31.01.2025 -- 96.929 // Zuwachs zum 31.12.2024: 5.360
Russlands Präsident schickt die Jugend seines Landes in einen verbrecherischen Krieg. Wie viele russische Soldaten inzwischen in der Ukraine ihr Leben gelassen haben, können wir nicht komplett aufklären. Wir sammeln hier seit Beginn des Krieges im Februar 2022 die Todesmeldungen aus den Medien der Regionen und sozialen Netzwerken Russlands und verschaffen so zumindest einen ungefähren Überblick.
Im ersten Kriegsjahr haben wir noch die Meldungen im übersetzten Originaltext veröffentlicht, auf Grund der schieren Menge der Kriegstoten mussten wir später zur Tabellenform übergehen, jetzt führen wir nur noch reduzierte Listen. Eine Liste der Regionen und den dazu veröffentlichten Tabellen, finden Sie hier.
Jeden Monat veröffentlichen wir eine Zusammenfassung unserer Datenbank - die Liste mit allen Auswertungen finden Sie hier - Aktuell 31.12.2024 | Karte der Regionen Russlands | Föderationssubjekte
Unsere Webseite oskarmaria.de und die dazu gehörigen IP-Adressen wurden durch die russische Aufsichtsbehörde für das Internet "Roskomnadsor" am 26. August 2024 gesperrt. Details dazu erfahren Sie hier. | Alternativ-Link: gibtsnet.eu
"Heute sind unsere Männer in in die Ukraine geflogen", schreibt ein Internetblog aus Krasnoturinsk, Oblast Swerdlowsk, am 2. Oktober 2022. Und zeigt ein Foto von drei jungen Männern, die fröhlich im Flugzeug sitzen. "Wir wünschen euch GUTE GESUNDHEIT und kehrt OHNE VERLUSTE zurück!"
Im europäischen Teil Russlands liegt die kleine autonome Republik Tschuwaschien. Im Nordosten dieser Republik liegt der Distrikt Mariinsky-Posadsky. An der Schule wurde am 07. Oktober zweier „Helden“ gedacht (Foto links), die mal dort die Schulbank gedrückt hatten, später beim Militär gelandet waren und bei „Spezialeinsätzen“ getötet wurden. All das wäre nicht erwähnenswert, wäre der erste Soldat nicht im August 2014 gefallen.
Weiterlesen: Eine kleine Gedenktafel deckt eine große Lüge auf
Während in Westeuropa immer noch darüber debattiert wird, ob man der Ukraine in ihrem Abwehrkampf schwere Panzer liefern sollte, liefert ein Staat aus dem Osten der ukrainischen Armee kontinuierlich schweres Gerät und das in großen Mengen.
Die Rede ist von Russland, dessen Truppen selbst modernste Panzer auf der Flucht zurücklassen - weil der Treibstoff alle ist, weil das Gerät nicht mehr fahren mag oder durch Beschuss leicht beschädigt ist, oder einfach aus Angst für eine verbrecherische Sache zu sterben.
Die Daten für die Grafik liefert Oryx.
Wie immer in der Vergangenheit unterstützt die Kirche die Kriege der eigenen Regierung. Und die Soldaten ziehen in den Kampf - mit Gott auf ihrer Seite. Wir haben berichtet, dass die orthodoxen Kirchenfürsten in Russland genau so wie ihre muslimischen Kollegen Russlands Angriffskrieg unterstützen. Da wundert es nicht, dass auch die buddhistischen Geistlichen ihre Gemeinde im Kampf gegen die Ukraine geistlich aufrüsten oder gleich selbst mit in den Kampf ziehen.
Unter dem Titel "Freiwillig vor und unfreiwillig schnell zurück" haben wir über fünf Freiwillige aus Baschkortostan berichtet, die sich für das "Shaimuratov"-Bataillon gemeldet hatten. Die Soldaten waren seit Ende August im Kampfgebiet und es dauerte keine vier Wochen, bis sie als Cargo 200 die Heimreise antraten. Dass das Desaster allerdings noch viel größer ist, konnte man bisher nur vermuten. Der Gouverneur von Baschkortistan, Radiy Khabirov, räumte das jetzt indirekt ein.
Saratow an der Wolga - Urheber/Fotograf: CC BY-SA 4.0
Die Oblast und Stadt Saratow haben eine deutsche Geschichte. Auf Einladung der deutschstämmigen Zarin Katharina II zogen sehr viele Deutsche, besonders aus Süddeutschland, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in die Region - die Wolgadeutschen, wie sie genannt wurden. Josef Stalin beendete dann 1941 deren Einfluss auf die Region. Aus Angst vor Kollaboration mit den vorrückenden deutschen Truppen wurden die deutschstämmigen Bürger nach Zentralasien und Sibirien deportiert.
Auch Saratow hat eine hohe Anzahl von gefallenen Soldaten im Krieg gegen die Ukraine zu verzeichnen.
Saratow: Teil I bis 99 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 500 -- Teil IV bis 700 -- Teil V bis 1.000 -- Teil VI bis 1.500 -- Teil VII bis 2.000 -- Teil VIII ab 2.001
Bodaibo ist eine Kleinstadt in der Oblast Irkutsk mit ca. 15.000 Einwohnern. Von der Hauptstadt Irkutsk ist der Ort etwa 900 km entfernt. Und von Irkutsk ist Moskau über 4.000 km Luftlinie entfernt. Aber auch in Bodaibo wird mobilisiert.
"Die Bewohner der Stadt Bodaibo verabschiedeten am 29. September voller Stolz und Glauben acht mobilisierte Landsleute", schreibt die Verwaltung der Stadt in ihrem Internetauftritt.
Tartarstan ist eine der bevölkerungsreichsten autonomen Republiken Russlands. Die Tataren, überwiegend Moslems, machen über 50 Prozent der Bevölkerung aus und tragen auch die Hauptlast des Krieges gegen die Ukraine. 150 Kriegstote hatten wir bisher verzeichnet, der 151. ist gleichzeitig der 4.000 registrierte russische Kriegstote in unserer Zusammenstellung - und auch kein Moslem.
Ein Verbrechen des Tschetschenienkrieges , das damals großes Aufsehen erregt hatte, wird im Ukrainekrieg wieder aktuell. Angeklagt waren damals zwei junge russische Leutnants, deren Verurteilung von Ramsan Kadirow lautstark eingefordert worden war.
Am 15. Januar 2003 während des zweiten Tschetschenienkrieges errichtete eine Gruppe von russischen Geheimdienstoffizieren eine Straßensperre im Bereich des Flughafens von Grosny. Die Soldaten sollen betrunken gewesen sein und trugen grüne Gesichtsmasken. Es kam zu brutalen Übergriffen auf die vorbei fahrenden Einheimischen.
Weiterlesen: Vom Krieg gegen die Tschetschenen zum Krieg gegen die Ukraine
Zu Beginn des Ukrainekrieges war es eine einfache Sache, die russischen Kriegstoten in den lokalen Medien zu finden. Wir mussten nur deren Internetauftritt recherchieren und über deren Archiv die Zeiträume ab dem 24. Februar 22 durchsuchen. Häufig führten diese sogar eigene Auflistungen und Statistiken, in denen sie ihre Reportagen über Kriegsverluste zusammenfassten.
Er kämpfte in Tschetschenien, marschierte mit gegen Georgien, 2014 war er bei der Annexion der Krim dabei, in Syrien half er dem Regime Assat, mit dem Warlord Chalifa Haftar wollte er die Regierung Libyens stürzen, so ein Kerl musste auch für Putin in der Ukraine die Kartoffeln aus dem Feuer holen. Natürlich geht das nicht nicht mit der russischen Armee sondern mit den harten Kerlen der Gruppe Wagner. Und wenn es zwischendurch mal nichts zu kämpfen gab, dann kujonierte er beim Geheimdienst in Wolgograd.
Die Rede ist von Alexej Nagin, unserem „Universal Soldier“, der sich sogar um die Außenwirkung der Gruppe Wagner sorgte und an einem Film über deren Heldentaten mitarbeitete: The best in hell, so der Titel.
Die alte preußische Losung "Mit Gott für König und Vaterland" scheint auch für den russischen Krieg gegen die Ukraine aufgewärmt zu werden. Denn die verschiedenen Religionen in Russland unterstützen den Krieg in ihrer Mehrzahl. Wer sich gruseln will, der gehe mit Googles Übersetzer mal auf die Seite Синодик (Synodik) beim russischen Facebook und liest, was im Namen der christlichen Religion dort verfasst wird. Die geistlichen Führer Russlands - egal ob Christ oder Muslim - unterstützen den Krieg.
Die hier zusammengestellten Todesmeldungen stammen aus 44 Regionen und Teilrepubliken Russlands mit einer Einwohnerzahl von 91 Millionen Menschen, also 63% der gesamten Bevölkerung Russlands. Welche Regionen in die Zählung Eingang gefunden haben, erfolgte auf Grund der ersten eingegangen Todesmeldungen - also ohne System. Alle Meldungen kommen aus den lokalen Internetmedien, aus dem sozialen Netzwerk vk.com und aus wenigen Telegram-Mitteilungen.
Die nach absoluten Zahlen höchsten Todesmeldungen verzeichnen Burjatien (306), Dagestan (243), Wolgograd (208) und Baschkortostan (205). Rechnet man die gemeldeten Todeszahlen auf die Bevölkerung der Regionen nach Kriegstoten pro 100.000 Einwohner um, ergeben sich folgende Höchstwerte: Tuwa, - Heimat von Kriegsminister Schoigu – (33,45), Burjatien (31,48), Nord- & Südossetien (18,92), und Altai Republik (17,46).
Für Burjatien haben wir mehr als 300 Kriegstote veröffentlicht, Dagestand bleibt heute bei 240, Baschkirien und Wolgograd sind kurz vor 200 gefallenen Soldaten, und Tuwa, die Heimat des russischen Kriegsministers Schoigu, verzeichnet jetzt auch über 100 Tote im Ukrainekrieg. Damit bleibt die kleine Republik Spitzenreiter, wenn man die Kriegstoten im Verhältnis zur Bevölkerung betrachtet. Tuwa verzeichnet 33 Gefallene auf 100.000 Einwohner.
Weiterlesen: Russische Kriegstote am 18.09. neu hinzugefügt.
Im Krieg Russlands gegen die Ukraine werden täglich neue moralische Tiefpunkte gesetzt und man meint, schlimmer geht es nimmer. Offensichtlich mangelt es den Russen an Soldaten, die bereit sind, in die Ukraine zu ziehen. Und so versucht man in den Gefängnissen, neue Todesmutige zu gewinnen. Allerdings macht das nicht der Staat, sondern überlässt die Akquisition von Kämpfern der Privatarmee von Putins Koch, Jewgeni Wiktorowitsch Prigoschin. Der macht das persönlich, wie ein Video in einem Gefängnis zeigt, wo er Soldaten für seine Privatarmee TschWK (PMC) Wagner gewinnen will. Wer in den Krieg zieht, bekommt Straferlass oder den Tod. Den Text seiner Rede dokumentieren wir auf Deutsch.
Kamil Khabibnazarov war ein junger russischer Soldat, der mit 22 Jahren im März 22 im Ukrainekrieg sein Leben lassen musste. Nur über einen DNA-Test konnte er überhaupt identifiziert werden. Am 11. April wurde er in einem geschlossenen Sarg beerdigt. Wir haben seinen Tod in Nowosibirsk unter der Position 21 festgehalten. All das ist schon traurig genug, aktuell wurde aus seinem Tod ein militärisches Spektakel veranstaltet.
Auf der Flucht - drei gepanzerte Mannschaftstransporter im Fluss ersoffen - Quelle: Twitter
Balaklija (Balakleya) war der erste größere Ort, der im Verlauf der ukrainischen Gegenoffensive am 08. September von der russischen Besatzung befreit wurde. Unter den dort stationierten russischen Soldaten befand sich auch eine größere Anzahl von Inguschen, die von der ukrainischen Armee umzingelt wurden. Drei davon starben, zwischen 16 und 25 Soldaten wurden verletzt, ein Teil wurde gefangen genommen, Anderen gelang die Flucht.
DIESE NACHRICHT (MATERIAL) WIRD VON EINEM AUSLÄNDISCHEN MASSENMEDIUM, DAS DIE FUNKTIONEN EINES AUSLÄNDISCHEN VERTRETERS AUSFÜHRT UND (ODER) EINER RUSSISCHEN JURISTISCHEN PERSON, DIE DIE FUNKTIONEN EINES AUSLÄNDISCHEN VERTRETERS AUSFÜHRT, ERSTELLT UND (ODER) VERTEILT.
Genau so muss der Anfang jeder Nachricht, ob kurz oder lang, gekennzeichnet werden, die der "Kaukasische Knoten" ( Кавказский Узел Kavkazskij Uzel) auf seiner Webseite veröffentlicht. Das Medium ist eine wichtige und zuverlässige Informationsquelle, die unabhängige Nachrichten aus dem russischen Krisenherd Kaukasus veröffentlicht. Und wir beziehen auch manche Nachricht über gefallene russische Soldaten über jene Informationsquelle. Die Redaktion sitzt in Moskau, aber ihre Korrespondenten aus dem Kaukasus leben gefährlich. Aktuell wurde ein Mitarbeiter in Elista, der Hauptstadt der Teilrepublik Kalmückien vor seinem Haus zusammengeschlagen.
Ohne den Google-Übersetzer wäre unsere Dokumentation russischer Kriegstoter nicht möglich. Nach bescheidenen Anfängen liefert die Übersetzungsfunktion inzwischen gut verständliche Texte mit verschmerzbaren Fehlern. Nur mit Namen hat sie so ihre Schwierigkeiten und das macht das Zuordnen von Personen manchmal schwierig.
Kaspisches Meer bei Derbent/Dagestan -- Urheber: CC BY-SA 4.0 //
Dagestan galt lange als eine der unruhigsten Republiken des Kaukasus. Islamisten stellten die von Russland diktierte Ordnung in Frage. So haben die bewaffneten Konflikte im Kaukasus seit 2014 knapp 150 Sicherheitskräften das Leben gekostet. Das ist jetzt vorbei - vom Beginn Russlands Krieg gegen die Ukraine an sind die ethnisch/religiösen Konflikte kein Thema mehr. Gestorben wird jetzt in der Ukraine und davon reichlich. Führend im Kaukasus ist Dagestan.
Dagestan: Teil I bis Position 101, Teil II bis 199, Teil III bis 400 -- Teil IV bis 500 -- Teil V bis 700 -- Teil VI bis 1.000 -- Teil VII ab 1001
Weiterlesen: Dagestan - Aufgabe erfüllt bis zum Tod -- Teil III
Es ist kein lustiges Spiel - Panzer verbrennen. Die ollen sowjetischen und neueren russischen Stahlgetüme sind in der Horizontalen gut geschützt, aber von oben extrem verwundbar. Da helfen auch keine Schutzschirmgestelle und Holzbalken, die manche Panzerbesatzung oben auf ihrem Tanker angebracht haben. Eine Tatsache die bereits seit den Tschetschenienkriegen bekannt ist. Damals haben von den Hausdächern in Grosny herab die Separatisten die russischen Panzer geknackt. Für die Besatzung eines Panzers ist das tödlich. Unter dem Geschützturm befindet sich das Munitionslager. Wenn also Panzerabwehrminen oder Geschosse sich von oben durch den Stahl hindurch brennen, explodiert das Schlachtschiff mit einem großen Kawumm und sprengt den Geschützturm vom Panzer weg. Wer nach dem ersten Treffer noch am Leben ist, kann sich nur mit einem schnellen Sprung aus dem Panzer retten, sonst verglüht der Soldat gänzlich.
Heute meldet Oryx den 1.000 Panzerverlust Russlands.
Tatarstan - Panaorama im Sabinsky Bezirk -- Urheber:
Die am weitesten verbreitete Religion in der Republik Tatarstan ist der Islam, ihm gehören 54 Prozent der Bevölkerung an. Und so wundert es auch nicht, dass die Mehrzahl gefallene Soldaten aus Tatarstan sich zum muslimischen Glauben bekannt haben. Die Republik gehört zu den reicheren Regionen Russlands. Die hohe Anzahl an gefallenen Soldaten müsste extra untersucht werden.
Republik Tatarstan: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 300 -- Teil IV bis 500 -- Teil V bis 700 -- Teil VI bis 1.000 -- Teil VII bis 1500 -- Teil VIII bis 2.000 -- Teil IX bis 2.500 -- Teil X bis 3.000 -- Teil XI bis 3.500 -- Teil XII ab 3.501
Weiterlesen: Tatarstans Jugend verblutet in der Ukraine -- Teil II
Die absoluten Zahlen für Januar 25 haben wir bereits im Kopf unserer Seite veröffentlicht. Daran wird sich nur noch marginal etwas ändern.
Im Moment gehen wir noch etwa 800 Meldungen aus dem Februar 25 durch, das wird noch einige Tage dauern. Unsere Zusammenfassung für den Monat Januar wird etwa in einer Woche veröffentlicht werden.
Im Moment befinden wir uns im Austausch mit einer Initiativgruppe in Baschkortostan. Die russische Teilrepublik wird auch im Januar 25 die höchsten Verluste im Krieg gegen die Ukraine aufweisen und wir hoffen, dass wir in den nächsten Tagen einen Beitrag der Initiative veröffentlichen können, der die dortige Situation erklärt.
OM, 04.02.25
Es gab Rückfragen, welche Bedeutung unsere Ausweichdomain "gibtsnet.eu" hat und ob sich dahinter eine EU-kritische Einstellung verberge. Deshalb die kurze Geschichte dieses Domain-Namens.
Wer immer mit Kindern zum Einkaufen in einem großen Warenhaus/Supermarkt unterwegs war, wird diese Erfahrung gemacht haben. Das ausgelegte überreiche Warenangebot weckt beim Nachwuchs vielfältige Bedürfnisse, die sie mit Nachdruck einfordern. Zunächst erklärt man höchst pädogogisch, warum und weshalb man ihren Wünschen nicht nachkommt. Und manchmal hat man einfach keine Lust mehr zu langatmigen Erklärungen: Dies und das gibtsnet!
So bekam der Verfasser dieser Zeilen aus kindlicher Wut heraus den Namen Herr Gibtsnet verpasst.
Für Testzwecke brauchten wir damals eine neue Domain, da ist uns dieser Name eingefallen. Die de-Domainendung war schon vergeben, also haben wir die europäische Variante benutzt.
Der russische Ableger von Radio Liberty hat am 23. Januar 25 einen Beitrag veröffentlicht, der in Teilen unserem Bericht eine Woche zuvor entspricht. Und nein - es wurde nicht abgeschrieben, nur hat die Autorin sich auf die selben VKontakte-Seiten des baschkirischen Bezirks Belorezk bezogen wie wir.
Für alle die noch mehr Details wissen und sich deshalb nicht bei VKontakte anmelden wollen.
Im Zeitraum vom 1. bis 15 Januar 2025 haben wir 2.239 russische Kriegstote registriert. Das ist bereits eine große Zahl, aber nicht so groß, wie wir in unserer Statistik vom Dezember 24 angekündigt haben. Für uns bedeutete es, dass wir etwas nacharbeiten konnten. Und tatsächlich haben wir in diesem Zeitraum viele Gefallenen aus den Jahren 2022 und 2023 nachgetragen.
Die Erklärung für die geringere Zahl ist allerdings ganz einfach. Am 6. und 7. Januar feierte die orthodoxe Kirche Weihnachten, da gab es weniger Berichte zu gefallenen Soldaten. Das wird nicht so bleiben.
Eine Berichtigung zu unserer veröffentlichten Zahl der russischen Kriegstoten im Monat Dezember. Wir hatten im Kopf unserer Seite die Zahl -91.596- veröffentlicht. Das war nicht richtig, wir hatten einen Zahlendreher. Die richtige Zahl sind 91.569 dokumentierte russische Kriegstote, wir haben den Fehler korrigiert.
Vermutlich bis Ende der Woche wird es noch dauern, bis wir unseren vollständigen Bericht zum 31.12.2024 vorlegen können.
Zunächst müssen wir noch etwa 6.700 Namen übersetzen. Dabei helfen uns zwar Übersetzungsprogramme, aber in der Realität müssen wir jeden zweiten Namen nachkorrigieren, weil die Programme eine englische Fassung der Namen ausspucken und diese deshalb teilweise unaussprechlich werden.
Danach werden die Namen in unsere Listen der Regionen aufgenommen - das geht auch nicht automatisch und wenn eine 500-Marke überschritten wird, gibt es eine neue Datei. Und zum Schluss muss alles geschrieben und die Tabellen angelegt werden.
OM 07.01.24
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine dauert jetzt beinahe drei Jahre, nach und nach verschwinden auch Medienunternehmen, VKontakte-Seiten und ganze Webseiten, vielleicht weil sie zu offen über die Resultate dieses Krieges geschrieben haben. Damit verschwinden auch viele von uns angegebe Links auf die Veröffentlichungen in Russland. Wir haben uns in soweit abgesichert & Screenshots gespeichert.
Auch die Webseite von Semyon Kochkin "Wütendes Tschuwaschien" wurde inzwischen gesperrt, die dort veröffentlichte Liste der tschuwaschischen Kriegstoten findet man jetzt bei "Skat-Media".
Unser Bericht über den baschkirischen Bezirk Baimak ist keine zwei Tage alt und beinahe alle auf die Originalbeiträge verweisenden Links sind tot. Also nicht ganz, sondern die Besucher erfahren, dass deren Inhalt gelöscht worden wäre.
Das dürfte kein Zufall sein, wahrscheinlich bekamen die Administratoren des Kanals "Baimak-Ortszweig der Kampfbruderschaft" einen entsprechenden Hinweis.
Wir haben heute Nacht einen größeren Beitrag über den Bezirk Baimak in Baschkirien zusammengestellt. Wir wollen damit aufzeigen, wie der Krieg gegen die Ukraine das Leben in den ländlichen Bezirken der Republik Baschkortostan beeinflusst.
Es ist aber nicht der einzige Beitrag, der sich mit diesem Thema befasst. Wir haben am 14. November 24 einen ähnlichen Bericht vom Bakalinsky Bezirk im Westen Baschkortostans veröffentlicht. Im Juni 24 haben wir über den Bezirk Tatyschlinski und im April über den Blagovarsky Bezirk geschrieben.
Nimmt man alle Berichte zusammen, bekommt man eine Ahnung, wie das Leben in den ländlichen Regionen sich darstellt und was dieser Krieg für die Baschkiren bedeutet.
Wir haben den Beitrag entfernt und definieren ihn zunächst als Falschmeldung. Die Frau aus Tschukotka, die den Originalbeitrag erstellt hatte, wurde inzwischen bei VKontakte gesperrt. Es gibt zudem Äußerungen, dass das Bild durch Photoshop erstellt wurde.
Auf Odnoklassniki gibt es den selben Inhalt, auf einer wenig Vertrauen einflößenden Seite. Solange wir keine weiteren Informationen haben, bleibt der Beitrag versteckt.
Siehe unseren neuen Beitrag zu den letzten Kereks.
Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt informierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner
Wladimir Wjatscheslawowitsch, 18 Jahre
Wahrscheinlich gehörte Wladimir Wjatscheslawowitsch Waganow auch zu den zum Militarismus indoktrinierten jungen Menschen in Russland. Er schloss die Schule in einer Kadettenklasse ab und meldete sich sofort nach seinem 18. Geburtstag als Freiwilliger zum Kriegsdienst. Sein Dienst bei der Militärpolizei wäre zu belastend für ihn gewesen, also wurde er als Scharfschütze in einer Angriffseinheit eingesetzt. Wladimir kam aus dem Dorf Nowodewitschi in der Oblast Samara, geboren am 15.02.2006, getötet am 06.01.2025.
Andrej Iwanowitsch Tortumaschew, geboren am 02. Februar 1968, kam aus der Stadt Taschtagol in der Region Kemerowo. Die Existenz der Stadt mit 22.000 Einwohnern hängt an einem Unternehmen: der Eisenerzmine Taschtagol. Andrej ist als Freiwilliger in den Krieg gezogen und wurde am 29. März 24 als vermisst gemeldet. Seine Angehörigen suchten nach ihm mit folgenden Details:
Andrej Iwanowitsch Tortumaschew, geb. am 02.02.1968 aus Mittel-Tscheley, Taschtagol. Militäreinheit 21005 74. separate motorisierte Schützenbrigade, Jurga seit 29.03.2023 als vermisst gemeldet.
Unter der rechten Brust befindet sich eine Narbe von einer Lungenoperation, zwei Segmente der rechten Lunge wurden entfernt, links eine gebrochene Nase, links eine Narbe über der Oberlippe.
Alexandra Konstantinowna Lobanowskaja wäre die erste Frau aus der Region Iwanowo gewesen, die im Krieg gegen die Ukraine getötet wurde.
Alexandra wurde im Jahr 1990 geboren und kam aus der Stadt Kineschma. Sie hatte sich in einer anderen Region für den Einsatz im Krieg als Sanitäterin beworben, vermutlich weil dort höhere Antrittsprämien gezahlt werden. Alexandra wurde im Januar 2025 getötet.(Link)
Die Stadt Sudak liegt an der Ostküste der Krim und ist das Zentrum der Wein- und Sektherstellung auf der Halbinsel. Aus Sudak kam Elena Jurjewna Kim, geboren am 19. Oktober 1972. Sie machte ihren Abschluss an der Schule Nr. 2 in Sudak und studierte anschließend an der medizinischen Hochschule in Simferopol.
Mit Beginn des Krieges bewarb sich Elena beim russischen Militär als Sanitäterin. Am 23. Mai 23 schließlich konnte sie einen Vertrag abschließen und wurde Teil einer Angriffseinheit. Am 12. Januar 2025 wurde sie getötet. Sie hinterließ zwei Söhne und eine Tochter. (Link)
Zu den entbehrlichen Soldaten in der russischen Armee gehören auch die Waisen, wir haben das schon viel zu häufig dokumentiert. Auch sie werden auf die gefährlichsten Angriffe geschickt und sterben schnell an der Front. Ein aktuelles Beispiel aus Baschkortostan:
Wladislaw Arturowitsch Saliew wurde am 27. Oktober 2003 in Ufa, der Hauptstadt Baschkortostans, geboren. Mit zehn Jahren kam er in ein Waisenhaus, das später geschlossen wurde. Wladislaw wurde in ein 100 km entferntes Waisenhaus in der Stadt Birsk abgeschoben. Nach der 9. Klasse im Jahr 2020 absolvierte er eine Ausbildung zum Automechaniker. In seinem Beruf fand er keine feste Anstellung und verdiente sein Geld als Gelegenheitsarbeiter.
Wladislaw hatte keinen Wehrdienst geleistet, trotzdem schloss er im September 2024 einen Vertrag mit dem russischen Militär und im Oktober war er bereits tot.
Am 22. Januar 25 wurde er in Ufa begraben.
Russlands Krieg gegen die Ukraine begann im Jahr 2014 mit dem Einmarsch in den Donbass. Eine Tatsache, die Russland bis heute leugnet. Per Zufall sind wir heute über eine Nachricht aus Perm gestoßen, veröffentlicht am 3. September 2014. Der übersetzte Orginaltext von PermNews.ru in Auszügen:
In der Ukraine ist ein Vertragssoldat aus der Region Perm gestorben
Ein 20-jähriger Bewohner des Dorfes Kuwa im Bezirk Kudymkarsky im Perm-Territorium, Wassili Karawajew, der im Rahmen eines Vertrags in den Panzertruppen der russischen Streitkräfte diente, starb in Donezk.
Den Tod des Soldaten aus der Kama-Region berichtet PermNews unter Berufung auf die Schwester des Verstorbenen.
Nach Angaben der Frau wurde sie am 31. August vom Militärkommissar und dem Leiter der ländlichen Siedlung Beloevsky persönlich über den Tod ihres Bruders informiert. Sie sagten, dass ihr Bruder Wassili Karawajew am 21. August schwer verletzt und ins Krankenhaus in Rostow am Don eingeliefert wurde, es jedoch nicht möglich war, das Leben des Verwundeten zu retten, und er am 26. August starb. Der Veröffentlichung zufolge sollte die Leiche des Verstorbenen am 3. September nach Hause gebracht werden.
Die Schwester des Verstorbenen sagte auch, dass Wassili im Mai 2014 seinen Militärdienst in der russischen Armee abgeschlossen habe und sich im Juli entschieden habe, im Rahmen eines Vertrags zum Militärdienst zu gehen. Kurz bevor der junge Mann verwundet wurde, teilte er seinen Angehörigen mit, dass seine Einheit an die Grenze zur Ukraine in der Region Rostow gebracht worden sei....
Knapp 5.000 Menschen wohnen im Dorf Bogoslowka in der Region Pensa und die meisten davon gehören der russisch-orthodoxen Kirche an. Der Priester der Gemeinde, Pater Paul, bürgerlich Pawel Anatoljewitsch Batschurin, hatte seine Ausbildung am am Theologischen Seminar Pensa erhalten und war seit 2002 predigender Teil der Orthodoxie.
Doch mit 54 Jahren zog es Pater Paul zu höheren Aufgaben - er meldete sich als Freiwilliger zum Krieg gegen die Ukraine.
Wir haben bisher schon über einige Priester berichtet, die an der Front gefallen sind, aber alle waren mit der geistlichen Betreuung der Frontsoldaten beauftragt. Pater Paul zog es zur kämpfenden Truppe. Details über seinen Kriegseinsatz wissen wir nicht, aber Pawel wurde am 24. Januar 25 in seinem Heimatdorf beigesetzt.
Er wäre ein mitfühlender, freundlicher, verantwortungsbewusster und aufrichtiger Mensch gewesen, heißt es in seinem Nachruf - kaum zu glauben.
Russlands Krieg gegen die Ukraine wird von beiden Seiten auch mit Drohnen geführt. Häufig kommen handelsübliche Kleindrohnen zum Einsatz, die geringfügig modifiziert und mit Sprengkörpern ausgerüstet werden. Die Drohnenpiloten sitzen in geringer Entfernung zum Kampfgebiet in Gebäuden versteckt, haben eine FPV-Brille über den Augen und steuern die Drohne mit einem kleinen Controller.
Und so kommt es, dass wir immer häufiger solche Drohnenpiloten in unsere Liste der Getöteten aufnehmen. Meist sind es junge Soldaten, die in Computerspielen Reaktionsschnelligkeit erlernt haben.
Damir Ischkinejew war so ein junger Drohnenpilot. Damir, geboren am 15. Januar 1999, kam aus der Stadt Nurlat in Tatarstan. Nach der Schule erlernte er einen Beruf in der Fachrichtung "Landwirtschaftliche Mechanisierung". Doch im November 2023 zog er als Freiwilliger in den Krieg, steuerte dort Drohnen und wurde am 25. Dezember 24 getötet.
Ein Foto von Damir haben wir nicht, aber ein Foto seiner Beisetzung.
Am 15. November 2024 wurde Derrick Ngamana, ein Bürger der Zentralafrikanischen Republik, bei den Kämpfen um das Dorf Novoivanovka im Bezirk Sudzhansky der Region Kursk getötet.
Der Todesanzeige zufolge kämpfte der 32-jährige Söldner in der Angriffskompanie einer Marine Brigade der Pazifikflotte im Dienstgrad eines Matrosen.
Ngamana diente zuvor bei den zentralafrikanischen Streitkräften im Rang eines Unteroffiziers. Im Jahr 2023 wandte sich Ngamana an einen Freund der Familie und Teilzeitdiplomaten der Zentralafrikanischen Republik in Moskau, mit der Bitte um Hilfe bei der Einschreibung an einer russischen Universität, doch dann fehlten ihm die Mittel, um nach Russland zu reisen. Das gab Whangapou selbst auf Facebook bekannt .
Ngamanas jüngerer Bruder behauptet, er habe einen Vertrag mit der russischen Armee unterzeichnet und sei im September 2024 zum Kampf in die Ukraine gegangen. Laut seinem Bruder sagte Ngamana ihm, dass er auf diese Weise hoffte, „seine Kinder großzuziehen“ und ihnen „eine bessere Zukunft zu ermöglichen“.(Quelle)
Gestern haben wir hier über Stanislaw Tymrik berichtet, der aus dem aussterbenden Dorf mit dem Namen "Schnee" in einer abgelegenen Region von Tschukotka stammte. Nur 15 km davon entfernt (für die dortigen Verhältnisse wenig) liegt das größere Dorf Ust-Belaja mit etwa 600 Bewohnern. Aus diesem Dorf kam der sehr junge Waleri Beljajew, geboren am 24.10.2002.
Waleri meldete sich im September 24 freiwillig zum Kriegstdienst beim russischen Militär, bereits am 12. Dezember war er tot. Wir haben den Originalbeitrag aus Tschukotka hier veröffentlicht.
Waleri ist bereits der dritte junge Mann aus dem Dorf, der im Krieg gegen die Ukraine getötet wurde. (Ruslan, Alexej)
Kubinka ist eine kleine Stadt etwa 60 km westlich von Moskau. Die örtliche Schule soll nach einem gefallenen Teilnehmer des Krieges gegen die Ukraine umbenannt werden. Pawel Tichonow ging dort zur Schule, hatte eine Frau und vier Kinder und viel mehr wissen wir nicht. Dafür wissen wir etwas über seinen militärischen Lebensweg.
Im Jahr 2014 reise Pawel in den ukrainischen Donbass, um als Separatist verkleidet, Moskaus erste Invasion der Ukraine zu unterstützen. Als dann 2022 der zweite russische Einmarsch erfolgte, unterschrieb Pawel erneut einen Vertrag und ging zurück ins Kriegsgebiet. Eine schwere Verwundung hielt ihn nicht auf, er lernte danach russische Drohnen zu steuern. Anfang 2024 beendete eine HIMARS-Rakete sein Kriegsabenteuer.
Maxim Michailowitsch Kusnetsow, geboren am 24. Juni 1985, kam aus dem Dorf Gorchon in Burjatien. Nach der Schule absolvierte er eine Sekundärausbildung an der Technischen Hochschule Baikal mit den Schwerpunkten Recht und Organisation der sozialen Sicherheit. Danach musste er seinen Wehrdienst ableisten und erhielt nach dessen Ende eine Stelle als Gerichtsvollzieher in Baschkortostan.
Privat trainierte Maxim als Boxer und als "Martial Arts"-Kämpfer und bekam 2015 in diesen Sportarten den Titel eines Meisters. Im Jahr 2023 gab er seine Stelle in Baschkortostan auf und wurde Gerichtsvollzieher im von Russland besetzten Teil der Oblast Saporoschja.
Und weil er schon mal nahe am Krieg war, schloss Maxim am 1. September 2024 einen Vertrag zum Kriegsdienst mit dem russischen Militär ab. Für einen Gerichtsvollzieher mag seine "Martial Arts"-Ausbildung von Vorteil sein, im Krieg der Drohnen und Artilleriegefechte ist sie eher zweitrangig. Bereits am 24. Oktober 24 lief Maxims Vertrag aus. Er wurde am 14. Januar 25 in seiner Heimat bestattet.
Schon wieder sind wir in Baschkortostan, diesmal in einer Region nördlich der Hauptstadt Ufa. Im Bezirk Mischkinski befindet sich das Dorf Staroarzamatowo mit etwas über 500 Einwohnern. Die Bewohner des Dorfes sind fast alle ethnische Mari. Benz Leonidowitsch Parsajew, wurde am 24.12.2002 im Dorf geboren und ist dort aufgewachsen. In der Berufsschule machte er eine Ausbildung zum Schweißer. Danach arbeitete er ohne feste Anstellung.
Auch ihn lockte das viele Geld zum Kriegsdienst, am 15. November 24 schloss er einen Vertrag mit dem Militär. Er hätte als einfacher Schütze in einer Sturmtruppe gedient. Aber bereits im Dezember war Benz tot - das genaue Datum wird überall verschwiegen.
Er hätte "mit Ehre und Würde beschlossen, die edle Arbeit seiner Vorfahren fortzusetzen", schreibt die Bezirksverwaltung am 7.1.25 im Nachruf.
Heute haben wir den ersten Eskimo in unsere Datenbank eingetragen. Kirill Agha stammte aus Neu Tschaplino, das auf der russischen Seite des Beeringmeers liegt.
Wir haben den Originalbeitragder Presseagentur von Tschukotka hier veröffentlicht.
Zur Situation der verschiedenen Ethnien im Nordosten Russlands empfehlen wir den Beitrag "Das Volk der Kerek existiert nicht mehr".
Das nicht nur Straftäter, Männer vom Land oder dumme junge Leute im russischen Fleischwolf landen, zeigt das Beispiel des Journalisten Winer Florisowitsch Zyganschin aus Birsk in Baschkortostan. Der Mann war wohl besessen von russischem imperialen Denken und glaubte, "dass es seine Pflicht sei, das Mutterland zu verteidigen" - in der Ukraine.
Am 30. Oktober 24 unterschrieb Winer einen Militärvertrag, am 12. November ging es an die Front, am 14. November schrieb er seinen Kollegen „Wir werden gewinnen!“. Das waren seine letzten Worte. Seine Beisetzung steht noch aus.
Wir haben den gesamten Beitrag der Birsker Lokalzeitung hier eingestellt.
Am 5. Januar wurde im Dorf Bortom Jegor Aleksandrowitsch Murawjow begraben. Bortom ist ein kleines Dorf mit etwa 300 Bewohnern in der Republik Komi im europäischen Norden Russlands.
Jegor wurde im Dorf am 25. April 1989 geboren. Nach der Schule machte er eine Ausbildung zum Elektriker für Telefonkabelanlagen. "Nach seiner Ausbildung arbeitete er in Syktywkar in verschiedenen Positionen", heißt es in seinem Nachruf und bedeutet soviel, dass er nicht in seinem erlernten Beruf gearbeitet hat - wenn überhaupt. Syktywkar ist übrigens die Hauptstadt der Republik Komi.
Jegor war untauglich und musste auch keinen Wehrdienst leisten. Und trotzdem entschloss er sich Anfang November 24 einen Vertrag zum Kriegsdienst in der russischen Armee abzuschließen. Er diente als einfacher Schütze in einem Schützenbataillon. Der Vertrag endete schnell - am 16. Dezember 24 war Jegor tot.
"Während einer speziellen Militäroperation zur Entmilitarisierung und Entnazifizierung in den Gebieten der DVR, der LPR und der Ukraine starb Jegor, nachdem er seine Militärpflicht vollständig erfüllt hatte", schrieb die örtliche Verwaltung.
Tatjana Aleksejewna Borodatschewa, geboren 1976, war Enkelin eines pensionierten Oberst aus Transbaikalien und hatte sich als ausgebildete Sanitäterin beim Militär verpflichtet. Sie war in Syrien und in Berg-Karabach stationiert und wurde danach in den Donbass versetzt. Am 31. Juli 24 saß sie in einem Militärhubschrauber, der Verwundete aus dem Kriegsgebiet ausfliegen sollte. Durch einen Raketenangriff der Ukraine wurde sie und 13 weitere Militärangehörige getötet.
Mit ihrem Tod werden neue Legenden geschaffen. Bei einer Feier in ihrer Heimatstadt Tschita schreiben die Organisatoren: "Obwohl der Ambulanzhubschrauber die Markierung des Roten Kreuzes trug, wurde er am 31. Juli 2024 von ukrainischen Bandera-Faschisten mit einer amerikanischen Rakete abgeschossen."
Wir haben deshalb noch einmal die russischen Berichte zum Abschuss des Hubschraubers aufgerufen. Danach war es ein ganz normaler Transporthubschrauber des Militärs (Link).