31.10.2025 -- 153.112 // Zuwachs zum 30.09.2025: 10.663 (!)

Die Ganovengeschichte von Viktor Jurjewitsch Baschenow könnte Stoff für einen Krimi hergeben. Viktor, geboren am 8. Juni 1966, wurde im Dorf „Pariser Kommune” in der Oblast Irkutsk geboren und stammte aus einer Eisenbahnerfamilie. In den Jahren nach der Perestroika beschloss Viktor sich selbständig zu machen. Offiziell war er Besitzer eines Parkplatzes in der Stadt Taischet, ganz inoffizell gründete er eine kriminelle Gang mit Ehefrau und erwachsenem Sohn - spezialisiert auf das Ausrauben von Lastwagen.
Einer ihrer Beutezüge erfolgte im Jahr 2022. Sie bauten einen PKW so um, dass er hinten an einem Lastzug fest andocken konnte. Danach konnte man die Windschutzscheibe ihres Autos herunterklappen und die Diebe konnten während der Fahrt die Ladung des LKWs in ihr Fahrzeug umladen.
Am 6.11.24 wurde Viktor zusammen mit seinen Familienmitgliedern zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Viktor zog den Krieg dem Gefängnis vor, am 30. Mai 25 wurde er getötet, am 26.10. beigesetzt.

Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt informierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.