30.04.2025 -- 111.678 // Zuwachs zum 31.03.2025: 4.097
Russlands Präsident schickt die Jugend seines Landes in einen verbrecherischen Krieg. Wie viele russische Soldaten inzwischen in der Ukraine ihr Leben gelassen haben, können wir nicht komplett aufklären. Wir sammeln hier seit Beginn des Krieges im Februar 2022 die Todesmeldungen aus den Medien der Regionen und sozialen Netzwerken Russlands und verschaffen so zumindest einen ungefähren Überblick.
Im ersten Kriegsjahr haben wir noch die Meldungen im übersetzten Originaltext veröffentlicht, auf Grund der schieren Menge der Kriegstoten mussten wir später zur Tabellenform übergehen, jetzt führen wir nur noch reduzierte Listen. Eine Liste der Regionen und den dazu veröffentlichten Tabellen, finden Sie hier.
Jeden Monat veröffentlichen wir eine Zusammenfassung unserer Datenbank - die Liste mit allen Auswertungen finden Sie hier - Aktuell 30.04.2025 | Karte der Regionen Russlands | Föderationssubjekte
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Panorama von Ulan-Ude -- Urheber: Zeitung "Number One" (Fotograf: Беркут)
Die Burjaten, Namensgeber der Republik, sind eine mongolische Ethnie, die vorwiegend den Buddhismus als Religion praktizieren. Sie stellen aber in der Republik eine Minderheit dar, zwei Drittel der Bevölkerung sind Russen.
Die Entfernung zwischen Ulan-Ude und Kiew beträgt über 5.000 km Luftlinie, mit dem Auto sind es noch einmal 1000 km extra. Trotzdem tragen Burjaten einen erheblichen Beitrag zum Krieg Russlands gegen die Ukraine bei.
Burjatien: Teil I bis 99, Teil II bis 199, Teil III bis 300, Teil IV bis 400, Teil V bis 500, Teil VI bis 700, Teil VII bis 900, Teil VIII bis 1100, Teil IX bis 1.500, Teil X bis 2.000, Teil XI ab 2001
Vor einem Jahr haben wir ein Zitat von Kurt Tucholsky zum Thema gemacht. "Der Tod eines Menschen: das ist eine Katastrophe. Hunderttausend Tote: das ist eine Statistik." Bei unserer Dokumentation russischer Kriegstoter sind wir schon lange bei der Statistik angekommen, aber immer wieder wollen wir auf all die Grausamkeiten jenes Krieges - besser jedes Krieges - aufmerksam machen. Diese zeigen sich in den Schicksalen der von der entfesselten Gewalt betroffenen Menschen.
Der Mann mit der Zigarette ist ein russischer Soldat. Er ist eigentlich kein Opfer, sondern ein Täter in einem verbrecherischen, völkerrechtswidrigen Krieg. Sein Name ist Rustam Lomako und er kommt aus der russischen Großstadt Tscheljabinsk. Vermutlich hat er 2019 seine Frau Ksenia geheiratet. Warum er als Soldat in den Krieg gezogen ist, bleibt uns unbekannt. Sicher ist dagegen, dass er irgendwo im Donbass sein Leben gelassen hat. Verwundet, von seinen Kameraden im Stich gelassen, ist er auf ukrainischer Erde ganz elendiglich gestorben.
Die zerstörte Stadt Awdijiwka nach Einnahme durch Russland
Nach knapp 40.000 bearbeiteten Todesnachrichten, dem Lesen unzähliger Kommentare in den russischen sozialen Medien, meinen wir, dass wir einen fundierten Einblick in das Denken der Menschen Russlands zum Krieg gegen die Ukraine haben. Trotz hoher Verluste an Menschen, trotz Einschränkungen in der Verfügbarkeit von Produkten und Dienstleistungen, kann man keine weitverbreitete Kriegsmüdigkeit in Russland erkennen. Viele Menschen formulieren die Parole – jetzt erst recht, Russland muss gewinnen.
Wir meinen, die Ukraine kann den Krieg nicht militärisch gewinnen, aber falls das Land die Angriffe Russlands durchstehen kann, ergeben sich Chancen aus der schwachen Wirtschaftskraft Russlands.
Straßenansicht Nischni Nowgorod -- Urheber: - Lizenz: Free Art License 1.3
Die Oblast Nischni Nowgorod liegt im europäischen Teil Russlands an der Wolga, ihre Fläche ist beinahe so groß wie Österreich. Von Moskau aus erreicht man die gleichnamige Hauptstadt leicht mit der Transsibierischen Eisenbahn, die Fahrtzeit beträgt etwa vier Stunden. Nischni Nowgorod gehört zu den interessantesten russischen Städten.
Mit Beginn der Mobilisierung Ende September 2022 haben sich die Todeszalhlen russischer Soldaten im Krieg gegen die Ukraine in fast allen Verwaltungseinheiten an der Wolga beschleunigt - auch aus der Oblast Nischni Nowgorod.
Nischni Nowgorod: Teil I bis 100 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 500 -- Teil IV bis 700 -- Teil V bis 1.000 -- Teil VI bis 1.500 -- Teil VII ab 1.501
Weiterlesen: Nischni Nowgorod: Die Besten gehen in der Ukraine in den Tod -- Teil V
Swetly ist eine Kleinstadt in Kaliningrad mit etwas über 20.000 Einwohnern. Früher hieß der Ort mal Zimmerbude. Eine Lehrerin präsentiert stolz einen Kadettenjahrgang auf VKontakte. Für militärischen Nachwuchs wird gesorgt.
Das ländliche Kulturhaus Pirozhkovsky gehört zu der Gemeinde Pirozhok, die sich im Kreis Wolgodonsk in der Region Rostow am Don befindet. Man gibt dort Gesangsunterricht, Tipps für gesunde Ernährung und Zeichenwettbewerbe. Wir sind durch eine Todesnachricht (virtuell) dort hin geraten. (Webseite)
Ein Söldner der Gruppe Wagner kam offensichtlich aus dem Ort. Pawel Miron (Foto links) wäre Kommandant einer Scharfschützeneinheit gewesen und ist am 01.06.23 im Ukrainekrieg gefallen. Über das Alter ist nichts bekannt, das Foto gibt dazu keinen Hinweis, da häufig Jugendfotos zu Beginn des Wehrdienstes für Todesnachrichten verwendet werden.
Wir haben uns bemüht Details zu jenem Kulturhaus in der Provinz herauszufinden. Gefunden haben wir eine traurige Hütte mit Blechdach und abgeblätterter Fassade.
Weiterlesen: Ein Kulturhaus in einer südlichen Provinz Russlands
Dreifaltigkeitskloster in der Stadt Stupino, Oblast Moskau - Foto: A.Savin -- Lizenz „Freie Kunst“
Die Oblast Moskau ist so etwas wie der Speckgürtel rund um Moskau. Die Stadt Moskau ist zwar der Verwaltungssitz der Oblast, ist aber ein eigenstädiges Föderationssubjekt. Die Oblast ist eine der dichtest besiedelsten Regionen Russlands und nach der Stadt Moskau die Region mit der höchsten Bevölkerung. Nach der Volkszählung von 2010 lebten 7,1 Millionen Menschen in der Region, die englische Wikipedia nennt inzwischen sogar 8,5 Millionen. 17 Großstädte über 100.000 Einwohner befinden sich in der Oblast, es gibt aber auch noch geschlossene Städte, nämich eine Stadt und vier städtische Siedlungen.
Was für die Stadt Moskau gilt, gilt auch für die Oblast in etwas abgeschwächter Form: Es gilt Kriegstote im Krieg gegen die Ukraine zu vermeiden. Folglich sind die Kriegsopfer gemessen an der Bevölkerung mit die niedrigsten in ganz Russland.
Oblast Moskau: Teil I bis 500 -- Teil II bis 700 -- Teil III bis 1.000 -- Teil IV bis 1.500 -- Teil V bis 2.000 -- Teil VI bis 2.500 -- Teil VII ab 2.100
Im Krieg Russlands gegen die Ukraine gibt es in den letzten Monaten nur wenige Veränderungen an der Front. Russlands Offensive an vielen Abschnitten hat nur geringe Geländegewinne gebracht. Dagegen haben die täglichen menschlichen Verluste seit Kriegsbeginn einen neuen Höchststand erreicht. Zum 15. Febraur 2024 haben wir 44.674 russische Kriegstote namentlich erfasst, das bedeutet einen Zuwachs von 1.611 neuen Namen seit dem 31. Januar 2024 oder 4.722 gefundene Kriegstoten seit Beginn des Jahres.
Zum Vergleich - in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 hatten wir durchschnittlich etwa 2.200 gefallene Soldaten pro Monat registriert.
Weiterlesen: Russische Kriegstote: Stand 15.02.24 - die Mehrzahl kommt vom Land
Wir können zum Tod von Alexej Nawalny nur wenige Informationen beisteuern. Er war in ein Lager für Strafgefangene (IK-3) in der Gemeinde Charp im Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen verlegt worden (siehe Karte). Die Region liegt im nord-westlichen Teil Sibiriens und besitzt wohl bedeutende Vorkommen an Erdgas und Rohöl. Die Gegend ist äußerst dünn besiedelt, der Ort Charp hat etwa 6.500 Einwohner und liegt nördlich des Polarkreises. Die Bewohner der Region sind zum überwiegenden Teil Russen, die Namensgeber der Region, die Nenzen, stellen gerade mal neun Prozent der Bevölkerung.
In den aktivsten Gruppen der russischen Kriegsgegner befinden sich Unterstützer von Alexej Nawalny. Einer der wichtigsten Ideengeber bei der Suche nach den Opfern des russischen Angriffskrieges war der ehemalige Berufsoffizier Vitaly Wotanowsky. (Foto rechts: Putin: Es gibt nicht genug Gift für uns alle) Er besuchte systematisch die Friedhöfe der Region Krasnodar, fand dabei auch den größten Wagner-Friedhof Russlands und dokumentierte auf diese Weise, dass ein großer Teil der russischen Kriegstoten verborgen wurde. Auch Vitaly Wotanowski stand den Nawalny-Aktivisten nahe oder war Teil davon, hat aber aus Sicherheitsgründen Russland inzwischen verlassen.
Zu den Unterstützern von Nawalny gehört auch Semjon Kotschkin, der für die Region Tschuwaschien diverse Informationsquellen veröffentlicht. Er führt eine Liste aller dortigen Kriegstoten, gehört ebenfalls zum weiten Kreis der Nawalny-Unterstützer, musste sich aber ebenfalls ins Ausland absetzen.
Die Ehefrau eines im Ukrainekrieg gefallenen Stary-Oskol-Häftlings (Region Belgorod), die 64 Diebstähle und drei Raubüberfälle begangen hat, will eine Entschädigung für den Tod ihres Mannes. Vor dem Krieg beklauten sie und ihr Mann die Geschäfte der Region.
Dies ist ein Telegram-Beitrag der Belgoroder Initiative "Asche" den wir leicht redigiert wiedergeben.
Frühling in Elista -- Urheber: CC BY-SA 3.0 - Lizenz:
Kalmückien ist eine der vielen Besonderheiten rund um den Kaukasus. Die Kalmücken sind eine mongolische Ethnie, die es im frühen 17. Jahrhundert bis an die untere Wolga geschafft hat. Stalin hat das Volk 1943 zurück in den Osten deportiert, in den 50-iger Jahren wurde das Gebiet wieder eine autonome Republik. Die Kalmücken stellen knapp 60 Prozent der Bevölkerung und sind das einzige mehrheitlich buddhistische Volk in Europa.
Das Land ist dünn besiedelt, große Teile der Natur sind Steppe mit der Tendenz zur Wüstenbildung. Landwirtschaft ist der bedeutendste Wirtschaftsfaktor, dazu gibt es etwas Industrie in der Hauptstadt Elista und Öl- und Erdgasvorkommen am Kaspischen Meer. Im Gegensatz zu den anderen buddhistischen Völker Russlands (Tuwiner, Burjaten) sind die Toten in Russlands Krieg gegen die Ukraine relativ gering. Aber auch hier geht die Todesrate steil bergauf.
Kalmückien: Teil I bis 100 -- Teil II ab 101
Weiterlesen: Kalmückien - geschickt und furchtlos in den Tod -- Teil II
Sağit Ağiş Straße Ufa -- Urheber: -- Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Republik Baschkortostan hat sich nach dem Zerfall der Sowjetunion weitgehende Autonomierechte gesichert. Baschkortostan hat 4,1 Millionen Bewohner, die Hauptstadt ist Ufa mit 1,1 Millionen Einwohnern.
Im Krieg gegen die Ukraine steht die Teilrepublik aber fest an der Seite der Zentralregierung und hat eigene Freiwilligenverbände an die Front geschickt. Die Zahl der Kriegstoten ist deshalb entsprechend groß.
Baschkortostan:
Teil I bis 99 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 300 -- Teil IV bis 500 -- Teil V bis 700 -- Teil VI bis 900 -- Teil VII bis 1.100 -- Teil VIII bis 1300 -- Teil IX bis 2.000 -- Teil X bis 2.500 -- Teil XI bis 3.000 -- Teil XII bis 3.500 -- Teil XIII ab 3.501
Weiterlesen: Baschkiren, die für den Donbass starben - Teil IX
Uljanowsk. Blick auf die Wolga -- CC BY-SA 3.0 --
Uljanowsk ist eine russische Großstadt an der Wolga mit etwa 600.000 Einwohnern und Hauptstadt des Gebietes Uljanowsk. Die Stadt liegt an der Wolgaplatte, an den Ufern der Flüsse Wolga (Kuibyschewer Stausee) und Swijaga, an dem Punkt, wo ihre Kanäle zusammenlaufen. Sie liegt 890 km östlich/südöstlich von Moskau.
Aus der Region werden vereinzelte Proteste gegen den Ukrainekrieg berichtet.
Uljanowsk: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 400 -- Teil IV bis 1.000 -- Teil V ab 1.001
Weiterlesen: Uljanowsk: Kriegstote begraben und Demonstranten verurteilt -- Teil IV
Ohne große Anmerkungen wollen wir die Zusamenstellung zum 15.12.23 veröffentlichen. Bemerkenswert ist die Entwicklung in der Region Baschkortostan, die langsam aber sicher die Region Swerdlowsk in der Zahl der getöteten Soldaten einholt.
In absoluten Zahlen steht jetzt die Region Krasnodar an erster Stelle. Hier haben wieder Freiwillige die Friedhöfe der Region nach unveröffentlichten Kriegstoten abgesucht.
Panorama von Mineralnyje Wody -- Urheber: Rostislaw Stanislawowitsch Gwosdew -- Lizenz: CC BY 3.0
Mineralnyje Wody - das heißt übersetzt Mineralwasser und ist der Name einer Stadt mittlerer Größe im Süden Russlands. Sie liegt im Vorland des Kaukasus in der Region Stawropol und dort finden sich im Gegensatz zum Namen keine Mineralquellen. Die gibt es aber in der Umgebung.
Danila Chartschenko kommt aus der Stadt und unterhält eine Gemeinschaftsseite auf VKontakte und einen Telegram-Kanal, auf denen er über Stadtgeschehen berichtet. Zum Krieg gegen die Ukraine nimmt er eine kritische Haltung ein. Die Sache eskalierte, als er eine Liste der im Ukrainekrieg getöteten Soldaten und Söldner aus der Stadt veröffentlichte. VKontakte schloss seine Seite aufgrund der Veröffentlichung „gefälschter Informationen über die Aktionen der russischen Streitkräfte in der Ukraine“.
Weiterlesen: Im Krieg gegen die Ukraine getötete Einwohner von Mineralnyje Wody
Straßenbahn in Krasnodar -- Foto: CC BY 2.0
Die Region Krasnodar zählt zu den dichtestbesiedelten und wirtschaftlich am stärksten entwickelten Regionen Russlands. Insbesondere die Landwirtschaft ist ein Schwerpunkt der Region. Die fruchtbaren Schwarzerdeböden brachten der Region Krasnodar den Namen „Kornkammer Russlands“, dazu gibt es Weinanbau, Tee, Tabak und Zitrusfrüchte.
Bei etwa fünf Millionen Einwohnern sind die bisher gemeldeten Kriegstoten im Ukrainekrieg keine bedeutende Zahl. Aber auf den Friedhöfen der Region wächst die Anzahl der Soldatengräber, so ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch jene verheimlichten Verluste in die Öffentlichkeit gelangen. Die Kriegsgräber rund um Krasnodar haben wir in einer gesonderten Datei zusammengefasst, soweit es keine weiteren Informationen zu den dort begrabenen Soldaten gibt, die zudem auch aus anderen Regionen kommen können.
Krasnodar:
Teil I bis 102 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 400 -- Teil IV bis 600 -- Teil V bis 800 -- Teil VI bis 1.000 -- Teil VII bis 1.500 -- Teil VIII bis 2.000 -- Teil IX ab 2.001
Friedhöfe I bis 100 -- Friedhöfe II bis 300 -- Friedhöfe bis 500 -- Friedhöfe ab 501
Wagner-Friedhof I -- Wagner Friedhof II -- Wagner Friedhof III
Weiterlesen: Krasnodar - von der russischen Riviera in den ukrainischen Tod -- Teil VI
Es ist kalt im "Autonomen Kreis der Tschuktschen". Im Juli schwankt die Temperatur zwischen fünf und fünfzehn Grad Celsius, im Winter zwischen -15 und -35 Grad. Pflanzen haben gerade mal 80 bis 100 Tage im Jahr Zeit zu wachsen, hohe Bäume gibt es nirgendwo. Auf einer Fläche doppelt so groß wie Deutschland leben gerade mal 50.000 Menschen. Etwa ein Viertel davon sind Tschuktschen.
Zwei davon sind wieder im Ukrainekrieg gefallen. Die örtliche Verwaltung meint, die beidem Soldaten hätten aus Patriotismus dort gekämpft. Wahrscheinlich haben die hohen Geldzahlungen der Regierung dazu geführt, dass sich Tschuktschen auf dieses Abenteuer eingelassen haben.
Wir geben den örtlichen Bericht in Originalfassung wieder:
Toljatti an der Wolga -- Urheber: Alexxx1979 -- Lizenz: CC BY-SA 4.0
Toljatti ist die zweitgrößte Stadt in der Oblast Samara. Die Samara/Toljatti gilt als eines der wirtschaftlich am weitesten entwickelten Gebiete Russlands und hat eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten in der Russischen Föderation. Toljatti ist die Heimat des Lada, des bekanntesten russischen Autos. Benannt wurde die Stadt nach dem italienischen Kommunisten Palmiro Togliatti.
Hatte die Region Samara bisher eine geringe Rate an toten Soldaten im Krieg gegen die Ukraine, änderte sich das mit der Sylvesternacht 2022/23 schlagartig. Mindestens 138 Soldaten aus der Region wurden allein bei einem Raktenangriff auf eine von der russischen Armee als Unterkunft und Hauptquartier benutzten Berufsschule in Makijiwka getötet.
Samara: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 400 -- Teil IV bis 600 -- Teil V bis 800 -- Teil VI bis 1.000 -- Teil VII bis 1.500 -- Teil VIII bis 2.000 -- Teil IX ab 2.001
Weiterlesen: Samara - gestorben zum Schutz von Donezk und Luhansk - Teil VI
Irkutsk -- Urheber: CC BY-SA 4.0 --
Irkutsk liegt am Abfluss des Baikalsees im südlichen Sibirien und ist die Hauptstadt der gleichnamigen Oblast. Die Universitätsstadt hat knapp 600 Tausend, die gesamte Oblast etwa 2,5 Millionen Einwohner. Die Region ist ein wirtschaftliches Zentrum in Sibirien mit Schwerindustrie, Flugzeugbau ( Ilyuschin, MiG, Suchoi, Tupolew, Yak) und Aluminiumproduktion.
Die Distanz zwischen Irkutsk und Kiew beträgt etwa 5.000 km (Fahrstrecke ca 6.000 km).
Irkutsk: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 300 -- Teil IV bis 500 -- Teil V bis 700 -- Teil VI bis 1.000 -- Teil VII bis 1.500 -- Teil VIII bis 2.000 -- Teil IX ab 2.001
Weiterlesen: Irkutsk - Sterben in einem 5000 km entfernten Krieg - Teil VI
Eine Schule in Kurgan -- Foto: CC BY-SA 3.0 -- Lizenz:
Die Oblast Kurgan liegt im Südwesten der sibirischen Tiefebene und grenzt im Süden an Kasachstan. Diese Randlage hat dazu geführt, dass die Region nicht im Fokus der wirtschaftlichen Entwicklung steht. Während des zweiten Weltkriegs wurden 22 Unternehmen dort angesiedelt, um sie dem Zugriff der deutschen Wehrmacht zu entziehen. Diese stellen noch immer die wirtschaftliche Grundlage Kurgans. Die Oblast hat 910.000 Einwohner, davon leben im Verwaltungszentrum etwa 330.000 Menschen. Die Stadt Kurgan liegt an der Transsibirischen Eisenbahn.
Kurgan: Teil I bis 200 -- Teil II bis 500 -- Teil III ab 501
Im Krieg Russlands gegen die Ukraine gibt es in den letzten Monaten nur wenige Veränderungen an der Front. Russlands Offensive an vielen Abschnitten hat nur geringe Geländegewinne gebracht. Dagegen haben die täglichen menschlichen Verluste seit Kriegsbeginn einen neuen Höchststand erreicht. Zum 31. Januar 2024 haben wir 43.064 russische Kriegstote namentlich erfasst, das bedeutet einen Zuwachs von 1.760 neuen Namen seit dem 15. Januar 2024 oder 3.112 gefundenen Kriegstoten seit Beginn des Jahres.
Zum Vergleich - in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 hatten wir durchschnittlich etwa 2.200 gefallene Soldaten pro Monat registriert.
Weiterlesen: Russische Kriegstote - Stand 31.01.24: Es werden täglich immer mehr
Nachricht aus dem Telegram-Kanal "Layout" vom 20.11.23, den wir im Originaltext wiedergeben:
„Ständig auf diesen verdammten ukrainischen Websites zu sitzen und zwischen diesen Fotos von Eingeweiden zu sitzen, die sie posten, und nach deinem Mann zu suchen, na ja, das ist auch... kannst du dir das vorstellen?“
Dies ist ein Zitat aus einem Interview mit Viktoria Dikarewa, einer Verkäuferin aus der Kleinstadt Polessk in der Region Kaliningrad, der Frau eines Freiwilligen des Bars-Bataillons. „Verstka“ nahm ihre Geschichte in eine neue Studie darüber auf, wie Angehörige russischer Militärangehöriger ihren Tod vor Gericht beweisen müssen.
Alle Tabellen der russischen Kriegstoten sind jetzt bis 30.04.2025 aktuell. Folgende Listen wurden neu angelegt:
Wir haben das Dorf Vankarem in Tschukotka bereits hier vorgestellt. Aus diesem kleinen Dorf mit etwa 120 Bewohnern befinden sich bereits zwei Kriegstote in unseren Listen. Anatoly Artamonow war überhaupt der erste von uns registrierte Soldat aus dem "Autonomen Kreis Tschukotka". Sein Tod wurde am 23. März 2022 gemeldet.
Anatoly wurde auf einer Hauswand in der Hauptstadt der Region verewigt, wie wir jetzt erst bemerkt haben - mit dem Titel "Deine Helden, Russland". Wir haben das Foto in unserem Beitrag über die "Tschukotka Front" veröffentlicht.
Seit über drei Jahren berichten wir nun über den Krieg Russlands gegen die Ukraine - ganz aus der Perspektive des Angreifers heraus. Den allergrößten Teil unser Arbeit machen nicht die Beiträge auf dieser Webseite aus, sondern unsere Statistik der russischen Kriegstoten. (Irgendwann vor langer Zeit waren wir der Meinung, dass jene hohen Verluste den Aggressor Russland zum Umdenken veranlassen könnten. Wir lagen völlig falsch.)
All die Arbeit, die in diesem Projekt steckt, wird von uns selbst finanziert, genau so wie der Webserver und die Technik im Hintergrund. Es gibt keinen Sponsor, keine bezahlten Anzeigen, keine Kooperation mit staatlichen Akteuren - nirgendwo und wir betteln auch nicht um Spenden. Keiner aus unserem sehr kleinen Team ist in einer politischen Partei, wir werden auch von keiner unterstützt, wir sehen allerdings unser Engagement in einem politischen Kontext.
Demnächst müssen wir aus technischen Gründen unseren Hoster wechseln. Dafür fehlt uns jede Kapazität. Wer folglich eine seriöse Hostingfirma kennt, die in unserem finanziellen Rahmen bleibt und uns beim Transfer unterstützt - für solche Hilfe wären wir dankbar (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).
Günter Berger, 17.04.2025
Rechtzeitig zu den Ostertagen werden wir 365 junge Soldaten vorgestellt haben, die Russland unter Präsident Putin in den Krieg und damit in den Tod geschickt hat. Darunter sind zum Militarismus indoktrinierte junge Leute und dumme Jungs, gescheiterte Schüler und Studenten, Arbeitslose und Gelegenheitsarbeiter, Gefängnisinsassen und Angeklagte in einem Strafverfahren, junge Offiziere und Wehrdienstleistende - und alle zusammen wollten schnell viel Geld verdienen.
So haben wir für jeden Tag des Jahres einen getöteten jungen Soldaten präsentiert, die traurige Wahrheit ist, wir hätten in jedem Monat 365 junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren zusammenbekommen, die in jenem verbrecherischen Krieg gegen die Ukraine getötet wurden.
Ob wir diese Serie weiter fortsetzen oder andere Themen an dieser Stelle präsentieren, ist im Moment noch nicht entschieden. Dafür wollen wir noch ein Lied des Akkordeonspielers Igor Gorinow nachschieben, das er im kalten Rekrutierungsbüro für die auf ihre Abreise wartenden Freiwiligen gespielt hat. Igor war 23 Jahre alt, kam aus der russischen Teilrepublik Mari El und singt vermutlich auch in deren Sprache. Am 3. März 24 war sein Spiel zuende. (Teil I)
Stand 02. April 25 haben wir alle uns vorliegenden russischen Kriegstoten für den März 2025 erfasst und überprüft. An der von uns bereits veröffentlichten Zahl von 107.581 getöteten Soldaten wird sich nichts mehr ändern. Im Moment übersetzen wir die Namen, das wird einen ganzen Tag noch dauern und danach machen wir ein paar Tage Pause, weil diverse familiäre Ereignisse anstehen. Unsere Zusammenfassung ist deshalb erst am 9. oder 10. April zu erwarten.
Unsere Abschätzung der russischen Verluste werden wir allerdings vorziehen.
Wir hatten Ende letzten Jahres über den Bezirk Baimak in Baschkortostan berichtet. Dort gab es Anfang 2024 die größten öffentlichen Proteste seit Beginn des Krieges im Jahr 2022. Es gibt eine Serie von Prozessen vor russischen Gerichten - meist außerhalb Baschkorostans - gegen die vermeintlichen Rädelsführer. Wir haben nicht die Möglichkeit in Russland zu recherchieren, deshalb haben wir bei der BBC um die Nachveröffentlichung eines Beitrags zu diesem Thema gebeten. Leider haben wir letztlich keine Antwort erhalten.
Wer sich für den Ablauf all der Prozesse interessiert, Radio Free Europe ist noch nicht stillgelegt und hat eine besondere Seite zu den Prozessen veröffentlicht. Es ist eine interessante Dokumentation der russischen Repression geworden.
Aus naheliegenden Gründen benutzen wir im Alltag den Firefox-Browser, für die Übersetzung der russischen Sprache ist er allerdings weniger geeignet. Das Mittel der Wahl ist dafür der Google-Browser Chrome. Mit einem Klick kann man sich die russischen Beiträge in verständliches Deutsch übersetzen lassen. (Link zur Baimak-Dokumenatation)
Im Moment sind die Meldungen über getötete Soldaten stark zurück gegangen und liegen etwa bei 80 bis 100 Kriegstoten pro Tag. Dazu kommt, dass darunter auch einige Altfälle sind, die auf Grund von Gedenkseiten und -Filmen öffentlich werden.
Die merkwürdigste Liste stammt -wahrscheinlich- vom ukrainischen Geheimdienst. Es handelt sich um die im Jahr 2024 getöteten russischen Soldaten aus den Wäldern und den Feldern des Bezirks Kremensky in der ukrainischen Region Luhansk - insgesamt etwa 1.500 Namen sollen es sein. Bisher veröffentlicht wurden knapp 700 Namen. Da die Toten inzwischen geborgen wurden, konnte anhand von Todesmeldungen die Echtheit der Liste nachgewiesen werden.
Unser Hoster musste kurzfristig den von uns benutzten Server neu starten. Deshalb ist es zu einem kurzen Ausfall unserer Seite gekommen. Wir wurden sehr kurzfristig darüber informiert, deshalb konnten wir den Ausfall nicht vorher ankündigen.
Der Rückzug der USA in allen Bereichen macht sich jetzt auch in den Informationen für russische Bürger bemerkbar. Radio Liberty/Radio freies Europa hatte einen sehr informativen Dienst für die verschiedensten russischen Regionen, z.B. europäischer Norden Russlands, Region Wolga, Region Ferner Osten und Region Kaukasus. Radio Liberty stellte Informationen für russische Bürger zur Verfügung, die durch russische Medien nicht verbreitet werden können oder dürfen. Wir haben einige wenige Beiträge, die zu unserer Berichterstattung passten, übernommen.
Nun schließt Präsident Trump diese Einrichtung, wie heute mitgeteilt wurde. Und in der Folge werden wohl auch ein paar andere Medien, die aus dem Ausland in russischer Sprache kritisch berichten, ihre Arbeit einstellen müssen.
Zu Beginn des Krieges gegen die Ukraine hatte der ehemalige Offizier der russischen Armee, Witaly Wotanowsky, die Idee, die Kriegsgräber auf den Friedhöfen der Region Krasnodar abzusuchen, um die wirklichen Verluste der russischen Armee zu dokumentieren. Wir haben seine Erkenntnisse gesondert ausgewiesen, weil wir so eine Relation zwischen den veröffentlichten Meldungen und der tatsächlichen Todesrate herstellen konnten. In insgesamt vier Listen haben wir knapp 800 Kriegsgräber dokumentiert, die nirgendwo veröffentlicht wurden.
Witaly Wotanowsky musste im April 2023 aus Russland flüchten, seine Kollegen konnten seine Arbeit nicht mehr in vollem Umfang weiterführen, als Referenz ist die Region Krasnodar inzwischen obsolet. Wir werden die vierte Liste noch bis zum 800. Kriegsgrab (aktuell 794) auffüllen. Alle weiteren Meldungen werden danach ganz normal in die Region Krasnodar einfließen.
Als Ergänzung zu unserem Beitrag aus Jeisk wollen wir die konkreten Zahlen vom Monat Februar nachliefern.
Wir haben in diesem Zeitraum 3.476 gefallene russische Soldaten gelistet, deren Geburtsdatum oder Alter genannt wurden. Davon waren 343 Getötete nach dem 01.01.2000 geboren, das entspricht 9,87 Prozent aller erfassen russischen Kriegstoten.
Zum Stichtag 28. Februar 25 haben wir jetzt alle Regionen aktualisiert. In der Vergangenheit hatten wir in Schritten zu 500 Namen eine neue Seite erstellt und auf der Titelseite angezeigt. Durch die hohen Verlustzahlen ist das so nicht mehr möglich.
Folgende Seiten der Regionen sind neu:
Unsere Zusammenfassung des Monats Februar gibt es dann erst am 10.03.25 abends.
Voraussichtlich bis zum Sonntag, 09.03.25, können wir unsere Zusammenfassung für den Monat Februar vorlegen. Viele Überraschungen wird es nicht geben, dafür scheint sowieso aktuell ausschließlich die Trump-Regierung in den USA zuständig zu sein. Wir sind entsetzt.
Zu spät - auch Mediazone hat jetzt eine Liste der Namen und der dazugehörigen Veröffentlichungen ins Internet gestellt und damit ihre Zusammenstellung der russischen Kriegstoten öffentlich gemacht. Zu spät deshalb, weil ein Abgleich zwischen deren Erkenntnissen und unseren Recherchen - zumindest für uns - nicht mehr möglich ist. Wir sind zwar sehr sicher, dass es bei Mediazone zahlreiche Fälle gibt, die wir nicht gefunden haben. Und das selbe gilt natürlich umgekehrt. Aber inzwischen ist die Anzahl der Kriegstoten so stark angestiegen, dass ein Abgleich viel zu viel Zeit beanspruchen würde - die wir in unserem kleinen Team nicht haben.
Seit Beginn des Krieges hat der Gouverneur der Oblast Sachalin, Waleri Limarenko, regelmäßig auf seinem Telegram-Kanal die im Krieg gegen die Ukraine getöteten Bewohner seiner Insel veröffentlicht. Die Nachrichten waren ziemlich karg, nur die Namen und der ehemalige Wohnort wurden angegeben - also keine Fotos, kein Alter und auch kein Todeszeitpunkt.
Waleri Limarenko blieb allerdings ein aktiver Unterstützer des Krieges und warb in seinem Einflussgebiet zum Freiwilligendienst. Seine Oblast hatte deshalb ständig steigende Opferzahlen, die sie auf den 5. Platz in Russland brachte, wenn man die Todeszahlen ins Verhältnis zur Einwohnerzahl setzt.
Etwa ab dem 20. Dezember 24 hat Limarenko die Meldungen über neue gefallene Soldaten eingestellt. Eine bisher zuverlässige Quelle für unsere Daten ist damit weggefallen.
Wir haben am 25. Februar 25 über das staatliche ukrainische Projekt "Ich will jemanden finden" berichtet, das bei der Suche nach vermissten russischen Soldaten behilflich sein kann. Etwa 60.000 Suchanfragen sind dort eingegangen.
Wir selbst können nicht in Russland recherchieren, dafür fehlen uns die finanziellen und personellen Mittel. Da trifft es sich gut, dass das Projekt OKNO (Fenster) genau zu diesem Thema einen aktuellen Beitrag veröffentlicht hat, der ausführlich die Geschichten der Ehefrauen oder Mütter von sechs vermissten Soldaten erzählt. Wir halten ihn für unbedingt lesenswert und haben ihn in deutscher Sprache nachveröffentlicht.
Der US-Senator Mark Kelly, ein Demokrat, befragt Stephen Feinberg, der für das Amt des stellvertretenden Verteidigungsminister vorgeschlagen wurde. Übrigens Mark Kelly ist ein ehemaliger Astronaut, Stephen Feinberg dagegen ist Hedge-Fonds-Manager und Milliardär.
Es scheint, dass Feinberg noch nicht ganz die Schule des Doppeldenk durchlaufen hat, über die wir zuletzt geschrieben haben.
Es gab einige Mißverständnisse, aber jetzt ist endlich unser Beitrag über Baschkortostan online.
Baschkirien hat im Moment die höchsten Verluste im Krieg Russlands gegen die Ukraine und es stirbt überwiegend die einfache Landbevölkerung - meist ethnische Baschkiren oder Tataren.
Wir haben deshalb drei Fragen nach Baschkortostan geschickt und nach dem Warum gefragt? Die Macher des Telegram-Kanals "Fremder Krieg" haben uns ausführlich geantwortet.
Es gibt inzwischen auch einen weiteren Telegram-Kanal aus Baschkortostan, der über den aktiven Widerstand gegen Russland informiert: "Baschkortostan, kämpfe für Baschkortostan! Nicht für Russland! Weil es dich nicht braucht."
Es gehört zur Ironie des Krieges in der Ukraine, dass sich zum 4. Jahrestag des russischen Angriffs am 24. Februar 2025 über 100.000 getötete Soldaten in unserer Datenbank befinden werden - das ist inzwischen sicher. All die vielen Namen stammen aus offenen Quellen und können über die von uns veröffentlichten Links auch nachvollzogen werden. Natürlich wurden einige der Veröffentlichungen inzwischen gelöscht und einige Medien haben ihr Erscheinen eingestellt. Aber für jede Veröffentlichung liegt uns auch ein Screenshot vor.
Richtig ist auch, die tatsächliche Zahl der getöteten Soldaten dürfte wesentlich höher sein und nach unseren Abschätzungen bei über 160.000 gefallenen russischen Angreifern liegen.
Jeden Tag wird uns immer wieder bewusst, welche Unmenschlichkeit und Grausamkeit sich in diesem russischen Angriff zeigt. Das Militär wirft täglich neue Soldaten in die Schlacht, von denen nur wenige überleben. Das alles für geringe Geländegewinne. Und wer nicht spurt, wird eingesperrt, gefoltert und wenn das nicht hilft, auch getötet.
OM, 14.02.25
Alle russischen Regionen wurden heute zum 31.01.25 aktualisiert. Baschkortostan hat erneut den höchsten Zuwachs an Kriegstoten, gefolgt von Tatarstan und der Region Tscheljabinsk.
Insgesamt wurden im Januar einige Verzeichnisse ausgewertet, die Kriegstote seit Beginn des Krieges dokumentierten. Es wurden folglich auch zahlreiche Altfälle neu registriert.
Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt informierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner
Tumen Aldarowitsch, 20 Jahre
Tumens Vater Aldar wurde im Herbst 2022 mobilisiert und am 20. Februar 2023 an der Front getötet. Tumen, der einzige Sohn, hatte nichts aus dem Tod seines Vaters gelernt. Er schloss im Juli 2024 einen Vertrag mit dem Militär, kam in die selbe Einheit seines Vaters und wurde wie sein Vater getötet. "Leider hatte Tumen Aldarovich in seinen jungen Jahren keine Zeit, eine eigene Familie zu gründen", heißt es im Nachruf. Tumen Aldarowitsch Rintschinow, 08.05.2004 - 30.01.2025, kam aus dem Dorf Gegetui in Burjatien.
Wir haben das Ensemble "Ergyron" im Zusammenhang mit der Auflistung der Kriegstoten aus Tschukotka vorgestellt. Ein kurzes Video zeigt deren Auftritt für junge Leute im Rahmen eines Festivals.
Der zweite Tänzer des Ensembles, Oleg Etton, ist jetzt im Krieg gegen die Ukraine gefallen. Er wurde mobilisiert und bereits am 25. Mai 2023 getötet. Sein Tod wurde erst jetzt bekannt, am 5. Mai 2025 wurde er beigesetzt.
Wir haben unseren Beitrag über das Eskimodorf Lorino aktualisiert.
Aus der Republik Tuwa kam am 5.5.25 folgende Meldung:
Unser lieber Freund, ein freundlicher, großzügiger, bescheidener Sohn, der älteste Sohn seiner Eltern, ein starker Unterstützer seiner geliebten Frau und Familie, ein liebevoller Vater von 3 Kindern, ein liebevoller Großvater von 4 Enkelkindern, ein stolzer Bruder seiner Cousins, ein stolzer Bruder vieler Verwandter, Brüder und Schwestern, Schwiegermutter, respektierter Schwiegersohn seiner Verwandten, geliebter Schwiegersohn seiner Verwandten, hilfsbereiter Freund seiner Familie.
Davaa Bitsche-oolowitsch Ondar (Rufname Sajan) wurde am 04.09.1978 in der Stadt Chadaa, Ada-Utchurt geboren. Am 30. Januar 2025 starb er heldenhaft bei der Befreiung des Dorfes Novoelizavetovka, Volksrepublik Donezk, während er tapfer an der Militäroperation teilnahm, die dem friedlichen Leben des Volkes gewidmet war.
Wir bedauern, mitteilen zu müssen, dass das lächelnde Gesicht, der strahlende Charakter und der schöne Name des würdigen Sohnes von Tuwa, unseres geliebten Vaters und Helden, für immer in unseren Herzen bleiben werden!
Der erste Kommentar unter der Nachricht:
Der Held ist nicht großartig, er zog nicht aus seinem Verlangen heraus in den Krieg, er verließ das Gefängnis!
Dieser Mann hat unseren Vater getötet. Wohin geht er unter uns? Immerhin gibt es einen Bumerang.
Zum heutigen Tag des Sieges im "Großen Vaterländischen Krieg" wie der zweite Weltkrieg in Russland genannt wird, wollen wir zu all den Paraden der Waffengattungen und zu den polierten Kriegsmaschinen noch eine aktuelle Meldung eines Telegram-Kanals aus Jakutien (Sacha) hinzufügen.
Andrej Wladimirowitsch Lineitsew, 40 Jahre alt aus Jakutsk, wurde endlich gefunden. Andrej, geboren am 12.04.1983, gehörte zu den mobilisierten Soldaten, der letzte Kontakt mit ihm war am 30.10.2023, getötet am 15.12.2023. Der Kanal schreibt:
Eines der Szenarien, in denen Menschen über mehrere Jahre hinweg als vermisst gemeldet werden:
"Hallo. Zur Information: Es wurde eine Leiche gefunden. Sie befindet sich im Tspoo. Anfang Mai wird Cargo200 in Jakutsk eintreffen. Die Leiche ist gesehen worden. "Persönliche Gegenstände nur am Körper, ein Abzeichen, das mit der Kleidung in den Körper hineingewachsen ist. Keine Arme, keine Beine, kein Kopf."
Ein besonders ehrlicher Mensch war Irinarch Gromow nicht. Er lebte ganz im Osten Russlands in der Stadt Magadan und wurde bereits vorher zweimal wegen Diebstahls, Unterschlagung und Teilnahme an Massenunruhen (?) verurteilt. Letztere Straftat konnten wir nicht aufklären.
Im September 2023 stand sein Berufungsverfahren in einer weiteren Strafsache an. Er hatte mit Freunden gebechert und als einer einschlief, klaute er dessen Handy und überwies damit Geld auf das eigene Konto. Der Wert des Handys wurde mit 15.000 Rubel angegeben, die Überweisung betrug 51,000 Rubel - insgesamt ca. 710 €.
Inarch bekam 3,5 Jahre Gefängnis aufgebrummt, die er wohl nicht absitzen wollte. Er schloss einen Vertrag mit dem russischen Militär und wurde im Krieg getötet. Seinen Todeszeitpunkt wissen wir nicht, Inarch wurde am 3. Mai 25 in der Ehrenallee des Friedhofs von Magadan bestattet.
Russland hat im Jahr 2008 einen "Nationalen Vermögensfond" eingerichtet, der eigentlich der Unterstützung des Rentensystems dienen sollte. Finanziert wird dieser Fond aus Einnahmen durch den Export von Öl und Gas. Der Fond besteht aus zwei unterschiedlichen Konten: langfristige Investitionen und liquide Mittel. Inzwischen benutzt das russische Finanzministerium diesen Fond auch zum Ausgleich von Haushaltsdefiziten.
Über wieviele flüssige Mittel dieser Fond verfügt, ist stark von der Entwicklung des Ölpreises abhängig. Fällt der Ölpreis unter 60$ pro Barrel Rohöl, dann schwinden die Rücklagen dieses Fonds, da der Staat sein Haushaltsdefizit durch entsprechende Entnahmen ausgleicht. Bleiben die Rohölpreise also dauerhaft unter jenen 60$, dann sind die liquiden Mittel in einem bis zwei Jahren aufgebraucht. Das meinen zumindest die Analysten der Gasprom Bank.
Wenn man sich als Jugendlicher gegen seine Eltern auflehnen möchte, geht man oft verschlungene Wege. Michael Gloss, 21 Jahre, war der Sohn eines US-Veteranen und einer stellvertretenden CIA-Direktorin. Michael trat dem Islam bei, ging auf Weltreise und landete über Israel, Italien, Türkei schließlich in Russland. Dort wollte er gegen den US-Imperialismus kämpfen und unterzeichnete einen Vertrag zum Kriegsdienst bei den russischen Imperialisten.
Im April 2024 wurde er in der Region Bachmut getötet. Sein Tod wurde erst jetzt bekannt.
Alexander Wadimowitsch Tuchbatow, geboren am 18.05.1994, stammt aus der Kleinstadt Kusowatowo in der Oblast Uljanowsk. Der Leiter der Bezirksverwaltung, Alexander Wiltschik, gab am 30. März 25 seinen Tod bekannt und fand ein paar herzliche Worte:
"Bei der Durchführung eines Kampfeinsatzes im Rahmen einer speziellen Militäroperation starb unser Landsmann Alexander Wadimowitsch Tuchbatow. Er gab sein Leben, blieb seinem Eid treu und verteidigte die Interessen des Vaterlandes. Ich spreche seiner Familie und seinen Freunden mein aufrichtiges Beileid aus. Wir trauern mit Ihnen." Dazu veröffentlichte er ein nettes Foto der Verblichenen.
Wenn man sich etwas im Internet umschaut, dann findet man einen gänzlich anderen jungen Mann. Alexander, nach dem Fachschulabschluss arbeitslos mit einem Kind, wurde in den verschiedensten Regionen Russlands straffällig - meist kleinere Diebstähle. Es gibt Urteile in der Region Uljanowsk, Oblast Moskau und zuletzt im Jahr 2019 in Mordwinien.
Es ist ziemlich sicher, dass Alexander kein braver Bürger blieb, sondern sich einer erneuten Verurteilung durch einen Sturm-V Vertrag entzog. Am 31. März wurde er zuhause beigesetzt.
Sergej Beketow kam aus dem Dorf Maloretschenskoje, einem Urlaubsort an der Südküste der Halbinsel Krim. Sehr viel ist über Sergej nicht bekannt, er wäre im Waisenhaus aufgewachsen und als Kind in seinem Dorf "Funtik" gerufen worden.
Dafür wissen wir ziemlich genau, wie Sergej getötet wurde. In Ermangelung von gepanzerten Fahrzeugen schickt die russische Armee immer häufiger ihre Soldaten in allen möglichen Fahrzeugen zum Einsatz an die Front. Das können Schrottautos sein, chinesische Golfwagen und auch Motoräder aus dem chinesischen Versandhaus.
Sergej wurde mit solch einem Motorrad am 22. März 2025 ins Kampfgebiet geschickt. Auf der Strecke nach vorne wurden er und sein Moped entweder von einem Geschoss oder von einer Drone getroffen, Sergej stürzte, blieb verletzt auf dem Weg liegen und sah seinen Tod kommen. Ein Pilot steuerte eine Kamikazedrohne direkt auf ihn zu. Das Video von seinem bevorstehenden Tod wurde in den sozialen Medien zum viralen Hit und Sergej zum Held in den russischen Medien.
Jetzt im April liegt die Tagesdurchschnittstemperatur in Ust-Belaja noch bei -14,9 ° Celsius. Ust-Belaja ist ein kleines Dorf im "Autonomen Kreis der Tschuktschen", das nominal im Jahr 2023 etwa 620 Bewohner haben sollte. Ziemlich sicher sind es wesentlich weniger Einwohner, da viele Männer ihr Einkommen ganz woanders in Russland verdienen.
Aus diesem abgelegenen Dorf haben wir bereits fünf getötete Männer im Krieg gegen die Ukraine erfasst. Sie alle lockte der hohe Verdienst und erst in zweiter Linie die russische Propaganda. Wir haben unseren Beitrag über das Tschuktschen-Dorf und die getöteten Männer erneut aktualisiert.
Nachtrag (24.4.25): Mit Sergej Wassiljewitsch Djatschkow haben wir den 6. Einwohner von Ust-Belaja nachgetragen. Sein Tod ist schon eine Weile her. Sergej zog in die Region Magadan, wurde kleinkriminell und mehrfach verurteilt. Statt Gefängnis verpflichtete er sich bei der Gruppe Wagner, überlebte und ging dann zur russischen Armee. Er wurde am 26.10.23 getötet.
Am 18. April 25 hat auch die BBC eine neue Statistik zu den russischen Kriegstoten veröffentlicht. Die Erfassung scheint allerdings zu stocken, bisher hatten wir in der Summe immer ähnliche Verlustzahlen - aktuell liegt die BBC mit etwa 6.000 Fällen zurück.
Die BBC schätzt die realen Zahlen etwas anders als wir - eine durchaus mögliche Variante. Nicht einverstanden sind wir mit den ominösen 21 bis 23,5 Tausend toten Soldaten aus den ehemaligen Volksrepubliken Donezk und Luhansk.
Eine mit den Zahlen der BBC aktualisierte Tabelle findet ihr hier.
Im Finanzwesen sind Optionen Wetten auf die Zukunft. Man kann dabei mit allerlei Dingen viel verdienen oder verlieren., z.B. mit Aktienoptien, Optionen auf Edelmetalle, Devisen, Getreide usw. In Russland dagegen werden zur Zeit Wetten auf das eigene Leben abgeschlossen und das geht so:
Jeden Tag schließen im Augenblick in Moskau mehr als 100 Männer einen Vertrag mit dem russischen Militär zum Einsatz an der Front - mehr als je zuvor. Mit der Unterschrift kassieren sie etwa 2,3 Millionen Rubel (ca. 25.000 €) und reisen in des Kriegsgebiet.
All diese Freiwilligen haben auf einen baldigen Waffenstillstand an der Front gewettet. Je früher solch eine Vereinbarung in Kraft tritt um so besser. Die Männer haben das vereinbarte Geld kassiert und müssen dafür nicht kämpfen. Dazu gibt es für russische Verhältnisse noch ein gutes Gehalt.
Das russische Medium "Werstka" schreibt dazu:
Die Rekrutierungsrate neuer Zeitsoldaten in Moskau in der ersten Aprilwoche brach Rekorde für ähnliche Zeiträume der vorangegangenen drei Monate, fand Werstka heraus. Vom 1. bis 10. April unterzeichneten 993 Personen über das Rekrutierungszentrum in der Jablotschkowa-Straße Verträge mit dem Verteidigungsministerium. Zum Vergleich: In den ersten zehn Tagen des Monats März unterzeichneten 499 Personen, im Februar 503 und im Januar 341 Personen.
Das Schicksal von Alexander Borisow ist verworren. Der Mann war Theaterregisseur und wollte am Theater der Stadt Tschaikowsky in der Region Perm ein Stück von Sachar Prilepin inszenieren. Prilepin ist ein erfolgreicher Schriftsteller in Russland, war früher mit Nawalny kritisch unterwegs und später Mitglied bei das "Andere Russland". Auch war er am Krieg im Donbass beteiligt als Kommandeur einer "Separatisteneinheit" und glühender Vertreter des russischen Imperialismus. Bei einem Anschlag im Mai 2023 auf sein Auto wurde Prilepin schwer verwundet
Jenes Stück "Es gibt keinen Tod" handelt von Prilepins Erfahrungen im Donbass. Borisows militaristsche Einstellung zum Krieg kam bei den Schauspielern und den Theatermachern nicht gut an, der Stück wurde abgesetzt und der Regisseur entlassen.
In einem Jugendtheater der Stadt Tula konnte er das Theaterstück dann doch auf die Bühne bringen. Allerdings gab es dafür keine Bezahlung und unser Regisseur entschloss sich deshalb, selbst in den Krieg zu ziehen. Am 29. März 25 gab das Theater in Tula seinen Tod an der Front bekannt. Wir haben einen Nachruf hier veröffentlicht.
Und weil es ein Teil der russischen Erzählungen ist, dass es für Soldaten das ewige Leben gebe, noch eine Bemerkung. Jeder, der im Krieg getötet wird, ist vom Militär und der Gesellschaft sofort vergessen. Nur wenige Angehörige trauern, das Begräbnis mit Gewehrsalven und Soldaten im Stechschritt ist reine Propaganda.
Der junge Konstantin Petrowitsch Iwanow war sicher kein angenehmer Zeitgenosse. Konstantin wurde am 11. Mai 2000 im großen Dorf Suntar in Jakutien geboren. Laut einer Pressemeldung vom Februar 2020 war der damals noch 19-jährige Jakute flüchtig und wurde wegen vorsätzlicher schwerer Körperverletzung mit Todesfolge sowie Diebstahl mit erheblichem Sachschaden von der Polizei gesucht.
Ein Gerichtsurteil haben wir auf die Schnelle nicht gefunden, aber Konstantin landete als Sturm-Z Soldat an der Front. Offensichtlich wollte auch er seine Strafe nicht absitzen. Am 23. Dezember 2024 wurde auch Konstantin getötet.
Der Telegram-Kanal "Die Toten aus der Republik Sacha" berichtet, dass Konstantin Iwanow von seinem eigenen Kommandanten, Kampfname "Schamane", erschossen worden wäre. Um die Tat zu vertuschen, wurde die Leiche verscharrt und Konstantin als vermisst gemeldet. Seine Kamaraden hätten allerdings den Körper wieder ausgegraben.
Dies wäre bereits der vierte Fall, dass Soldaten aus Jakutien (Sacha) von ihren Vorgesetzten erschossen wurden, schreibt der Telegram-Kanal. Einen Fall haben wir kürzlich dokumentiert.
Wir hatten unter dem Titel "Ein Businessplan" ein Geschäftsmodell russischer Frauen vorgestellt, die kurzfristig Kriegsfreiwillige heiraten und dann bei deren Tod die Abfindung kassieren. Meist kaufen sie sich damit eine Eigentumswohnung. Das berichtete zumindest ein Sozialarbeiter aus Rostow am Don.
Heute sind wir über einen entsprechenden Fall gestolpert. Eine Frau eines Escort-Services heiratete einen Achmat-Söldner, der dann in der Region Kursk getötet wurde. Wer Interesse und Zeit für die schmutzigen Details aufbringt, findet die übersetzte Geschichte hier.
Nachtrag: Angelika ist übrigens Angestellte im Strafvollzug und organisierte 2023 einen Wettbewerb zur "Miss Strafvollzug". Erste wurde eine junge Frau aus Tuwa, Angelika wurde letzte.(Link, übersetzte Kopie)
Update: Die Nachricht beginnt eigentlich hier:
01.04.25 - der Telegram-Kanal "znakcity" aus der Region Tambow berichtet:
Der jüngste Einwohner der Region Tambow, der im Krieg in der Ukraine starb, der 18-jährige Artem Sutormin, wurde im Dorf Nowojurjewo begraben.
Der Rektor der örtlichen Kirche des Heiligen Erzengels Michael, Priester Vladimir, der bei der Beerdigung anwesend war, erklärte, dass Sutormin nach Abschluss der Schule in den Krieg gezogen sei.
„Man kann den Körper eines Menschen töten, aber nicht seine Seele. Solange es solche Jungen gibt, die schon in der Schule bereit sind, für die Verteidigung ihres Vaterlandes einzutreten, wird Russland leben“, sagte er.
Der Soldat starb am 21. März 2025. Wann genau er den Vertrag unterzeichnete, ist nicht bekannt. Sutormin wurde am 12. Januar 2007 geboren.