. Stabsfeldwebel Ma-Yu-Kun bewies Mut und Tapferkeit, hatte selbst keine Zeit, sich vor dem Mörserbeschuss in Sicherheit zu bringen, als eine Granate explodierte und der Stützbalken des Kommunikationsgangs, in dem sich der Soldat befand, einstürzte. Infolgedessen wurde Stabsfeldwebel Sergej Wassiljewitsch Ma-Yu-Kun getötet.
Für seinen Einsatz, seinen Mut und seine Tapferkeit wurde Oberfeldwebel Ma-Yu-Kun mit der Gold-Star-Medaille und posthum mit dem Titel „Held der Russischen Föderation“ ausgezeichnet.