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Reizthema „Politik-Foren“: Wie viel Extremismus verträgt ein demokratisches Board?

  • BlueStar
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21 Jahre 11 Monate her #9678 von BlueStar
Bei dem genannten Thread wäre ich bei der Überschrift auch stutzig geworden. Nur ist es ja so, dass bei uns alles übersensibel gehandhabt wird, was Israel und im speziellen Fall das Jüdische Volk betrifft. (Zu recht) Wenn ich Mod im P&S wäre, hätte ich die wirklich unzumutbaren Passagen editiert und dem Poster versucht klarzumachen das es so nicht funktioniert. Konsequenz bei Nichtbeachtung wäre der Status "read only" gewesen. Den Thread hätte ich auf jeden Fall nicht im Mod-Forum "versteckt" .

Natürlich ist das P&S ein Forum, dass sehr schwer zu moderieren ist, weil man wirklich Fingerspitzengefühl braucht. [schleim] Ich kenne eigentlich nur einen, der das zustande gebracht hat und das war Ben[/schleim]

Gruß
BlueStar

PS: Ich meine das natürlich allgemein ;-)

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  • tw_24
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21 Jahre 11 Monate her #9693 von tw_24
Endlich mal Politik ;-).

In relativ anonymen Internet-Foren treffen mehr noch als im realen Leben Meinungen auf-
einander, die manchmal sehr, sehr verschieden sind oder sein können, weil man im realen
Leben einfach instinktiv einen Bogen um das macht, was nach (hoffentlich verbaler) Aus-
einandersetzung aussieht.

In Diskussionsforen, die (beinahe) öffentlich zugänglich sind und sich mit politischen
Themen befassen, sind heftige Diskussionen gänzlich gegensätzlicher Meinungen daher bei
bestimmten "Reiz-Themen" kaum auszuschließen und auch kaum zu verhindern.

Doch auch die größten Meinungsunterschiede sprechen meiner Ansicht nach noch gar nicht
einmal dafür, daß ein solches Forum unbedingt moderiert werden müßte. Im Idealfall (!)
sollte es doch den Beteiligten darum gehen, ihre Ansichten bestmöglich zu vermitteln.
Mit dummen Sprüchen, noch dümmeren Provokationen klappt das natürlich nicht, allenfalls
vergeht auch der Gegenpartei die Lust, es noch mit Argumenten zu versuchen. Wer an die-
ser Stelle noch einigermaßen vernünftig ist, läßt sich nicht auf persönliche Auseinan-
dersetzungen ein, was manchmal aber ein dickes Fell braucht - und weil das nicht jeder
hat, ist wohl eine ordnende bzw. moderierende administrative Macht leider nötig.

Welche Ansprüche sollten an einen Moderator in einem Meinungsforum gestellt werden?

In dem einen Idealfall hat er absolut keine Ahnung von den behandelten Themen und tritt
quasi unabhängig immer dann auf, wenn die Wellen eines Streits zu hoch schwappen. Er
mahnt also praktisch nur die Einhaltung der "guten Sitten" an, wo das nötig wird, ver-
tritt aber ansonsten keine eigene Meinung.

Der andere Idealfall ist das politische Multitalent, das viel weiß, aber seine Meinung
dennoch nicht äußert, sondern versucht, die Diskussion durch Hintergrundinformationen
zu bereichern und ansonsten eben auch nur auf die Form der Rededuelle achtet.

Beides wird in der Praxis aber kaum zu finden sein, denn wer sich überhaupt nicht für
Politik interessiert, verliert vermutlich allzu leicht den Überblick, und wer sich für
Politik interessiert, der hat auch eine eigene Meinung, kann also inhaltlich nicht
neutral agieren. Hier wieder sehe ich die Gefahr, daß ein Moderator (oder auch ein Ad-
min) seine Macht mißbrauchen kann, um unbequeme Argumente auszublenden, auf die ihm
vielleicht einfach die inhaltlich passenden Antworten fehlen. Auf die Dauer würden das
dann tatsächlich in Zensur ausarten, das Diskussionsforum letztlich wohl auch ruinie-
ren.

Wenn in meinem Politik und Wirtschaft-Forum im Skats-Board jemand schriebe: "tjo am
mittwoch kommt der grösste feind der menscheiheit nach deutschland. hoffentlich erbarmt
sich jemand und legt dieses schwein um.", dann hätte ich den Thread vermutlich mit ei-
nem Kommentar versehen und geschlossen. Der politischen Auseinandersetzung ist eine
solche primitive Formulierung jedenfalls nicht dienlich. Wahlweise bliebe noch das Ver-
schieben in ein Off-Topic.

Löschen würde ich diesen Beitrag jedoch nicht, allerdings hätte ich mit dem Sperren ge-
danklich auch das eine oder andere Problem. Warum sollte ich es zum Beispiel nicht an-
deren, vernünftigeren Mitdiskutierenden ermöglichen, ebenfalls ihre Meinung kundzutun,
was durch eine Sperrung ja etwas erschwert wird. Immerhin könnte man daraus noch eine
flotte Diskussion zum Thema "Tyrannenmord" machen. Der weitere Verlauf im gEb zeigte al-
lerdings, daß das Niveau nicht unbedingt stieg, also wohl doch eine Moderierung oder
Sperrung besser gewesen wäre.

Als ich bei meinem ersten Besuch des Skats-Boards auf den Thread "Deutschland ... Anti-
semitenland?" stieß, ahnte ich beinahe schon, was da stehen würde: "Wenn ich schon wie-
der Friedmann hör dann wirds mir ganz übel! Habt Ihr schonmal dem seine Diskussionswei-
se in seiner 'show' gesehen? Den könnt ich sowas von..." (Der Verfasser wurde allerdings
nicht von mir als Mitglied "entfernt".)

Da fühlte ich mich an einen Ausspruch von Franz Schönhuber erinnert, der schon 1994 wuß-
te, was Jürgen W. Möllemann erst acht Jahre später auffiel: "Derjenige, der in Deutsch-
land für den Antisemitismus sorgt, ist Herr Bubis."

Sensibilisiert meldete ich mich an und tat mein Bestes, um gegen die vielleicht auch nur
in einem unbedachten Moment getippte These zu argumentieren, in die sich durchaus ein
gewisser Antisemitismus hineininterpretieren ließe.

Aber gerade bei diesem Reizthema ist es in meinen Augen wichtig, nicht gleich mit der
von Martin Walser erfundenen "Moral-Keule" alles plattzumachen, was als "antisemitisch"
erscheint - das wäre nämlich ganz im Sinne des Erfinders des "Totschlagarguments", der
in diesem Jahr ausgerechnet am 8. Mai den Vertrag von Versailles für den Holocaust ver-
antwortlich machte.

Mit Löschen/Zensieren liefert man dann noch selber die besten Argumente dafür, daß die
eingebildete Unmöglichkeit einer Kritik am Apartheid-Regime der israelischen Regierung
tatsächlich Bestand hat, die "zionistische Lobby" vielleicht doch exisitert.

Insofern plädiere ich also für weitestgehende Offenheit, was es allerdings erforderlich
macht, sich ernsthaft mit dem Thema zu befassen. Wo hört die Kritik an Michel Friedman
(nich einmal das ZDF kann seinen Namen richtig schreiben und nennt ihn Friedmann!) als
TV-Moderator auf, wo wird er wegen seines persönlichen Auftretens kritisiert und wo als
"Beispieljude" für die von ihm vertretenen Mitbürger mißbraucht?

Auf dem Libcom äußerte sich zum Beispiel der Begründer ronald a drew wenig zweideutig:
"Was die Kritik des Herrn Möllemann an Michel Friedmann betrifft: hier bin ich absolut
der gleichen Meinung. Der Mann versteht es wie kaum ein anderer, das Bild des arroganten
und unliebsamen Juden in Deutschland zu verkörpern. Und damit leistet er unter Umständen
auch einen Beitrag zum vermeintlich aufkeimenden Antisemitismus. Für mich keine Frage."

Der Aufschrei hielt sich in Grenzen, immerhin brachte die dortige Diskussion auch so
wenig lustige Posts wie:

Stand der T-Online Umfrage 21.05.02 - 18.00 Uhr:

Halten Sie es für angebracht, dass Michel Friedman den Parteiausschluss von Jürgen
Möllemann fordert, obwohl er selbst nicht Mitglied der FDP ist?

So haben 172 Besucher abgestimmt:
Ja 13.95%

Nein 84.88%

Weiß nicht 1.16%

Halt durch Möllemann!

Das zeigt zumindest, daß die Deutschen anscheinend gern die Opferrolle spielen, denn in-
dem Michel Friedman und/oder Ariel Scharon für Antisemitismus verantwortlich gemacht wer-
den, werden die Täter zu Opfern und die Opfer zu Tätern erklärt.

Bei solchen Posts jedenfalls frage ich mich andererseits wieder, ob die Offenheit wirk-
lich angebracht ist.

Also, die ultimative Grenze zwischen berechtigter Zensur und, hm, Bevormundung der Schrei-
ber/Leser kann ich nicht ziehen. Ich denke, daß man das von Fall zu Fall behandeln und be-
gründen sollte. Im Fordergrund sollte allerdings der Versuch stehen, eine einigermaßen
sachliche Diskussion zu führen.

MfG
tw_24

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  • jupp11
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21 Jahre 11 Monate her #9695 von jupp11
Ich würde schon diffenzieren zwischen den Aussagen

tjo am mittwoch kommt der grösste feind der menscheiheit nach deutschland.
hoffentlich erbarmt sich jemand und legt dieses schwein um.

und

Zitat von Lost Arrow:
"Wenn ich schon wieder Friedmann hör dann wirds mir ganz übel! Habt Ihr schonmal dem seine Diskussionswei-
se in seiner 'show' gesehen? Den könnt ich sowas von..."

Die agressive Weise zB wie Hr. Friedmann seinen Gast Hr. Schönbohm behandelte war ein ekliges Gegenbeispiel wie man politische Aufklärung und Toleranz verwirklichen kann. Diese manipulative Fragestellung zum Thema Zuwanderung zB oder dieses ewige Unterbrechen und am Arm betatschen... Hr. Friedmann tut meiner Meinung nach sehr viel dazu bei zu diesem angeblichen "Antisemitenland".

Mich würde zB die Frage interessieren wieviele radikal-religiöse Menschen eine Demokratie verträgt die sich dem Grundsatz der Toleranz verschrieben hat?

Friedmann ist für mich ein größerer Populist als Haider der keine sachliche Diskussion führen kann. Dieser Mann fördert einen gewissen groben Meinungsunterschied zwischen Juden und Deutschen. Dieser Mann schürt Agressionen, insbesondere dadurch das Hr. Friedmann ein gewichtiger Repräsentant der Juden in .de ist!

Hr. Friedmann sollte mal in eine Münchner Hauptschule kommen und sich dort mal umsehen. Dann kann ich ihm auch erklären warum .de in der PISA Studie so beschissen abgeschnitten hat. Dort wollen ausländische Kinder unsere Sprache nicht lernen. Eine Lehrerin zB versucht mit aller Kraft diese Schüler in den unterricht miteinzubinden. Aber es gelingt ihr in 95% der Fälle nicht. Deutsche Schüler müssen somit Rücksicht auf Ihre ausländischen Schüler nehmen, was natürlich zu Lasten der sprachlichen Entwicklung der Schüler geht. Da geht für mich dieser gewisse Unterschied schon an, den Hr. Friedmann durch seine Aussagen immer wieder anstachelt...


...und das tust Du doch auch tw_24.

Ich hab den Beitrag hier komplett gepastet, um Phantasien vorzubeugen, die den Satz oben eventuell anders weitergeführt hätten, als der Verfasser es gewünscht hätte. (Der wurde von mir übrigens auf eignen Wunsch aus der Memberliste des Skats-Boards entfernt - unabhängig von diesem Thema)

Eine Sperrung des Mitglieds aufgrund des 1. Beitrags bringt allerdings auch in meinen Augen nix.

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  • BlueStar
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21 Jahre 11 Monate her #9698 von BlueStar
@tw_24


"Doch auch die größten Meinungsunterschiede sprechen meiner Ansicht nach noch gar nicht
einmal dafür, daß ein solches Forum unbedingt moderiert werden müßte."

Doch, denn nicht einmal im Parlament bringen es die Abgeordneten zusammen, ohne das der Parlaments-Präsident einschreiten muss. | Also ein klares Nein von mir!

Deine anderen Ansichten decken sich so in etwa mit meinen. Ausser:

Eines ist natürlich trotzdem ärgerlich, Möllemanns Aussagen sind vielleicht unglücklich formuliert, aber inhaltlich kann ich diesen nichts entgegenbringen, da sie, wie ich finde, der Wirklichkeit extrem nahe kommen.

Friedmann möchte ich jetzt, weil wir ja ohnedies virtuell palavern, mal mit Rom-Guru gleichsetzen. Auch er ist extrem rechts. Israel und wieder im speziellen Fall die Juden haben alle Rechte gegenüber ihren Nachbarn. Ein gegenteiliges oder gar populistisches Wort gegen die Israelis (obwohl sie die UNO regelmässig im Regen stehen lassen) ruft sofort den grossen Bruder USA auf den Plan. Das ist ein Ungleichgewicht, das ich mir persönlich nicht bieten lassen will.

Mir ist es auch gleich, dass der Außenminister von Deutschland am liebsten Amerikaner wäre. Als Österreicher würde ich mir wünschen, dass Deutschland mehr Europäisch agieren würde, als Bush-mässig, aber man kann sich leider nicht alles aussuchen. Mein Blick ist ohnedies derzeit gen Indien und Pakistan gerichtet, denn dort droht vielleicht schlimmeres.

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21 Jahre 11 Monate her #9701 von tw_24
@ BlueStar

Doch, denn nicht einmal im Parlament bringen es die Abgeordneten zusammen, ohne das der
Parlaments-Präsident einschreiten muss. | Also ein klares Nein von mir!


Naja, ich sagte ja, daß das im Idealfall ohne Moderation funktionieren könnte. Das setzt
voraus, daß die Beteiligten die Netiquette verinnerlicht haben und wirklich an der/ihrer
Sache interessiert sind.

Eines ist natürlich trotzdem ärgerlich, Möllemanns Aussagen sind vielleicht unglücklich
formuliert, aber inhaltlich kann ich diesen nichts entgegenbringen, da sie, wie ich finde,
der Wirklichkeit extrem nahe kommen.


Nun, das sehe ich anders. Möllemann hat Scharon und Michel Friedman dafür verantwortlich
gemacht, daß ich möglicherweise die Juden nicht mögen könnte. Und damit erklärt er all die
kleinen Antisemiten zu Opfern, die eigentlich nur von den Juden provoziert werden bzw.
wurden. Das ist weder unglücklich formuliert noch irrtümlich, sondern ganz bewußt - einem
Möllemann unterstelle ich jedenfalls, daß er weiß, wovon er spricht, wenn er sich solche
Sätze entlocken läßt. Wenn ich Juden nicht mag, dann bin ich für diese Einstellung verant-
wortlich, nicht Michel Friedman, nicht Paul Spiegel und auch nicht dieser Kriegstreiber
Scharon.

Israel und wieder im speziellen Fall die Juden haben alle Rechte gegenüber ihren Nachbarn.


Das klingt mir zu schwammig. Die Nachbarn, darunter indirekt auch der Irak, haben mit der
Existenz Israels einige Probleme, denn sie woll(t)en sie lange Zeit nicht anerkennen. Der
Irak will auch heute noch den "Judenstaat" auslöschen. Und ist sich der offizielle Irak
einig mit fundamentalistischen Terroristenbanden, die den "Befreiungskampf" der Palästi-
nenser nur als Vorwand sehen, um Israel zu vernichten. Insofern muß Israel eigentlich immer
wachsam sein, denn selbst wenn es einen souveränen Staat Palästina hoffentlich einmal gibt,
ist das noch lange kein Garant dafür, daß fundamentalistische Judenhasser aufhören im Namen
ihres Gottes Zivilisten in Israel zu ermorden.

Ein gegenteiliges oder gar populistisches Wort gegen die Israelis (obwohl sie die UNO regel-
mässig im Regen stehen lassen) ruft sofort den grossen Bruder USA auf den Plan.


Also, das ist mittlerweile ein Vorurteil, das von Leuten wie Möllemann oder Karsli gern be-
müht wird, um sich irgendwie für ihre Ausfälle zu rechtfertigen.

Die deutsche Regierung hat alle UNO-Resolutionen, die sich gegen Israels Besatzung-Politik
richten unterschrieben. Die EU hat Israel damit gedroht, Schadensersatzansprüche für die
zerstörte Infrastruktur in den Autonomiegebieten zu stellen, die mit EU-Geldern errichtet
wurde, und selbst Paul Spiegel erklärt Kritik an der israelischen Regierung sei "kein Sakri-
leg". Und nicht zuletzt gibt es von deutscher Seite zwar offiziell kein Waffenembargo, aber
immerhin Verzögerungen bei Waffenlieferungen.

Also, es ist einfach nicht so, daß jede Kritik an der israelischen Regierung gleichgesetzt
wird mit Antisemitismus.

Aber ich denke mal, hier soll es um Extremismus allgemein gehen, daher schau doch mal im
Skats-Board vorbei ...

MfG
tw_24

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21 Jahre 11 Monate her #9709 von BlueStar
Wenn das zu schwammig ist, dann formuliere ich es mal so:

Israels Regierung ist nicht nur rechts-gerichtet sondern ultra-rechts. Wäre vielleicht gleichzusetzen mit der Fpö-Alleinregierung in Österreich. Da Israel eine Demokratische Verfassung besitzt, wird diese vom Volk gewählt. Also ist das israelische Volk der Meinung, dass es alles seine Richtigkeit hat. Welche Parteien in Israel am Ruder sitzen brauche ich dir sicher nicht mitteilen. Die agressive Politik Israels gefällt auch den Amerikanern nicht, nur machen sie gute Miene zum bösen Spiel. IMHO Ein Palästinenser-Staat ist mit der derzeitigen Regierung Israels sicher nicht durchführbar.

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21 Jahre 11 Monate her #9711 von tw_24

Israels Regierung ist nicht nur rechts-gerichtet sondern ultra-rechts. Wäre vielleicht gleichzusetzen
mit der Fpö-Alleinregierung in Österreich. Da Israel eine Demokratische Verfassung besitzt, wird die-
se vom Volk gewählt.


Das ist wieder reine Spekulation. Deine Einschätzung der Regierung Israels als ultra-rechts teile
ich, aber Scharon hat zumindest für irgendeinen unbestimmten Zeitpunkt einen Staat Palästina ange-
kündigt - allerdings keinen wirklich souveränen.

Also ist das israelische Volk der Meinung, dass es alles seine Richtigkeit hat.


Und daraus folgt dann - was?

Irgendwann wurden in Deutschland SPD und "Bündnis 90/Die Grünen" genügend Abgeordnetenmandate verlie-
hen, also findet es das deutsche Volk gut, daß mit deutscher Beteiligung in Jugoslawien Krankenhäuser
und Schulen bombardiert, daß in Afghanistan mit deutscher Hilfe mindestens 4.000 Zivilisten "kollate-
ralgeschädigt" wurden?

Scharon hat in seinem Wahlkampf Frieden versprochen, und selbst als die israelische Armee sich ruhig
verhielt, gab es Selbstmordattentate - und das zu Zeiten, da Arafats Autonomiebehörde noch funktio-
nieren konnte.

MfG
tw_24, der glaubt, daß das jetzt im Sinne der Threadtitels offtopic war.

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21 Jahre 11 Monate her #9714 von BlueStar
@tw_24

Ich bitte dich, beim Thema zu bleiben.

"Irgendwann wurden in Deutschland SPD und "Bündnis 90/Die Grünen" genügend Abgeordnetenmandate verlie-
hen, also findet es das deutsche Volk gut, daß mit deutscher Beteiligung in Jugoslawien Krankenhäuser
und Schulen bombardiert, daß in Afghanistan mit deutscher Hilfe mindestens 4.000 Zivilisten "kollate-
ralgeschädigt" wurden? "

Schlechtes Beispiel, denn man kann schwerlich die Situation im Nahen Osten mit der Deutschen Situation vergleichen. Im nahen Osten ist die Situation gegeben, folgedem weis man was man vorfindet. Sharon ist ein Hardliner wie fast alle seine Vorgänger.

"Scharon hat in seinem Wahlkampf Frieden versprochen"

Das soll ich doch hoffentlich nicht kommentieren, denn Wahlversprechen sind gleichzusetzen, wie wenn ein Hochstapler der Braut die Hochzeit verspricht.

Alles in allem ist es eine verworrene Geschichte und ich bin auch heute noch der Meinung, dass ohne einem souveränen Staat Palästina, kein echter Friede möglich sein wird.

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  • tw_24
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21 Jahre 11 Monate her #9717 von tw_24

Schlechtes Beispiel, denn man kann schwerlich die Situation im Nahen Osten mit der Deutschen
Situation vergleichen.


Das finde ich nicht. Die demokratischen Parteien versprechen etwas, gut, in Deutschland nicht
Frieden mit dem Nachbarn, und dafür leiht der hochgeschätzte Wähler ihnen seine Stimme. Und
wenn in Israel eben ein Ariel Scharon mit seinem Versprechen gewinnen konnte, dann denke ich,
daß man das schon gleichsetzen kann.

Zumal in diesem Fall auch mal die Gegenfrage angebracht wäre. Warum wurde denn ein Haudrauf
wie Scharon, der ja auch noch als Kriegsverbrecher gilt, mit seinen einfachen Lösungen ge-
wählt? Etwa weil in Israel Frieden herrschte? Dann allerdings hätte ein solches Versprechen
nicht so erfolgreich sein können.

Das soll ich doch hoffentlich nicht kommentieren, denn Wahlversprechen sind gleichzusetzen,
wie wenn ein Hochstapler der Braut die Hochzeit verspricht.


Ja, natürlich kann man Wahlversprechen eigentlich gleich wieder vergessen. Dennoch wähle ich
ja noch immer den, den ich als das geringere Übel betrachte ;-).

Aber wenn in einer von Terrorismus schockierten Gesellschaft jemand wie Scharon mit einfachen
Lösungen daherkommt, dann ist sein Erfolg vorprogrammiert - was aber nicht heißt, daß die
Mehrheit der israelischen Bevölkerung seine wenig friedensfördernde Politik gutheißen dürfte.
Dazu dürfte vermutlich auch noch eine gewisse Medienzensur beitragen, die über Zerstörungen
in den Autonomiegebieten wohl weniger ausführlich berichtet als über die eigenen zivilen To-
ten.

Dafür weigern sich seltsamerweise unsere "freien" Medien, das - ja! - Propagandamaterial zu
verwenden, das Israel ihnen zur Verfügung stellt, während Bekennervideos von "Märtyrern" un-
geschnitten über unsere Bildschirme flimmern.

Alles in allem ist es eine verworrene Geschichte und ich bin auch heute noch der Meinung, dass
ohne einem souveränen Staat Palästina, kein echter Friede möglich sein wird.


Das ist ein wahres Wort. Nein, ein ganzer wahrer Satz ;-). Allerdings muß da eben auch von pa-
lästinensischer Seite etwas kommen.

Und jetzt bitte wieder zur Frage: "Reizthema "Politik-Foren": Wie viel Extremismus verträgt
ein demokratisches Board?"

MfG
tw_24

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  • Ben-99
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21 Jahre 11 Monate her #9721 von Ben-99
"¦ jo, ich werde gleich mal Rom-Guru zu der Diskussion einladen. Der würde dann allerdings aus jedem Thema unseres Boards einen Israel-Thread machen "“ die "Friedman"-Diskussion auf dem gEb hat er ja auch schon wieder fest in den Händen;-)

Aber es geht hier tatsächlich vor allem um den Umgang mit extremistischen Äußerungen. Generell sollte man nicht immer so zimperlich sein. So fand ich die Sperrungen aufgrund angeblich "frauenfeindlicher" Sprüche eben auch daneben. Und ich selbst wurde ja damals auch schon mal für ein paar Tage auf "Read only" gestzt, weil ich es gewagt hatte, die damalige Liebes-Moderatorin Melissa ein wenig zu veralbern *g*.

Oft höre ich auch den Vorwurf, ich würde mitunter die religiösen Gefühle anderer verletzen. Das allerdings kann ich auch nicht gelten lassen, da ich als Atheist auch ständig damit leben muß, daß ich durch christliche Symbole oder Bräuche belästigt werde, was ich aber eben auch nicht so eng sehe.

Gruß Ben

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  • BlueStar
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21 Jahre 11 Monate her #9724 von BlueStar
"Reizthema "Politik-Foren": Wie viel Extremismus verträgt
ein demokratisches Board?"

Soviel wie einem Jugendlichen zugemutet werden darf, da es gerade in diesem Alter zu wesentlichen Einprägungen in deren Verhaltensmuster kommen kann. Natürlich sollte eine sachliche Diskussion so geführt werden, dass zwar alles angesprochen wird, aber eben Pauschal-Parolen außen vor bleiben.

Es ist (zumindest für mich) schwer die Grenzen zu ziehen, was erlaubt ist und was nicht. Extremismus, egal in welcher Form muss man hinterfragen und gegebenenfalls korrigieren. Zensur in egal welcher Form bringt nur weitere Diskussionen, die man sich bei richtiger Handhabung sparen kann.

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  • Ben-99
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21 Jahre 11 Monate her #9726 von Ben-99
"¦ wenn wir uns jetzt noch daran erinnern, warum Shadow auf dem gEb gesperrt wurde, dann muß man wirklich sagen, daß seine Äußerungen dagegen ziemlich harmlos waren.

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  • jupp11
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21 Jahre 11 Monate her #9730 von jupp11
...hmm

ich finde, dass sich ein Diskussions-Board schlecht eignet zum plakativen hineinplärren von Aufforderungen wie "bringt das Schwein um" oder so ähnlich.

Ich erwarte einfach von jedem, der sich an einer Diskussion beteiligt, dass er auch diskutiert und und sich an der Meinungsfindug beteiligt. Dazu gehört, dass ich das von mir Gesagte auch untermauere.

Als bezahlter Sozialarbeiter in einer Therapie-Einrichtung würde ich vielleicht anders reagieren, hier nicht.

Allerdings muss man ja nun auch sagen, dass es auf dem GEB in P+S sehr wohl eine Menge Beiträge gibt, die vernünftig und lesenswert laufen.

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  • BlueStar
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21 Jahre 11 Monate her #9732 von BlueStar
@Ben

Du hast recht, mein letztes Post war zu Allgemeingehalten und ich möchte mich dafür entschuldigen. Auch hoffe ich, das ich dein Weltbild nicht zu sehr beengt habe. :D

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  • quentin
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21 Jahre 11 Monate her #9740 von quentin
tja BlueStar, tw genschert gerne. Du bekommst Antworten auf Fragen, die du nicht gestellt hast:):) Er hat zwar nur ein Thema, aber das hat er:)
Ich bin zwar auf den Skats aber er hätte mich nicht sperren können. :)

mfg

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