15.07.2024 -- 61.949 // Zuwachs zum 30.06.24: 2.489
Russlands Präsident schickt die Jugend seines Landes in einen verbrecherischen Krieg. Wie viele russische Soldaten inzwischen in der Ukraine ihr Leben gelassen haben, können wir nicht komplett aufklären. Wir sammeln hier seit Beginn des Krieges im Februar 2022 die Todesmeldungen aus den Medien der Regionen und sozialen Netzwerken Russlands und verschaffen so zumindest einen ungefähren Überblick.
Im ersten Kriegsjahr haben wir noch die Meldungen im übersetzten Originaltext veröffentlicht, auf Grund der schieren Menge der Kriegstoten musten wir später zur Tabellenform übergehen, jetzt führen wir nur noch reduzierte Listen. Eine Liste der Regionen und den dazu veröffentlichten Tabellen, finden Sie hier.
Alle 14 Tage veröffentlichen wir eine Zusammenfassung unserer Datenbank - die Liste mit allen Auswertungen finden Sie hier - Aktuell 30.06.2024 | Karte der Regionen Russlands | Föderationssubjekte
Was für Nebelkerzen unsere Politiker und Staatsjuristen wieder werfen! Mal sind Asylanträge formal nicht richtig gestellt, mal werden die Zulassungsgründe für einen Asylantrag negiert, mal wird das Auslieferungsabkommen mit den USA ins Feld geführt und dass die Auslieferung Vorrang vor dem Asylrecht hätte, dann könnte man vielleicht ein Aufenthaltsrecht einräumen, wäre da nicht das EU-Abkommen zur Auslieferung usw. Alles dummes Geschwätz um sich aus der Verantwortung zu stehlen.
Weiterlesen: Edward Snowden: Von der Juristerei zurück zur Politik!
Der Branchendienst Heise meldet , dass die Nutzerdatenbank des Porno-Film-Portals videosz.com offen über das Internet zugänglich war. Eigentlich als Nachricht wenig interessant, wäre der Autor nicht vor Jahren mal über Verbindungen zu einer deutschen Firma gestolpert. Die Seite Videosz.de leitet nämlich auf die Hauptseite videosz.com um.
Weiterlesen: Katholische Priester, Tarnadressen & Pornodomains
Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels meldet heute, dass ihm ein wichtiger Schlag im Kampf gegen Urheberrechts-Piraterie im Internet gelungen wäre. Wenig wahrscheinlich solche Bemühungen erinnern eher an Herakles' Kampf gegen die Hydra . Für jeden abgeschlagenen Kopf wachsen zwei neue nach. Gleichzeitig macht eine Meldung eines Berliner Verlags die Runde, das ein eBuch zum Download frei gab & den Lesern freistellte, wieviel sie dafür bezahlen wollten. Der Verlag wurde wegen Verstosses gegen die Preisbindung ermahnt. (Foto: goXunuReviews)
Weiterlesen: Auch der Buchhandel muss sich einer neuen Realität stellen!
In der Rheinischen Post wies der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach die massive Kritik an dem geplanten ACTA-Abkommen zurück: "Was im realen Leben verboten ist - das Kopieren fremden geistigen Eigentums -, muss auch im virtuellen Leben verboten sein." Bereits bei dem Begriff "Geistiges Eigentum" stößt dabei dem Autor übel auf. Wie kann man mit etwas argumentieren, was es überhaupt nicht gibt?
Weiterlesen: Wolfgang Bosbachs verkehrte Welt des geistigen Eigentums
Halt, halt - eigentlich gibt es kaum eine widerwärtigere Type als jenes fette Riesenbaby. Der nur mit seiner Chuzpe es schafft, eine ganze Branche einzuwickeln und ganz ohne nennenswerte Arbeit ein Leben in Saus und Braus führt. Aber gleichzeitig zeigt uns der Kerl die gesamte Verlogenheit der augenblicklichen Debatten auf.
Jetzt jaulen unsere Regierungsparteien ob der dramatischen Nachrichten aus Japan. In dem HighTech-Land zeigt sich exemplarisch, dass die Kernenergie nicht beherrschbar ist und sich zu einer düsteren Langzeithypothek für das Krisen geschüttelte Land entwickelt.
Julian Assange ist jetzt wohl in England festgenommen worden. Die britische Polizei hat den schwedischen Haftbefehl vollstreckt. Damit zeigt sich wieder mal die Justiz als willfähiger Handlanger der Politik, denn die Basis der Vorwürfe rechtfertigen solch ein Vorgehen keineswegs - egal, ob die angeblichen sexuellen Übergriffe stattgefunden haben oder nicht. Die Politik hat sich entschlossen, den Mann vorerst aus dem Verkehr zu ziehen. Neue strafrechtliche Vorwürfe kann man dann ja nachlegen.
In Sachen Heuchelei hat heute die Schweizer Post den Vogel abgeschossen. Sie will das Spenden-Konto von WikiLeaks Chef Assange auflösen. Begründet wird dies, dass Julien Assange falsche Angeben über seinen Wohnsitz gemacht hätte. Er hätte bei der Konoeröffnung angegeben, dass sein Wohnsitz Genf wäre. Tatsächlich könne er aber keinen Wohnsitz in der Schweiz nachweisen.
Die Firma Amazon wirft die Webseite Wikileaks von ihren Servern und begründet dies damit, dass Wikileaks nicht über die Rechte an dem veröffentlichten Material verfügen würde. Was für eine Heuchelei! Man kann durchaus nachvollziehen, dass die Firma Amazon nichts, überhaupt nichts mit Wikileaks zu tun haben will. Die Firma will ungestört Geschäfte machen und nicht in die Turbulenzen um die Veröffentlichung von geheimem Regierungsmaterial hineingezogen werden. Der politische Druck in den USA dabei ist immens.
Die Sache sollte ein lukratives Geschäftsmodell werden. Alle Film- und Fotoaufnahmen von Amateur-, Jugend- und Kinder-Fussballspielen sollten im Internet nur auf dem gemeinsamen Portal von DFB und Telekom fussball.de gezeigt werden dürfen. So stellten sich das die Verbände vor und hofften auf reichlich Werbeeinnahmen über dieses Portal. Verklagt wurde deshalb vom Baden-Württembergischen Verband die Seite hartplatzhelden.de , die von Nutzern erstellte Filmaufnahmen von Amateur- und Jugendspielen zeigte. Wäre die Sache gerichtlich gewonnen worden, wäre der nächste Schritt gewesen, auch Fotos exklusiv nur noch auf fussball.de zu erlauben. Der BGH hat diesem Ansinnen eine klare Absage erteilt und die Sache an die Vereine verwiesen. Die können letztlich entscheiden, wer auf der Sportanlage filmt oder fotografiert.
Nach einer dpa-Meldung von heute verweigern die schwedischen Behörden dem Internet-Aktivisten und Wikileaks-Gründer Julian Assange (Foto adamfeuer) die gewünschte Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis. Das bestätigte ein Sprecher der Zuwanderungsbehörde am Dienstag in Stockholm. Der Australier beabsichtigte, in Schweden die Wikileaks-Zentrale aufzubauen, um dort von dem strengen Informantenschutz zu profitieren.
Abgesehen davon, dass Wikileaks momentan seit mehreren Wochen nicht mehr erreichbar ist, scheinen jetzt dem Projekt auch finanzielle Turbulenzen zu drohen. Denn ein Augsburger Internetaktivist" hat - nach eigenen Angaben - Strafanzeige gegen die Wau-Holland-Stiftung gestellt. Die sammelt Spenden für Wikileaks ein und stellt auch Spendenquittungen dafür aus. Die Stiftung bewegt sich dabei rechtlich auf äußerst dünnem Eis. Durch die Anzeige könnte Wikileaks schnell der Geldhahn abgedreht werden.
Weiterlesen: Strafanzeige gegen deutsche Spendensammelstelle
Wenn es über solch ein Projekt so wenige Informationen gibt, wie über Wikileaks, dann ist man gezwungen, sich aus deren spärlichen Veröffentlichungen und dem öffentlichen Auftreten der Akteure ein Bild machen. Und mit etwas Lebenserfahrung kann man dann ganz gut einschätzen, wie seriös solch eine Initiative wirklich ist. Diese Lebenserfahrung scheint vielen Journalisten zu fehlen. Wurden noch vor Wochen das Projekt und ihre Macher von den Presseorganen geradezu hofiert und als sensationelles neues journalistisches Konzept gelobt, setzt momentan eine Gegenbewegung ein - täglich werden neue, abwertende Details veröffentlicht.
Weiterlesen: Wenn Allmachtsphantasien auf die Wirklichkeit treffen
Fünfzehn Journalisten werden zur Zeit in Israel festgehalten. Sie alle waren an Bord der internationalen Schiffsflotte mit Hilfsgütern für den Gazastreifen, die von der israelischen Armee mit Waffengewalt aufgebracht worden war. Diese völkerrechtswidrige Militäraktion kostete eine noch unbekannte Zahl von Toten und Verletzten. Beim Hören der Morgennachrichten am gestrigen Tag hat diese Meldung zunächst bei mir nur resignatives Kopfschütteln hervorgerufen, zu normal erscheinen inzwischen die inhumanen Überreaktionen der israelitischen Hardliner. Doch die Sache hat eine persönliche Wendung genommen, heute erfahre ich, dass mit Mario Damolin, ein enger Freund vergangener Jahre, als Berichterstatter für die FAZ an Bord eines der Schiffe festgenommen wurde. Er befindet sich angeblich im Moment in Be'er Scheva im Süden von Israel in Haft.
Der April 2010 scheint ein guter Monat für das whistleblower"-Projekt Wikileaks zu sein. Am 5. April veröffentlichen die Macher eine Videoaufnahme des US-Militärs. Das Video wurde im Juli 2007 aus einem Apache-Kampfhubschrauber heraus aufgenommen und zeigt wie eine Gruppe von Zivilisten im Irak angegriffen und getötet wurden. Darunter waren auch zwei Mitarbeiter der Nachrichten-Agentur Reuters. Bei Youtube wurde der Film sechs millionenfach aufgerufen.
Weltweit stand plötzlich wieder Wikileaks im Fokus des öffentlichen Interesses. Und in den Medien durfte jener mysteriöse Julian Assange (Foto New Media Days) das Projekt und seine Bedeutung für den investigativen Journalismus ausführlich vorstellen. Der betont dabei die Bedeutung von Wikileaks für eine transparente und demokratische Gesellschaft - doch das scheint nicht für sein Projekt zu gelten. Ein Grund genug Wikileaks noch einmal genauer und kritisch zu beleuchten.
Es steht außer Frage, dass ein Informationsmedium wie Wikileaks ein wichtiges Instrument einer freien und demokratisch organisierten Welt sein kann. Dass die Offenlegung von Geheimpapieren, ohne Möglichkeiten diese durch nationale Gerichte zu unterbinden, der Korruption und Geheimbündelei unserer Mächtigen einen weiteren Riegel vorschieben könnte. Die Macher von Wikileaks sind sich dieser Bedeutung ihres Konzepts durchaus bewusst. Die Frage ist allerdings, ob dieses Projekt bei den augenblicklich Verantwortlichen in guten Händen liegt. Denn deren aktuelles Konzept gleicht eher einem lukrativen Geschäftsmodell als einer aus Altruismus entwickelten Bürgerinitiative.
Es sind die üblichen Verhaltensweisen, wenn man von seinem eigenen Versagen ablenken will. Der FDP, samt ihrem Lautsprecher Westerwelle, fehlt es an durchdachten Konzepten für die Zukunft. Es reicht eben nicht, die pekuniären Interessen der Besserverdienenden in unserer Gesellschaft zu vertreten. Irgendwie muss solch eine Politik öffentlich erklärbar, finanzierbar und in einer Koalition auch mehrheitsfähig sein.
Foto: poeloq
Der DFB und seine Landesverbände gehen im Internet auf Konfrontationskurs. Mit dem Argument, dass man nur seine Rechte schützen wolle, werden Internetportale abgemahnt, die Fotos oder Filme von Amateurspielen veröffentlichen. Der hessische Fußballverband mahnte sogar einen eigenen Mitgliedsverein ab, der Filmmitschnitte eigener Spiele über youtube ins Internet gestellt hatte. Gleichzeitig erschwert der Verband seinen Mitgliedsvereinen den Zugriff auf die Fußballdatenbank. Auf keinen Fall sollen die Mitglieder ihre Ergebnisse dort auslesen und auf die eigene Webseite übertragen können. Der Grund für all die Maßnahmen: Der DFB hat einen Vertrag mit der Telekom zur alleinigen Vermarktung all dieser Inhalte geschlossen.
Weiterlesen: Fragwürdige Verwertungsketten im Amateur-Fußball
Bei Wikileaks ist ein interessantes Dokument aufgetaucht. Es scheint das Werk eines Insiders der illegalen Internetszene zu sein, der über angebliche Erfahrungen mit der kommerziellen Distribution von kinderpornografischem Material verfügt. Eigentlich sind solche anonymen Dokumente schwer einzuschätzen und taugen nur wenig für eine ernsthafte Debatte. Doch der Autor überrascht mit sehr großer Detailkenntnis und zeigt auf, mit welchen technischen Mitteln in der Szene heute gearbeitet wird. Und wie wenig Internetfilter helfen werden, die kommerzielle Verbreitung von Kinderpornografie zu verhindern.
Weiterlesen: Der Kampf gegen Kinderporno geht anders Teil III
Merkwürdige Rechtspositionen bezieht das BKA in einem Vertrag, der mit den Internetserviceprovider(ISPs) abgeschlossen werden soll. Gegenstand ist der Versuch, auf privatrechtlichem Weg die Firmen zu zwingen, kinderpornografische Angebote aus dem Netz zu filtern. Der Chaos-Computer-Club hat den Vertragsentwurf heute veröffentlicht. Auf eine gesetzliche Regelung will das Ministerium offensichtlich verzichten.
Weiterlesen: Geheimer Vertragsentwurf für Kinderpornosperre veröffentlicht
Zurück in die achtziger Jahre - es entstand ein Projekt für eine große Publikumszeitschrift. Diese sollte aber nicht auf normalem Magazinpapier gedruckt werden, sondern auf dem damals neu eingeführten grauen Umweltpapier, das ohne umweltschädliche Chlorbleiche auskam. Das gab drucktechnisch große Herausforderungen, viele Großdruckereien konnten damit nicht umgehen. Und auch die Gestaltung war diffizil, feingerasterte Fotos waren auf dem Papier nicht möglich. Auch der Farbdruck mit den vier Farben Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz machte Probleme. Dafür hatte ein Professor für Grafikdesign und begnadeter Typograph ein Gesamtkonzept entworfen, das im Druck mit eigenen Volltonfarben arbeitete: Ein knalliges Blau & Rot, ein warmes Gelb und natürlich schwarz.
Die Technik hat sich seither stark verändert, Umweltpapier gab es später auch in weiß in guter Qualität und der Computer hat die Lithografieverfahren im Druck abgelöst. Das Magazin, das früher so anders war, kann man heute in der Anmutung von anderen Printerzeugnissen nicht mehr unterscheiden.
All das war ein guter Grund die Gestaltung dieser Seiten an dieses Farbkonzept anzulehnen - eine Reminiszenz an die alten Zeiten und Herausforderungen. In Bezug auf die Typographie allerdings mussten wir passen - zu kompliziert umzusetzen.
Jeden Tag stellen wir einen neuen jungen russischen Soldaten vor, der im Krieg gegen die Ukraine gefallen ist. Dabei zeigen wir nur Kriegsopfer, die im Jahr 2000 oder später geboren wurden. Es sind willkürliche Beispiele aus einer großen Menge, die wir niemals alle zeigen können. In einer Woche im Juli hatten wir 59 Kriegstote, geboren 2000 oder jünger.
Ein kurzer Blick auf den Kopf unserer Seite zeigt, die Opferzahlen im russischen Angriffskrieg steigen immer weiter. Knapp 2.500 getötete Soldaten in 14 Tagen hatten wir noch nie.
Unsere Sache ist: All das zu verarbeiten ist eine extreme Herausforderung an unser kleines Team.
Die wichtigste Sache aber bleibt: Wie lange kann Russland diesen Angriffskrieg mit all den vielen Toten noch rechtfertigen?
Nach Informationen des britischen Geheimdienstes plant Russland die Bandbreite von Youtube einzuschränken, damit der populäre Dienst in Russland kaum noch zu benutzen ist. Wir brauchen keinen Geheimdienst um täglich die Erfahrung zu machen, dass viele staatliche Informationsportale in Russland für uns nicht mehr erreichbar sind.
Zudem wird offensichtlich auch die Bandbreite von VKontakte und Odnoklassniki (Klassenkameraden) aus Russland heraus gedrosselt, so dass die Seiten sich nur zögerlich öffnen.
Die letzten Tage konnten wir leider keine neuen Beiträge einstellen. Es ist Ferienzeit, da liegt man lieber in der Sonne und einen großen Teil unserer Arbeit sieht man sowieso nicht - nämlich das Erfassen der russischen Kriegstoten. Aber auch da sind wir in Rückstand geraten.
Der Grund waren Debatten mit unseren technischen Dienstleistern, die gerne mehr wollen, als wir uns zumuten können. Verständlich - aber der Schwerpunkt sollte bei unserer redaktionellen Arbeit liegen.
Eine unserer wichtigsten Informationsquellen aus Tatarstan ist aus Deutschland nicht mehr erreichbar. https://kazanreporter.ru/ - war für uns eine zuverlässige Informationsquelle, die zahlreichen Links auf deren Meldungen werden wohl ins Leere laufen.
Dies trifft übrigens auch auf viele staatlichen Institutionen aus Russland zu, auch deren Seiten sind nicht mehr erreichbar. Zudem scheint auch die Bandbreite der russischen sozialen Medien geringer zu werden. Über die Woche hinweg dauert das Laden der Seiten länger oder die Seiten öffnen sich gar nicht.
Übrigens - auch die Einwahl über einen Proxy im Ausland führt zu keinem besseren Ergebnis.
Der russische Krieg gegen die Ukraine wird immer wilder. Wir sitzen die ganze Woche an den Daten und es wird immer schwieriger aktuell zu bleiben - trotz täglich sechs bis acht Stunden Beschäftigung auch am Wochenende.
In etwa einer Woche werden wir alle Listen/Tabellen der Regionen und unseren Seiten aktualisiert haben. Allerdings hinkt unsere Datenbank im Moment um etwa 10 Tage zurück, das bedeutet, dass die Zahlen des Monats Juni 24 eigentlich höher sind. Nur kommen wir nicht hinterher.
Wer stoppt die Wahnsinnigen im Kreml, die gnadenlos ihre Soldaten in diesem Krieg verheizen?
Wir alle in unserem kleinen Team haben den Wehrdienst verweigert, das zu unserer Entschuldigung. Wir haben bisher den militärischen Rang eines Fähnrichs als Offiziersanwärter behandelt, also ein Offizier in Ausbildung. Entsprechend haben wir den Rang eines "Unterleutnants" vereinheitlicht als Fähnrich, da wir im deutschen Sprachgebrauch so etwas selten/nie gehört hatten. Wir mussten uns belehren lassen: Fähnrich ist ein Unteroffiziersdienstgrad, Unterleutnant ein Offiziersdienstgrad. Wir werden das künftig berücksichtigen.
28.06.24
Ob das alles so richtig ist, was Dieter Süverkrüp in seinem Lied zusammendichtete, da könnte man über 40 Jahre später trefflich streiten. Im Kinderladen war das Lied auch 20 Jahre später bei den Kids ein Hit. Gemeint ist der Baggerführer Willibald, denn Baggerführer wollen viele Kinder gerne werden.
Das als Hinweis auf die heutige Überschrift "Baggerführer Dmitri", der besser auch so ein freundlicher Mensch geblieben wäre.
26.06.24
Wir haben uns immer wieder gewundert, warum das Kriegsgebiet in der Ukraine in den -übersetzten - Meldungen notorisch "nördlicher Militärbezirk" genannt wird, liegt die Ukraine doch deutlich südlich von Moskau. So ein Quatsch, Google übersetzt СВО (übersetzt SWO) immer als nördlichen Militärbezirk, dies ist aber die Abkürzung für jene "Spezielle Militäroperation (russisch - Специа́льная вое́нная опера́ция) ". Wenn wir viel Zeit haben, werden wir das noch korrigieren. Bis dahin muss diese Erklärung reichen.
Gleich vorneweg - unser Erleben in den russischen sozialen Netzwerken ist sehr einseitig. Gerade bearbeiten wir den Zeitraum zwischen 3. und 15. Juni in Bezug auf Region, Alter und Todesdatum. Das geht nur langsam voran, da wir uns häufig in den vielen Kommentaren verlieren. So viel Unruhe über die vielen Kriegstoten gab es noch nie.
20.06.24
Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt inormierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner
Kirill, 20 Jahre
Kirill Wassiljewitsch Sasanakow, geboren am 05. August 2003, kam aus Abakan, der Hauptstadt Chakassiens. Er und seine beiden älteren Brüder wurden vom Vater alleine groß gezogen. Mit elf Jahren ging Kirill in die Boxabteilung eines "militärisch-patriotischen" Clubs, der wohl seinen Werdegang geprägt hat. Der junge Mann lernte Elektroinstallateur, wurde Boxmeister der Region und zum Wehrdienst eingezogen. Dort überredete man ihn, einen Vertrag zu unterschreiben. Gegen den Willen seines Vaters verpflichtete er sich am 6. Mai 23. Etwas mehr als ein Jahr später, am 23.06.24, wurde er in der Ukraine getötet.
Der junge Mann auf dem Foto ist Ilja Igorewitsch Konowalow aus der Kleinstadt Werchoturje in der Oblast Swerlowsk. Die Stadt liegt am Ostrand des Urals, also bereits im asiatischen Teil Russland. Ilja ist in den Krieg gezogen und wurde dort getötet. Am 15. Juli 24 wird öffentlich um Spenden gebeten, weil seine Familie knapp bei Kasse wäre. Das ist bereits seltsam, da die Kosten für die Bestattung von der Militärverwaltung übernommen werden, danach gibt es ein sehr hohes Sarggeld für den getöteten Soldaten. Auch seltsam ist, dass nirgendwo das Alter von Ilja angegeben ist. Nach dem Foto scheint er sehr jung zu sein.
Das bringt uns zum eigentlichen Thema dieses kleinen Beitrags. Bei der Auswertung vom 1. bis zum 15. Juli 24 sind uns die vielen sehr jungen Soldaten aufgefallen. Wir haben 123 getötete Soldaten nur in diesem Zeitraum gezählt, die nach dem 01.01.2000 geboren wurden. Und da wir sowieso nur bei jedem zweiten Soldaten das Alter erfahren, kann man die Zahl eigentlich verdoppeln.
Fehlgeleiteter Idealismus und Nationalismus, gepaart mit einer großen Portion Dummheit dürften bei vielen die Gründe dafür sein. Der Film "Die Brücke" von Bernhard Wicki ist ein Lehrbeispiel für solches Denken, das uns im heutigen Russland wieder begegnet.
Mit der Stadt Moskau kann der Gouverneur von Rostow am Don nicht ganz mithalten. Während Moskau für Kriegsfreiwillige zuletzt 1,9 Millionen Rubel (ca. 19.000 €) Antrittsgeld auslobte, erhöht jetzt die Region Rostow ihre Prämie auf 1,2 Millionen Rubel.
Gouverneur Wassili Golubew (Foto) sagte, er werde die Einmalzahlung an diejenigen erhöhen, die vom 27. Juli bis 31. August 2024 einen Militärdienstvertrag in der Region abschließen werden. Der Betrag wird zukünftig 1,2 Millionen Rubel betragen.
„Die regionale Zahlung von 1,2 Millionen Rubel gilt sowohl für Einwohner der Region Rostow als auch für Einwohner anderer Regionen, wenn sie einen Vertrag bei unserer regionalen Auswahlstelle oder beim regionalen Militärregistrierungs- und Einberufungsamt Rostow abschließen“, erklärte Golubew gegenüber der Presse.
Atschity Alikowitsch Kuular, geboren am 27.11.2003 in Tschadan (Tuwa), war ein sehr junger Soldat aus Tuwa, der kürzlich im Krieg gegen die Ukraine getötet wurde. Dem Alter nach zu urteilen, hat er während seines Wehrdienstes einen Vertrag mit dem russischen Militär abgeschlossen. Unter den vielen tuwinischen Meldungen über gefallene Soldaten findet man meist nur belanglose Beileidsbekundigungen und viele betende Hände. Bei Atschity ist es anders, viele Kommentatoren sind entsetzt ob des jungen Alters und fordern ihre Mitbürger auf, keine Männer mehr in den Krieg gehen zu lassen. "Unser kleiner Bruder, der das Leben noch nicht gesehen hat, wurde vom schwarzen Krieg begraben. Möge er an einen besseren Ort gelangen und wiedergeboren werden. Lass den schwarzen und blutigen Krieg schnell enden, lass die Kinder und Nachkommen unseres Landes Tuwa zurückkehren, lass unsere Söhne zurückkehren," schreibt seine Schwester.
Die Meldung auf VKontakte:
Unser geliebter Sohn, der mittlere Sohn seiner Eltern, der Sohn seiner Onkel, Tanten, Onkel, Tanten, Onkel, unser Sohn Atschity Alikowitsch Kuular wurde am 27.11.2003 geboren.
Nach seinem Abschluss an der Sekundarschule Nr. 2 in Tschadan ist er gegangen, um seinen Militärdienst zu erfüllen,
Er war ein mutiger Held der Militäroperation für das friedliche Leben unseres Landes. Nun ist er verstorben, für immer von seinen Lieben getrennt.
Der Charakter unseres lieben, mutigen, heldenhaften Sohnes, sein charmanter Charakter, wird für immer in unseren Herzen bleiben.
Adresse: 29, Mongusch Burbu, Stadt Tschadan.
Die Beerdigung findet am 12.07.2024 von 11:40 bis 13:40 Uhr statt.
Die Polizei des Bezirks Myschkinskij in Baschkortostan suchte im Dezember 2022 öffentlich den 1982 geborenen Bulat Faritowitsch Waljachmetow (Foto). Er wurde des Diebstahls verdächtigt und war untergetaucht. Eineinhalb Jahre später war Bulat wieder aufgetaucht. Er wurde in seinem Heimatdort Kanly-Turkejewo am 9. Juli begraben.
"Die strahlende Erinnerung an Bulat als treuen Kameraden, tapferen Krieger und selbstlosen Verteidiger des Vaterlandes wird für immer in unseren Herzen bleiben", schrieb der Leiter der Bezirksverwaltung in seinem Nachruf.
Einen Teil der Geschichte muss man sich zusammenreimen. Bulat wurde gefasst, vor Gericht gestellt und verurteilt. Der Rest ist dann wieder überliefert:
Um dem Gefängnis zu entgehen, verpflichtete sich Bulat im April 2024 zu einer Sturm-V Einheit des russischen Militärs. Im Juni wurde er getötet.
Stanislaw Michailowitsch Karnawski, geboren 1988, kam aus Joschkar Ola, der Hauptstadt der Republik Mari El. In seiner militärischen Karriere hatte er es zum Major der militärpolitischen Abteilung der Raketentruppen gebracht. Am 5. Juli 24 wurde sein Tod bei einem Kampfeinsatz in der Ukraine gemeldet.
Dass der Major der russischen Armee auch nur bedingt als Vorbild taugte, stellte Stanislaw mehrfach unter Beweis...
Stellvertretend für so viele sehr junge russische Soldaten, die im Krieg gegen die Ukraine getötet wurden, wollen wir Denis Sergejewitsch Repin vorstellen. Denis, geboren am 03. Februar 2005, kam aus dem großen Dorf Mesjagutowo in Baschkortostan.
Im November 2023 musste er zum Wehrdienst antreten und machte dort einen großen Fehler: Er ließ sich in dieser Zeit zum Vertragsdienst überreden. Am 28. Juni 24 wurde er im Krieg getötet.
Die Beziksverwaltung schrieb im Nachruf, dass sein Tod ein irreperabler Verlust wäre. Das mag richtig sein. Falsch dagegen ist, er hätte sein Leben gegeben, um die Sicherheit seines Heimatlandes und seines Volkes zu gewährleisten. Russland und Baschkortostan wurden oder werden nicht von außen bedroht. Die Feinde sitzen im Land und lassen ihr Volk in einem verbrecherischen Krieg ausbluten. Denis war einer ihrer Werkzeuge.
Bitte antworten Sie denjenigen, die ihre Angehörigen auf dem Foto der HF 01591, 137. Separate Angriffsbrigade Ural, erkennen. 4. Kompanie (Feuerunterstützungszug).
Ich suche meinen Vater Andrej Wladimirowitsch Elnitski, geboren 1972. Rufzeichen Vagabund. Mein Vater verließ Awdijiwka am 25. April...
Alexej ist der Mann mit der Brille, erste Reihe, getötet am 28.04.24, aus Sotschi, Region Krasnodar.
Aus Ulan-Ude, der Hauptstadt von Burjatien kommt diese Meldung:
Sergej Nikolajewitsch Butusin, geboren am 21. Januar 1989, diente in der nach A. W. Sachartschenko benannten 5. selbstständigen motorisierten Schützenbrigade von Donezk als einfacher Soldat. Gestorben im Militärdienst während Kampfeinsätzen zum Schutz der Volksrepublik Donezk am 29.02.2024.
Einer von vielen, die sich den Reihen der Verteidiger der Grenzen und des Lebens russischer Bürger vor den Angriffen von Mördern und Terroristen angeschlossen haben, die Kinder, Frauen und ältere Menschen töten!
Trotz aller Kämpfe trug dieser Mann sein Kreuz mit Würde, als er erkannte, dass dies ein Todesurteil war! Der mutige, tapfere Krieger nahm den Tod hin, ohne bis zur letzten Sekunde auch nur ein bisschen Angst zu zeigen!
Der tapfere Krieger hinterlässt seine Mutter, seine Brüder, Schwestern und seine Geliebte!
Ein weiteres Beispiel für die Begründungen, warum ein junger Tuwiner in den Krieg gezogen ist und getötet wurde. Die wirkliche Antwort in der armen, abgehängten Region wäre, er ging des Geldes wegen.
Unser tapferer Sohn, der Freund seiner Eltern, der Bruder seiner Schwester, der bescheidene, hilfsbereite und vertrauenswürdige Freund seines Freundes NORBU-SAMBUU KOMBU (MASHPAK) MARAT-OOL OGLU wurde am 21.07.1999 geboren und am 20.06.24 getötet. Für die Zukunft unseres Mutterlandes , für den grausamen Angriff des Feindes, für das friedliche Leben des Volkes, für den heldenhaften Tod der Welt, seiner Jugend, seines Lebens, seines einheimischen Volkes sprechen wir unserer Familie, unseren Freunden und unserem Volk unser tiefstes Beileid aus Brüder und Schwestern.
Die Beerdigung unseres lieben Sohnes, der heldenhaft gestorben ist, findet am 8. Juli von 9.40 bis 11.40 Uhr in der Seren-Dondup-Straße 3, Dorf Teeli, Bai- Taiga kozhuun, statt.
Alexander Anatoljewitsch Grin wurde 1978 in der Estnischen Sowjetrepublik geboren, dem heutigen Estland. Seine Familie zog später in die Kleinstadt Abasa in Chakassien. Dort erlernte Alexander den Beruf eines Maurers und Zimmermanns. Ob er auch in diesen Berufen gearbeitet hat, wird nicht berichtet. Da positive Dinge meist in der Vita erwähnt werden, kann man davon ausgehen, dass der Mann wenig oder gar nicht gearbeitet hat.
Dafür hat er sich dann 2016 auf den langen Weg in den ukrainischen Donbass gemacht und sich der "Donbass-Volksmiliz" angeschlossen. Als Scharfschützen-Funktelefonist nahm er zwischen 2016 und 2017 am Krieg teil und bekam den Status eines russischen Kampfveteranen.
Und wenn Russland Krieg führt, dann musste Alexander auch dabei sein. Im Oktober 2023 schloss er einen Vertrag mit dem Militär und wurde als Drohnenpilot in der Ukraine eingesetzt. Den Rest muss man sich zusammenreimen. Irgendwann wurde Alexander schwer verletzt, wurde von einem Krankenhaus in ein anderes verlegt und landete schließlich in einem Hospital im fernen Jekaterinburg. Dort starb er am 18. Juni 24.
Olesja Gontar - 4. Jul. 24 um 20:58 -- Link
Anton Uwarow. Gestorben bei der SWO (Spezielle Militäroperation). Ewiges Andenken. Toha ruhe in Frieden und Gott sei deiner Seele gnädig. Leben und leben lassen für diesen Mann. Wessen Krieg ist das? Wer wird diesen Sohn seiner Mutter zurückgeben? Niemand.....
Denis Mudarisowitsch Muchamedrakhimow, geboren am 28.05.1987, aus einer ländlichen Region der Oblast Tscheljabinsk hatte sich freiwillig gemeldet und sollte Anfang Mai von der Grenze bei Belgorod aus mit seiner Einheit die ukrainische Region Charkiw angreifen. Er wurde dabei getötet und blieb zunächst verschollen. Am 6. Juli 24 wurde er begraben.
Zwischen der offiziellen Nachricht seines Todes und der Wirklichkeit gibt es doch große Unterschiede. Denis war wohl häufig bei Schlägereien beteiligt, hatte seine oberen Vorderzähne komplett verloren und hätte mehrfache Erfahrungen mit Gehirnerschütterungen. Zwischen dem offiziellen Foto und einem aktuellen Bild gibt es nur wenig Ähnlichkeit. Für die Armee war er ein entbehrlicher Soldat: Am 24.04.24 hatte er sich verpflichtet, am 11. Mai 24 war er tot.
Das Sterben der tuwinischen Soldaten setzt sich weiter fort. Keine Region Russlands hat so hohe Opferzahlen wie die kleine buddhistisch geprägte Republik. Am 3. Juli 24 wurde der Tod des jungen Njamsjurjun Jurjewitsch Sat gemeldet. In der blumigen Sprache der Tuwiner werden Märchen erfunden, um diesen völlig überflüssigen Tod zu rechtfertigen:
Einer der seltenen Söhne Tuwas, der geliebte Sohn seiner Eltern, der geliebte Bruder seiner Verwandten, der beste Freund seiner Frau, der beliebteste Vater seiner einzigen Tochter, der angesehene Mann vieler Verwandter, Onkel, Tante, Bruder , Schwiegersohn, Schwager, Ehemann, treuer Freund seiner Familie, Unterfeldwebel der 55.115. Gebirgsgarde-Brigade von Kyzyl, Veteran der „Militärbewegung“, Träger des Ordens des Mutes und der Tapferkeit, Madyrlek , Yunus Yunus Yunus JEVITSCH in einer speziellen Militäroperation.
Wir sind zutiefst traurig, bekannt geben zu müssen, dass er sein Leben für das Mutterland gegeben hat und heldenhaft an dem feurigen Kampf teilgenommen hat, um den Frieden und die Ruhe des Volkes und des Mutterlandes vor den eindringenden Feinden zu schützen.
Das Bild unseres Sohnes, dessen Name in der Geschichte unseres Landes verewigt ist, wird für immer in den Herzen seiner Verwandten und Freunde bleiben.
Wir haben das "Buch der Erinnerung" aus Saratow dokumentiert, das knapp 900 Namen von gefallenen Soldaten im russischen Krieg gegen die Ukraine listet. Aus der Liste konnten wir noch 25 53 nicht erfasste Namen aufnehmen. Da wir nicht wissen, ob solche Dokumente nicht von heute auf morgen verschwinden, haben wir die gesamte Liste kopiert und durch Google sehr roh übersetzen lassen (Link). Interessant ist auch, wie im Verlauf des Krieges die einzelnen Namensblöcke immer länger werden.
Nachtrag: Übrigens viel mehr als die Namen der getöteten Soldaten ist in Saratow nicht zu erwarten. Die Regierung veröffentlicht die Namen, mehr nicht und die Presse recherchiert nicht weiter.
CK - 17.07.24
Wassili Gennadijewitsch Baschkow, geboren 29.10.1990, kam aus der Stadt Schumerlja in Tschuwaschien. Er hatte eine Kadettenschule in Jekaterinburg besucht, was danach in seinem Leben so passierte wird verschwiegen.
Wassili unterschrieb am 19. April 2024 einen Militärvertrag und wurde bereits am 28. April getötet. Dazwischen lag die Anreise und eine Kurzausbildung, die in der Regel eine Woche dauert.
Wir dokumentieren deshalb sein Begräbnis am 22. Juni 24 in einem Dorf bei Schumerlja.
Die Halbinsel Taimyr liegt ganz im Norden des asiatischen Teils Russland - siehe unsere Berichte (Teil I, Teil II). Ende Mai 2024 ist ein sehr junger Bewohner dieser wenig besiedelten Region im Krieg gegen die Ukraine getötet worden. Arkadi Alexejewitsch Michailow war gerade mal 21 Jahre alt und stammte aus dem Dorf Nowaja (Bezirk Taimyr Dolgano-Nenzen). Das ist alles was wir über ihn wissen.
Das Dorf Nowaja hatte 2020 gerade mal 266 Bewohner. Es gibt dort eine Grundschule, einen Kindergarten, eine Erste-Hilfe-Station, ein Wohnungs- und Kommunaldienstleistungsunternehmen, ein Geschäft, ein Lebensmittelgeschäft, ein Postamt, ein Dieselkraftwerk, ein ländliches Kulturzentrum und eine Bibliothek.
Die jährliche Durchschnittstemperatur beträgt - 13° Celsius, acht bis neun Monate liegt Schnee, die Menschen leben von der Jagd und Fischerei. Die überwiegende Mehrzahl der Bewohner sind Dolganen, ein turksprachiges indigenes Volk. Etwas über 8.000 Menschen bezeichnen sich als Dolganen, davon leben etwa 5.500 auf Taimyr.
"In unserer Stadt Sredneuralsk herrscht erneut Trauer. Unser Landsmann und Held Dmitri Kazantsew ist verstorben. Ewige Erinnerung. Helden sterben nicht. Zum Gedenken an den Krieger," schrieb eine Gruppe von Bewohnern der Stadt, die Unterstützung für die russischen Soldaten im Krieg leisten. Sredneuralsk ist übrigens eine Stadt mit etwa 20.000 Bewohnern in der Region Swerdlowsk.
Der Soldat Dmitri Walerjewitsch Kazantsew ist wieder ein gutes Beispiel, wie die russische Armee mit ihren Freiwilligen verfährt. Dmitri arbeitete zehn Jahre lang als Ölabfüller für eine Firma in Sredneuralsk. Auch er erhoffte sich ein besseres Leben durch die hohen Verdienstmöglichkeiten bei der Armee. Am 5. Juni 2024 schloss er einen Vertrag ab, am 25. Juni war er bereits tot, beerdigt am 2. Juli 24.
Man kann getrost den Begriff Held für Dmitri bezweifeln, aber richtig falsch ist die Aussage, dass Helden nicht sterben. Sie sterben ziemlich schnell und genau so schnell sind sie von der Öffentlichkeit vergessen.
Alexander Alexandrowitsch Schamachow kam aus dem Dorf Werchowaschje in der Region Wologda. Auch er ist im Krieg gegen die Ukraine gefallen - ganz sicher als Freiwilliger, obwohl in den vielen Todesnachrichten nichts davon angegeben ist. Die Verwaltung schrieb am 1. Juli:
"Er starb, während er einen Kampfeinsatz durchführte und im Kampf Mut und Heldentum bewies und seinem Eid treu blieb. Wir drücken der Familie und den Freunden von Alexander, der sein Leben für die Sicherheit und Zukunft unseres Landes gegeben hat, unser tiefes und aufrichtiges Beileid aus. Das ist ein irreparabler Verlust. Alle Bewohner des Bezirks Werchowaschski trauern mit Ihnen."
Wir hätte da noch eine Frage: Wie alt war denn Alexander Schachmanow, als er in den Krieg zog?
Ein russischer Berufssoldat, Valentin Michailowitsch Geiko - Rufzeichen Nebel, wurde am 19. Juni 24 beim Versuch getötet, einige Inseln im Dnjepr zu erobern. In russischen Telegram-Kanälen wurde über den jungen Offizier, geboren 1990, in den hellsten Tönen gejubelt. Die verbreiteten Heldengeschichten wären auch für eine Neuauflage von Grimms Märchen zu unrealistisch, wir wollen hier nur die Jahre als Berufssoldat von Valentin wiedergeben.
Angefangen hatte Valentin Geiko im Jahr 2011 als Unteroffizier bei einer Spezialeinheit des russischen Geheimdienstes. Zwei Jahre später war er in Dagestan stationiert, um die dortigen Unruhen zu unterdrücken.
Von 2014 bis 2019 war er dann mit seinen Kollegen im Donbass als "Separatist" verkleidet aktiv, eine Tatasche, die Russland immer geleugnet hat.
Danach ging es nach Syrien, wo er mithalf, das System des Diktators Assad zu stützen. Und als Russland den Krieg gegen die Ukraine begann, war er auch vom ersten Tag an dabei.
In all dieser Zeit stieg Valentin in der militärischen Rangordnung nach oben. Obwohl er keine Offiziersausbildung durchlaufen hatte, bekam er im Frühjahr 2023 seinen ersten Offizierstitel als Unterleutnant. Kurz vor seinem Tod stieg er dann zum Leutnant auf, der Befehl dazu traf nicht rechtzeitig ein. So ging Valentin mit seinen Soldaten in den Tod, als Leutnant hätte er den Einsatz nicht selbst führen müssen.
Bei Bakhmut sind ungefähr 20.000 Söldner der Gruppe Wagner getötet worden. Faktisch bedeutet das, dass zum Beispiel beinahe alle Männer im wehrfähigen Alter der Stadt Worms (84.000 Einwohner) beim Kampf um Bakhmut gefallen wären.
Wir haben in unseren Listen etwa 6.000 Namen erfasst. Das liegt zum Teil daran, dass bei Todesnachrichten nicht angegeben war, dass es sich um einen getöteten Söldner gehandelt hatte. Trotzdem - die Dunkelziffer ist groß, besonders weil es sich häufig um Langzeit-Sträflinge handelte, mit denen auch die Familie gebrochen hatte.
Ein Film mit etwa 300 Söldnern wurde zum 9. Mai veröffentlicht, zum jährlichen Siegesfest über Nazi-Deutschland. Das Video dauert 36 Minuten, man muss sich das nicht ansehen. Da wir einige neue Namen auch aus diesem Film erfahren haben, dokumentieren wir ihn.