>
15.04.2024 -- 51.294 // Zuwachs zum 28.03.24: 1.808
Mit Nicknamen im Internet ist das so eine Sache. Fakt ist: Hinter dem Monitor und an den Tastaturen sitzen Menschen. Das sollte man bei all dem auch nicht vergessen und diese Menschen hinter diesem Pseudonym haben eine Seele, wie es immer so schön heißt. Beim einen wird sie nicht getroffen, beim anderen wohl, je nach der Verfassung des Menschen.
wenn mich jemand im realen Leben "Arschloch" nennt (was wirklich manchmal vorkommt!), dann habe ich sicher auch andere Möglichkeiten, als ihm / ihr die Kehle durchzuschneiden. Und ich habe sicher auch andere Mittel, dagegen vorzugehen, als mich in die Weltöffentlichkeit zu stellen und die privaten Angelegenheiten von anderen Menschen zu zerreißen, so lange bis nichts mehr davon übrig ist.wenn mich jemand "arschloch" im richtigen leben nennt, renn ich doch auch nicht gleich zum anwalt. oder ist hier das stiefmütterliche spiesbürgerverhalten schon so weit vorangeschritten?
Ben ist ab jetzt ein einfacher New Yorker Bürger
"¦ im Grunde kennen es die User ja schon von anderen Boards: Ich bin immer nur so lange bei einem Projekt dabei, wie es für mich überschaubar bleibt. Das heißt, daß ich als einer der Admins auch über alle geplanten Veränderungen unterrichtet werde.
Dies war auch bis gestern nachmittag noch so. Denn Loddar und ich standen in einem ständigen persönlichen Kontakt, und ich hätte auch gestern noch unser Verhältnis jederzeit als freundschaftlich und vertrauensvoll bezeichnet.
Dann kam gestern nacht ohne jede Vorwarnung der verhängnisvolle Pernöle-Absturz, bei dem bekanntlich das gesamte Board mitgerissen wurde. So etwas sollte zwar nicht passieren, aber man kann es entschuldigen, wenn der Verursacher am nächsten Tage dann auch die Größe zeigt, sein Mißgeschick einzugestehen und sich bei denjenigen Kollegen zu entschuldigen, die sich während dieser Zeit große Sorgen um ihn gemacht haben. Das gilt auch für PcFreak, mit dem ich zusammen bis in die Morgenstunden versucht habe, Näheres zu erfahren. Ich selbst hatte bis zuletzt noch angenommen, daß das Board gehackt worden und ein Fremder in das Kostüm von Loddar geschlüpft sei.
Doch bis jetzt habe ich noch immer keine persönliche Erklärung von Loddar zu diesem Vorfall erhalten. Statt dessen meint er wohl, daß es mit einigen flapsigen öffentlichen Beiträgen getan sei. Und wie man sieht, war er auch heute wieder nur noch sporadisch auf dem Board.
Genau dieses Verhalten erinnert mich an frühere Projekte, die ich mit angeschoben hatte: Erreichen die Besucher-Zahlen irgendwann eine Marke, die vorher nicht für möglich gehalten wurde, werden die Board-Betreiber größenwahnsinnig und denken, von nun an auch wieder allein das in der Zwischenzeit fast über Nacht erfolgreich gewordene Board weiterführen zu können.
Das war zuletzt auch bei OM ein verhängnisvoller Trugschluß. Hier allerdings auf dem TNY gibt es mittlerweile tatsächlich genügend gute kreative und vor allem auch motivierte Mitarbeiter, so daß ich einmal hoffe, daß das Board auch in Zukunft so erfolgreich bleiben wird.
Und ich will mich auch gern weiterhin daran beteiligen "“ allerdings von nun an nicht mehr als Admin bzw. Bürgermeister, sondern von jetzt an nur noch als einfacher Bürger. Und dann hat Loddar wieder die alleinige Entscheidungs-Freiheit und kann so viele Threads ausblenden wie er will *g*.
Solche Dinge wurden bisher immer von uns gemeinsam entschieden, so wie ich überhaupt sagen kann, daß ich noch nie ein so unkompliziertes Verhältnis zu einem Admin-Kollegen hatte. Denn genau so locker wie es bei uns im öffentlichen Teil zuging, war es auch hinter der Bühne, wenn wir und ständig über SMS die neuesten Streiche einfallen ließen. Und ich mag Loddar auch heute noch sehr wegen seines trockenen Humors und seiner oft spontan aus dem Bauch heraus getroffenen Entscheidungen.
Allerdings hatte er diesen zuvor immer mit mir abgesprochen, was ich als Selbstverständlichkeit ansehe, wenn man partnerschaftlich ein Board lenken will. Doch da das jetzt seit gestern nacht anscheinend nicht mehr für ihn gilt, weiß ich auch nicht, wozu ich noch weiter die Admin-Rechte brauche. Zumal ich inzwischen auch schon hörte, daß es AA gelungen ist, so weit in das Innere des TNY-Boards vorzudringen, daß er bereits die verwendeten IPs von uns lesen uns auswerten kann. Oder aber einer meiner Kollegen hat sie ihm freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Wobei wir dann wieder beim Thema "DDR-Überwachungs-Staat" angekommen wären - ein Begriff, mit dem zwar das gEb zu recht identifiziert wird, mit dem ich aber auf diesem Board nichts zu tun haben will.
Das alles sagt mir, daß es für mich nun Zeit ist, mal wieder außerhalb von New York die Welt zu erkunden. Und zwar ohne Verpflichtungen und endlich auch mal wieder ohne den damit verbundenen enormen Zeit-Aufwand.
Und wie gesagt: Noch bin ich ja nicht endgültig weg aus dieser Stadt und hoffe, daß ich auch als ganz normaler Bürger in New York meinen Spaß haben kann
Gruß Ben
Und wie gesagt: Noch bin ich ja nicht endgültig weg aus dieser Stadt und hoffe, daß ich auch als ganz normaler Bürger in New York meinen Spaß haben kann
Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt inormierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
© 2023 OskarMaria - News & Comments