15.04.2025 -- 109.621 // Zuwachs zum 31.03.2025: 2.040
Russlands Präsident schickt die Jugend seines Landes in einen verbrecherischen Krieg. Wie viele russische Soldaten inzwischen in der Ukraine ihr Leben gelassen haben, können wir nicht komplett aufklären. Wir sammeln hier seit Beginn des Krieges im Februar 2022 die Todesmeldungen aus den Medien der Regionen und sozialen Netzwerken Russlands und verschaffen so zumindest einen ungefähren Überblick.
Im ersten Kriegsjahr haben wir noch die Meldungen im übersetzten Originaltext veröffentlicht, auf Grund der schieren Menge der Kriegstoten mussten wir später zur Tabellenform übergehen, jetzt führen wir nur noch reduzierte Listen. Eine Liste der Regionen und den dazu veröffentlichten Tabellen, finden Sie hier.
Jeden Monat veröffentlichen wir eine Zusammenfassung unserer Datenbank - die Liste mit allen Auswertungen finden Sie hier - Aktuell 31.03.2025 | Karte der Regionen Russlands | Föderationssubjekte
Unsere Webseite oskarmaria.de und die dazu gehörigen IP-Adressen wurden durch die russische Aufsichtsbehörde für das Internet "Roskomnadsor" am 26. August 2024 gesperrt. Details dazu erfahren Sie hier. | Alternativ-Link: gibtsnet.eu
Lorino - Bootslandeplatz und Straße zur Ortsmitte -- Foto: Ansgar Walk -- Lizenz: CC BY-SA 3.0
Lorino ist eines der größeren Dörfer ganz im Nordosten von Tschukotka. Das Dorf liegt an der Metschigmenskaja-Bucht der Beringsee und hat knapp 1.500 Einwohner, sowohl Eskimos als auch Tschuktschen (Wikipedia). Aus diesem Dorf kam Ankas Aimetgirgin, geboren am 27. Juni 1995. Wir haben den jungen Mann unwissentlich bereits vorgestellt. Er war Tänzer des Ergyron-Ensemble, einem Tanz- und Gesangsensemble der Tschuktschen. Einen Auftritt für Kinder haben wir auf der Regionenseite von Tschukotka vorgestellt.
Ankas Aimetgirgin musste das Tanzen aufgeben, ging zurück nach Lorino und arbeitete als Seejäger. Auch ihn lockte das viele Geld in den Krieg, der nicht seiner ist. Am 26.02.2025 wurde er getötet.
Wir veröffentlichen den Nachruf der Presseagentur von Tschukotka im übersetzten Orginaltext:
Weiterlesen: Ein Tänzer aus dem Eskimo-Dorf Lorino im Krieg getötet
Eigentlich keine neuen Nachrichten vom Krieg in der Ukraine - das Sterben an der Front ist nicht weniger geworden. Russland verliert weiterhin jeden Monat etwa 30.000 Soldaten an der Front durch Tod oder Verletzung bei nur marginalen Geländegewinnen.
Das erinnert an die ungeheuren sowjetischen Verluste im Winterkrieg vom November 1939, die ein sowjetischer Offizier so zusammenfasste: " Die Überlebenden pflegten scherzhaft zu sagen, dass das Land, das wir den Finnen nahmen, gerade ausreichte, um unsere während des Feldzugs gefallenen Offiziere und Soldaten zu begraben."
Die Stadt Troizk (übersetzt Dreieinigkeit) liegt in der Oblast Tscheljabinsk im westlichen Teil Sibiriens nahe der Grenze zu Kasachstan. Die Stadt hat um die 70.000 Einwohner - Tendenz fallend. Die Ökonomie der Stadt schwächelt, die Menschen wandern ab, was steigt sind die Opferzahlen im Krieg gegen die Ukraine.
Eine örtliche militaristische Initiative hat in Zusammenarbeit mit Schulen und dem Waisenhaus einen "Heldenschreibtisch" eingeweiht, auf dem die Namen von 90 gefallenen Soldaten prangen. Wir geben den Bericht des Telegramkanals "Tscheljabinsk der Zukunft" vom 23. März 25 übersetzt wieder.
Die Hauptstadt Dagestans Machatschkala -- Foto: Alexander Novikov -- Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ganz im Süden Russlands zwischen dem Kaukasus im Westen und dem Kaspischen Meer im Osten und liegt die russische Teilrepublik Dagestan. Sie ist die größte und bevölkerungsreichste Kaukasusrepublik mit aktuell etwa 3,2 Millionen Einwohnern. Dagestan ist eine multiethnische Region mit vielen unterschiedlichen Sprachen und Dialekten. Beinahe alle Bewohner sind Muslime, der Anteil an Russen geht immer mehr zurück - 2020 machten sie noch 3,3 Prozent der Bevölkerung aus.
In unserer Rubrik Kurzbiografien stellen wir russische Soldaten vor, die nur eine kurze Zeit im Kriegseinsatz überlebt haben. Da sich der Ablauf fast identisch wiederholt, veröffentlichen wir die Beiträge mit der Überschrift "Ohne viele Worte" im Formularstil. Nach einigen Wochen haben wir die Anzahl dieser Beiträge stark reduziert, da sie einen zu großen Platz in unserer Berichterstattung eingenommen hätten. Doch das Thema ist weiter aktuell, wie wir mit einigen Beispielen aus wenigen Tagen zwischen dem 3. und 5. April 2025 zeigen wollen.
Es stellt sich die Frage - warum lassen sich die russischen Freiwilligen so einfach in selbstmörderische Angriffe jagen, ganz ohne zu rebellieren?
Paralympics 2020 in Tokyo: Der Silbermedaillenlauf von Alexander Rabotnitsky
Wie Menschen mit psychischen Diagnosen für den Krieg rekrutiert werden
Am 23. März 2025 kam Alexander Rabotnitsky, ein Paralympionike aus Omsk mit der Diagnose „geistige Behinderung“, im Krieg in der Ukraine ums Leben. Seine Freunde, Verwandten und Kollegen sind schockiert, dass das russische Verteidigungsministerium einen Vertrag mit dem Mann unterzeichnet hat, bei dem eine „organische Hirnschädigung“ diagnostiziert wurde.
Aktuell bittet die Mutter eines anderen Soldaten um Hilfe, um ihn von der Front zu holen. Nach Angaben von Olga Wakruschewa wurde der 22-jährige Alexej, bei dem eine geistige Behinderung vom Typ VIII diagnostiziert wurde, unter der Androhung rekrutiert, wegen Diebstahls für zehn Jahre ins Gefängnis zu kommen. In der Einheit in Wologda wurde er von Kommandanten und Soldaten misshandelt: Er wurde geschlagen und mit Vergewaltigung bedroht. Nachdem Alexej mit Benzin übergossen wurde und ihm versprochen wurde, ihn anzuzünden, gelang ihm die Flucht.
Beiden Rekruten wurde zugesichert, dass ihnen „aufgrund ihrer psychiatrischen Diagnose keine Waffen ausgehändigt würden“, aber beide wurden nach Angaben ihrer Familien wiederholt mit Sturmgewehren losgeschickt.
Die Fotos zeigen drei russische Freiwillige, die wir bereits vorgestellt haben. Ganz links - das ist Danilo Dmitrowitsch Mitrofanow, geboren am 23. Juni 2002, der von ukrainischen Einheiten gefangen genommen wurde und lebt. In der Mitte sieht man Andrej Romanowitsch Kutusow, 22 Jahre alt, der das Sturm-V-Kommando nicht überlebt hat. Und das Foto rechts zeigt Alexej Iwanowitsch Gladyschew, geboren am 12. März 2004, den seine Mutter seit dem 22.03. an der Front sucht - wahrscheinlich ist er tot.
Alle drei junge Männer haben eins gemeinsam - sie sind/waren geistig behindert und wurden deshalb nicht zum Wehrdienst eingezogen. Und die Drei sind auch keine Einzelfälle durch Fehler der Rekrutierungsämter - hinter deren Verpflichtung steckt ein System.
Weiterlesen: Geistig behinderte Soldaten in der russischen Armee
Viele "Altfälle" unter den Kriegstoten im März
Die von uns erfassten russischen Kriegstoten sind im März 2025 deutlicher zurück gegangen, als es die Zahlen vermuten lassen. Trotzdem bleiben die russischen Verluste auf einem hohen Niveau:
- Dezember 2024 -- 6.641
- Januar 2025 -- 5.360
- Februar 2025 -- 5.587
- März 2025 -- 5065
Wir haben im März sehr viele Listen mit getöteten Soldaten ausgewertet, deren Tod meist einige Monate zurück lag. Die Initiativen aus Baschkortostan, Tatarstan und Jakutien (Sacha) haben dazu uns die Namen geliefert, in Astrachan wurden Tafeln mit getöteten Soldaten ausgewertet, es gab diverse Filme und die Listen der Sozialinitiativen, die Angehörige von Toten suchen.
Tatsächlich sind auch die Kampfhandlungen der russischen Armee in der Ukraine zu Beginn des Jahres 2025 etwas zurück gegangen.
Weiterlesen: Getötete russische Soldaten -- Stand: 31.03.2025
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Roman Reingartowitsch Merkel geboren am 16.04.1978 aus der Stadt Sajanogorsk in Chakassien. Freiwilliger, ab März 2024 ohne Kontakt zu Angehörigen. Link |
Mark Iwanowitsch Kindsvater geboren am 04.03.19194, Friedhof in der Stadt Koltschugino in der Region Wladimir, Link genau übersetzt "Kinsfater", der mehrfach wegen Diebstahls verurteilt wurde. |
Jewgeni Wiktorowitsch Rindfleisch geboren am 26.10.85 aus dem Dorf Talaja, Gebiet Kemerowo. Wurde 2022 wegen kleinerem Diebstahl (Schaden 750 Rubel =7,5 €) zu 2 Jahren Haft verurteilt. Link 1, Link 2 |
Die folgende Liste enthält 50 Namen aus dem Monat März 2025, die von Russlanddeutschen sein können. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und vielleicht haben manche Namen auch einen anderen Ursprung. Richtigstellungen nehmen wir gerne entgegen. Wir haben beim Außenministerium Deutschlands nach Erkenntnissen angefragt, warum sich so viele deutsche Nachnamen in den Listen der gefallenen russischen Soldaten befinden, aber bisher noch keine Antwort erhalten.
Wie wir immer wieder berichten, ist die Überlebenschance für die russische Freiwilligen an der Front in der Ukraine nicht sehr hoch. Und häufig werden jene Soldaten schon nach sehr kurzer Zeit getötet. Das weckt Begehrlichkeiten. Das Video links stammt von einem Mitarbeiter des Sozialdienstes aus Rostow am Don. Leider sind die deutschen Untertitel nicht immer ganz verständlich, so dass wir eine Zusammenfassung seines Videomonologes nachfolgend veröffentlichen.
„Wir haben in letzter Zeit mit einer besonderen Art von Geschäftsplänen zu tun! Es gibt eine Anzahl von Frauen, die versuchen auf einfache Weise zu Geld zu kommen: Sie heiraten einen Teilnehmer der "speziellen Militäroperation" einzig zu dem Zweck, dass er sterben soll! Und später wollen sie alle Zahlungen für ihn zu erhalten. Nun, und dementsprechend kaufen sie sich damit eine Wohnung“, berichtet ein Mitarbeiter des russischen Sozialfonds in Rostow am Don.
Russland spielt bei den Friedensverhandlungen auf Zeit und hofft auf dem Schlachtfeld weitere Geländegewinne zu erzielen. Das Endziel bedeutet weiterhin die Zerschlagung der Ukraine als unabhängigen Staat.
Das bedeutet nach den aktuellen russischen Verlustzahlen, dass das Land jeden Monat etwa 38.000 Soldaten für seine Ziele opfert. Aufgeschlüsselt entsprechend dem Monat März 2025 sind das mindestens 8.400 getötete Soldaten und knapp 30.000 Kriegsversehrte.
Leider können wir unsere Zahlen nicht mehr mit Mediazone/BBC vergleichen. BBC veröffentlicht aktuell keine Zahlen auf ihrer russischen Webseite und Mediazone wurde wohl durch die ausbleibende finanzielle Unterstützung aus den USA zurückgeworfen.
Aufschrift auf Gebäude: Deine Helden, Russland
Nach unseren aktuellen Zahlen vom Monat März 2025 befinden sich erneut neun junge Männer aus dem Autonomer Kreis der Tschuktschen unter den toten russischen Soldaten im Krieg gegen die Ukraine. Das sind sehr wenige, wenn man die Menge der Kriegstoten betrachtet, aber sehr viele, wenn man die wenigen Bewohner von Tschukotka einbezieht. Auf einer Fläche die etwa doppelt so groß wie Deutschland ist, leben gerade mal 48.000 Menschen. Und es besteht der begründete Verdacht, dass es wahrscheinlich noch wesentlich weniger Menschen sind, da viele weggezogen sind, in den Registern der kleinen Dörfer aber weiter geführt werden.
Weiterlesen: Die "Tschukotka-Front" und der Krieg in der Ukraine
Panorama von Gelendschik -- Foto: Messir azazello -- Lizenz: frei
Wir haben die Stadt Gelendschik bereits in unserer letzten Tabelle mit den Kriegstoten der Region Krasnodar vorgestellt. Der Ort ist eines der wichtigsten touristischen Ziele an der russischen Schwarzmeerküste. Gelendschik hat etwa 80.000 Einwohner und kann während der Tourismussaison über 40.000 Betten bereit stellen. Südlich von Gelendschik gibt es auch jenes mysteriöse Anwesen, das über eine Milliarde € gekostet haben soll und das dem russischen Präsidenten Putin zugeschrieben wird.
Aus Gelendschik kommt auch ein Video, das auf VKontake veröffentlicht wurde und das die im Krieg gegen die Ukraine gefallenen Soldaten aus der Stadt auflistet. Von den 62 veröffentlichten Namen konnten wir elf neu in unsere Statistik auf nehmen.
Wir veröffentlichen das Video lediglich zum Zwecke der Dokumentation. Es hat ansonsten keinerlei weiteren Informationsgehalt.
Der russische Diplomat Grigori Karasin (Foto rechts) vertritt Russland bei den Verhandlungen mit den USA in Riad/Saudi-Arabien über einen Waffenstillstand in der Ukraine. In einem Interview mit einem russischen Fernsehsender äußerte er sich sehr wage: "Ein positives Ergebnis der Waffenstillstandsgespräche werde es noch nicht in diesem Jahr geben oder erst Ende dieses Jahres".
Es scheint so, dass Russland noch immer an einen mlitärischen Erfolg im Krieg gegen die Ukraine setzt und abwarten will, wie die Lage an der Front sich entwickelt.
Wir geben den Bericht der St. Petersburger Internetzeitung "Fontanka" als übersetzte Bildschirmkopie wieder:
Ust-Belaja von einem Quadcopter aufgenommen -- Foto: Thabigd -- Lizenz: CC BY-SA 4.0
Am Fluss Anadyr liegt das Dorf Ust-Belaja mitten im kalten Tschukotka. Die Hauptstadt Anadyr ist über 200 km Luftlinie entfernt. Das Dorf hat etwa 600 Bewohner, um die Jahrtausendwende waren es noch etwa 900.
In Ust-Belaja gibt es eine weiterführende Schule, eine Kunstschule, einen Kindergarten, ein Postamt, ein Kommunikationszentrum, ein Geschäft, eine Bäckerei, ein Hotel und eine Rentierzuchtfarm, der große Arbeitgeber des Dorfes. Aber es gibt keine Straßenverbindung nach Ust-Belaja. Man erreicht es mit dem Hubschrauber von Anadyr aus oder im Sommer mit dem Motorschiff, das aber zwei bis drei Tage braucht.
Aus diesem keinen Tschuktschen-Dorf haben wir bereits vier Kriegstote im Krieg gegen die Ukraine recherchiert. Kein Wunder - die jungen Männer, gewohnt unter extremen Bedingungen zu leben, werden gezielt angeworben und natürlich lockt das viele Geld.
Wir haben diesen Beitrag aktualisiert und veröffentlichen ihn neu mit den Originaltexten der Nachrichtenagentur Tschukotka.
Gerade sind wir in Pokrowsk, einer Kleinstadt mit etwa 12.000 Bewohnern im Changalasski Ulus in Jakutien. Im Januar liegen dort die Tagesdurchschnittstemperaturen bei -40° Celsius. Das Foto oben wurde in der Pokrowskaja Sekundarschule am 23. April 2024 erstellt. Der Lehrer für Geschichte und Sozialkunde ist für einen Besuch an seine Schule gekommen. Andrej Wjatscheslawowitsch Kobyzew gehörte zu den im Herbst 2022 mobilisierten Männern und hatte Urlaub vom Krieg. Am 8. Dezember 24 wurde er getötet.
Am 18.März 2025 wird der 19-jährige Denis Alexandrowitsch Gabdrafikow zu Grabe getragen. Wir sind hier im Dorf Demsky, Bezirk Bischbuljakski in Baschkortostan. Das Dorf hat etwa 1.000 Einwohner, der nächste Bahnhof ist 65 km entfernt. Denis ist einer der vielen Baschkiren, die sich freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet haben und die schnell in einem Zinksarg wieder nach Hause kommen.
Über Denis wissen wir nur wenig. Er ist in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen, wie das folgende Foto vor dem Haus seiner Eltern zeigt.
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Wir haben die Initiative "Fremder Krieg" aus Baschkortostan bereits vorgestellt (Teil I, Teil II), die versucht, die hohen Verlustzahlen Baschkiriens aufzuklären und die Bürger der russischen Teilrepublik warnt, an einem Krieg teilzunehmen, der nichts mit den Interessen der Baschkiren zu tun hat - deshalb der Name "Fremder Krieg".
Wir haben achtzehn aufeinander folgende Meldungen vom 17. und 18 März 2025 der Initiative übersetzt und veröffentlichen sie nachstehend. Den gleichlautenden Text zu allen Meldungen haben wir nur bei den ersten drei Nachrichten belassen.
Alle hier vorgestellten Kriegstoten sind Freiwillige - sie sind Täter in einem verbrecherischen Krieg und Opfer zugleich. Durch die Zusammenstellung bekommt man einen Eindruch, was für Menschen sich zum Freiwilligendienst entschieden haben. Ein Kommentator fasst das so zusammen:
Sehr optimistisch sehen diese russischen Soldaten nicht aus, die sich zweieinhalb Minuten lang ausruhen, eine Zigarette rauchen und auf eine warme Suppe hoffen. Wie viele von ihnen werden aus der Ukraine lebend und unverletzt zurückkehren? Der aktuelle Film stammt von einer Pfadfindereinheit, die sich aus Soldaten der russischen Teilrepublik Tuwa zusammensetzt.
Der St. Petersburger Bürgerrechtler Leonid Schaidurow ist im Krieg gegen die Ukraine getötet worden. Über die genauen Umstände kann nur spekuliert werden, da von seinen Angehörigen genauere Angaben verweigert werden. Leonid hatte als Schüler der 10. Klasse eines Gymnasiums eine Schülervereingung gegründet, die sich auch gegen die Militarisierung des Schulsystems aussprach. Um so mysteriöser ist jetzt sein Tod. Doch politisch unbequeme Menschen müssen in Russland immer um ihr Leben fürchten.
Weiterlesen: Gründer der Gewerkschaft "Student" im Krieg gefallen
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges führt die Wolgaredaktion von "Radio Free Europe" eine Liste der im Krieg getöteten russischen Soldaten. Aktuell hat die Redaktion eine neue Zusammenstellung veröffentlicht. Die Zahlen decken sich in etwa mit unseren Erkenntnissen, wenn man unsere Zahlen im Monat März noch hinzufügen würde - bis auf zwei Ausnahmen.
Foto: Gedenktafeln an
einer Schule in Uljanowsk
Für die Region Astrachan und für die Republik Tatarstan gibt es große Unterschiede, die man allerdings erklären kann.
Etwa 40.000 Menschen wohnen im Pallasowsky Bezirk in der Oblast Wolgograd. Zentrum des Bezirks ist die Stadt Pallasowka mit 15.000 Einwohnern. Welche Funktion im Bezirk Gulnera Maskalowa (Foto links) genau hat, konnten wir nicht erfahren. Vermutlich ist sie Verwaltungsleiterin.
Und Frau Maskalowa ist auch eine leidenschaftliche Unterstützerin des Krieges gegen die Ukraine. Auf ihrer VKontakte-Seite berichtet sie von den Aktiviäten zur Kriegsunterstützung ihres Bezirks, zum Beispiel ein Seminar zum Thema „Patriotische Erziehung jüngerer Schüler im Unterricht und bei außerschulischen Aktivitäten“.
Der Zweck dieses Seminars besteht darin, Erfahrungen auszutauschen, wie man bei Schülern Patriotismus, Liebe zum Vaterland und Stolz auf ihr Land fördern kann.
Zu ihrem Job gehört auch die rotinierte Verabschiedung der getöteten Soldaten aus ihrem Bezirk, wir hatten darüber bereits berichtet. Zwischen dem 9. und 11. März 25 waren es drei getötete Mitbürger: Kadrbay Akbulatowitsch Imataliew, Sergej Romanowitsch Tschernowalow und Alexander Walkowsky.
Aktuell hat Frau Maskalowa einen Film über die im Jahr 2024 getöten Soldaten des Bezirks veröffentlicht mit insgesamt 28 Namen. Wir konnten 12 neue Kriegstote nachtragen.
Seit über drei Jahren berichten wir nun über den Krieg Russlands gegen die Ukraine - ganz aus der Perspektive des Angreifers heraus. Den allergrößten Teil unser Arbeit machen nicht die Beiträge auf dieser Webseite aus, sondern unsere Statistik der russischen Kriegstoten. (Irgendwann vor langer Zeit waren wir der Meinung, dass jene hohen Verluste den Aggressor Russland zum Umdenken veranlassen könnten. Wir lagen völlig falsch.)
All die Arbeit, die in diesem Projekt steckt, wird von uns selbst finanziert, genau so wie der Webserver und die Technik im Hintergrund. Es gibt keinen Sponsor, keine bezahlten Anzeigen, keine Kooperation mit staatlichen Akteuren - nirgendwo und wir betteln auch nicht um Spenden. Keiner aus unserem sehr kleinen Team ist in einer politischen Partei, wir werden auch von keiner unterstützt, wir sehen allerdings unser Engagement in einem politischen Kontext.
Demnächst müssen wir aus technischen Gründen unseren Hoster wechseln. Dafür fehlt uns jede Kapazität. Wer folglich eine seriöse Hostingfirma kennt, die in unserem finanziellen Rahmen bleibt und uns beim Transfer unterstützt - für solche Hilfe wären wir dankbar (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).
Günter Berger, 17.04.2025
Rechtzeitig zu den Ostertagen werden wir 365 junge Soldaten vorgestellt haben, die Russland unter Präsident Putin in den Krieg und damit in den Tod geschickt hat. Darunter sind zum Militarismus indoktrinierte junge Leute und dumme Jungs, gescheiterte Schüler und Studenten, Arbeitslose und Gelegenheitsarbeiter, Gefängnisinsassen und Angeklagte in einem Strafverfahren, junge Offiziere und Wehrdienstleistende - und alle zusammen wollten schnell viel Geld verdienen.
So haben wir für jeden Tag des Jahres einen getöteten jungen Soldaten präsentiert, die traurige Wahrheit ist, wir hätten in jedem Monat 365 junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren zusammenbekommen, die in jenem verbrecherischen Krieg gegen die Ukraine getötet wurden.
Ob wir diese Serie weiter fortsetzen oder andere Themen an dieser Stelle präsentieren, ist im Moment noch nicht entschieden. Dafür wollen wir noch ein Lied des Akkordeonspielers Igor Gorinow nachschieben, das er im kalten Rekrutierungsbüro für die auf ihre Abreise wartenden Freiwiligen gespielt hat. Igor war 23 Jahre alt, kam aus der russischen Teilrepublik Mari El und singt vermutlich auch in deren Sprache. Am 3. März 24 war sein Spiel zuende. (Teil I)
Stand 02. April 25 haben wir alle uns vorliegenden russischen Kriegstoten für den März 2025 erfasst und überprüft. An der von uns bereits veröffentlichten Zahl von 107.581 getöteten Soldaten wird sich nichts mehr ändern. Im Moment übersetzen wir die Namen, das wird einen ganzen Tag noch dauern und danach machen wir ein paar Tage Pause, weil diverse familiäre Ereignisse anstehen. Unsere Zusammenfassung ist deshalb erst am 9. oder 10. April zu erwarten.
Unsere Abschätzung der russischen Verluste werden wir allerdings vorziehen.
Wir hatten Ende letzten Jahres über den Bezirk Baimak in Baschkortostan berichtet. Dort gab es Anfang 2024 die größten öffentlichen Proteste seit Beginn des Krieges im Jahr 2022. Es gibt eine Serie von Prozessen vor russischen Gerichten - meist außerhalb Baschkorostans - gegen die vermeintlichen Rädelsführer. Wir haben nicht die Möglichkeit in Russland zu recherchieren, deshalb haben wir bei der BBC um die Nachveröffentlichung eines Beitrags zu diesem Thema gebeten. Leider haben wir letztlich keine Antwort erhalten.
Wer sich für den Ablauf all der Prozesse interessiert, Radio Free Europe ist noch nicht stillgelegt und hat eine besondere Seite zu den Prozessen veröffentlicht. Es ist eine interessante Dokumentation der russischen Repression geworden.
Aus naheliegenden Gründen benutzen wir im Alltag den Firefox-Browser, für die Übersetzung der russischen Sprache ist er allerdings weniger geeignet. Das Mittel der Wahl ist dafür der Google-Browser Chrome. Mit einem Klick kann man sich die russischen Beiträge in verständliches Deutsch übersetzen lassen. (Link zur Baimak-Dokumenatation)
Im Moment sind die Meldungen über getötete Soldaten stark zurück gegangen und liegen etwa bei 80 bis 100 Kriegstoten pro Tag. Dazu kommt, dass darunter auch einige Altfälle sind, die auf Grund von Gedenkseiten und -Filmen öffentlich werden.
Die merkwürdigste Liste stammt -wahrscheinlich- vom ukrainischen Geheimdienst. Es handelt sich um die im Jahr 2024 getöteten russischen Soldaten aus den Wäldern und den Feldern des Bezirks Kremensky in der ukrainischen Region Luhansk - insgesamt etwa 1.500 Namen sollen es sein. Bisher veröffentlicht wurden knapp 700 Namen. Da die Toten inzwischen geborgen wurden, konnte anhand von Todesmeldungen die Echtheit der Liste nachgewiesen werden.
Unser Hoster musste kurzfristig den von uns benutzten Server neu starten. Deshalb ist es zu einem kurzen Ausfall unserer Seite gekommen. Wir wurden sehr kurzfristig darüber informiert, deshalb konnten wir den Ausfall nicht vorher ankündigen.
Der Rückzug der USA in allen Bereichen macht sich jetzt auch in den Informationen für russische Bürger bemerkbar. Radio Liberty/Radio freies Europa hatte einen sehr informativen Dienst für die verschiedensten russischen Regionen, z.B. europäischer Norden Russlands, Region Wolga, Region Ferner Osten und Region Kaukasus. Radio Liberty stellte Informationen für russische Bürger zur Verfügung, die durch russische Medien nicht verbreitet werden können oder dürfen. Wir haben einige wenige Beiträge, die zu unserer Berichterstattung passten, übernommen.
Nun schließt Präsident Trump diese Einrichtung, wie heute mitgeteilt wurde. Und in der Folge werden wohl auch ein paar andere Medien, die aus dem Ausland in russischer Sprache kritisch berichten, ihre Arbeit einstellen müssen.
Zu Beginn des Krieges gegen die Ukraine hatte der ehemalige Offizier der russischen Armee, Witaly Wotanowsky, die Idee, die Kriegsgräber auf den Friedhöfen der Region Krasnodar abzusuchen, um die wirklichen Verluste der russischen Armee zu dokumentieren. Wir haben seine Erkenntnisse gesondert ausgewiesen, weil wir so eine Relation zwischen den veröffentlichten Meldungen und der tatsächlichen Todesrate herstellen konnten. In insgesamt vier Listen haben wir knapp 800 Kriegsgräber dokumentiert, die nirgendwo veröffentlicht wurden.
Witaly Wotanowsky musste im April 2023 aus Russland flüchten, seine Kollegen konnten seine Arbeit nicht mehr in vollem Umfang weiterführen, als Referenz ist die Region Krasnodar inzwischen obsolet. Wir werden die vierte Liste noch bis zum 800. Kriegsgrab (aktuell 794) auffüllen. Alle weiteren Meldungen werden danach ganz normal in die Region Krasnodar einfließen.
Als Ergänzung zu unserem Beitrag aus Jeisk wollen wir die konkreten Zahlen vom Monat Februar nachliefern.
Wir haben in diesem Zeitraum 3.476 gefallene russische Soldaten gelistet, deren Geburtsdatum oder Alter genannt wurden. Davon waren 343 Getötete nach dem 01.01.2000 geboren, das entspricht 9,87 Prozent aller erfassen russischen Kriegstoten.
Zum Stichtag 28. Februar 25 haben wir jetzt alle Regionen aktualisiert. In der Vergangenheit hatten wir in Schritten zu 500 Namen eine neue Seite erstellt und auf der Titelseite angezeigt. Durch die hohen Verlustzahlen ist das so nicht mehr möglich.
Folgende Seiten der Regionen sind neu:
Unsere Zusammenfassung des Monats Februar gibt es dann erst am 10.03.25 abends.
Voraussichtlich bis zum Sonntag, 09.03.25, können wir unsere Zusammenfassung für den Monat Februar vorlegen. Viele Überraschungen wird es nicht geben, dafür scheint sowieso aktuell ausschließlich die Trump-Regierung in den USA zuständig zu sein. Wir sind entsetzt.
Zu spät - auch Mediazone hat jetzt eine Liste der Namen und der dazugehörigen Veröffentlichungen ins Internet gestellt und damit ihre Zusammenstellung der russischen Kriegstoten öffentlich gemacht. Zu spät deshalb, weil ein Abgleich zwischen deren Erkenntnissen und unseren Recherchen - zumindest für uns - nicht mehr möglich ist. Wir sind zwar sehr sicher, dass es bei Mediazone zahlreiche Fälle gibt, die wir nicht gefunden haben. Und das selbe gilt natürlich umgekehrt. Aber inzwischen ist die Anzahl der Kriegstoten so stark angestiegen, dass ein Abgleich viel zu viel Zeit beanspruchen würde - die wir in unserem kleinen Team nicht haben.
Seit Beginn des Krieges hat der Gouverneur der Oblast Sachalin, Waleri Limarenko, regelmäßig auf seinem Telegram-Kanal die im Krieg gegen die Ukraine getöteten Bewohner seiner Insel veröffentlicht. Die Nachrichten waren ziemlich karg, nur die Namen und der ehemalige Wohnort wurden angegeben - also keine Fotos, kein Alter und auch kein Todeszeitpunkt.
Waleri Limarenko blieb allerdings ein aktiver Unterstützer des Krieges und warb in seinem Einflussgebiet zum Freiwilligendienst. Seine Oblast hatte deshalb ständig steigende Opferzahlen, die sie auf den 5. Platz in Russland brachte, wenn man die Todeszahlen ins Verhältnis zur Einwohnerzahl setzt.
Etwa ab dem 20. Dezember 24 hat Limarenko die Meldungen über neue gefallene Soldaten eingestellt. Eine bisher zuverlässige Quelle für unsere Daten ist damit weggefallen.
Wir haben am 25. Februar 25 über das staatliche ukrainische Projekt "Ich will jemanden finden" berichtet, das bei der Suche nach vermissten russischen Soldaten behilflich sein kann. Etwa 60.000 Suchanfragen sind dort eingegangen.
Wir selbst können nicht in Russland recherchieren, dafür fehlen uns die finanziellen und personellen Mittel. Da trifft es sich gut, dass das Projekt OKNO (Fenster) genau zu diesem Thema einen aktuellen Beitrag veröffentlicht hat, der ausführlich die Geschichten der Ehefrauen oder Mütter von sechs vermissten Soldaten erzählt. Wir halten ihn für unbedingt lesenswert und haben ihn in deutscher Sprache nachveröffentlicht.
Der US-Senator Mark Kelly, ein Demokrat, befragt Stephen Feinberg, der für das Amt des stellvertretenden Verteidigungsminister vorgeschlagen wurde. Übrigens Mark Kelly ist ein ehemaliger Astronaut, Stephen Feinberg dagegen ist Hedge-Fonds-Manager und Milliardär.
Es scheint, dass Feinberg noch nicht ganz die Schule des Doppeldenk durchlaufen hat, über die wir zuletzt geschrieben haben.
Es gab einige Mißverständnisse, aber jetzt ist endlich unser Beitrag über Baschkortostan online.
Baschkirien hat im Moment die höchsten Verluste im Krieg Russlands gegen die Ukraine und es stirbt überwiegend die einfache Landbevölkerung - meist ethnische Baschkiren oder Tataren.
Wir haben deshalb drei Fragen nach Baschkortostan geschickt und nach dem Warum gefragt? Die Macher des Telegram-Kanals "Fremder Krieg" haben uns ausführlich geantwortet.
Es gibt inzwischen auch einen weiteren Telegram-Kanal aus Baschkortostan, der über den aktiven Widerstand gegen Russland informiert: "Baschkortostan, kämpfe für Baschkortostan! Nicht für Russland! Weil es dich nicht braucht."
Es gehört zur Ironie des Krieges in der Ukraine, dass sich zum 4. Jahrestag des russischen Angriffs am 24. Februar 2025 über 100.000 getötete Soldaten in unserer Datenbank befinden werden - das ist inzwischen sicher. All die vielen Namen stammen aus offenen Quellen und können über die von uns veröffentlichten Links auch nachvollzogen werden. Natürlich wurden einige der Veröffentlichungen inzwischen gelöscht und einige Medien haben ihr Erscheinen eingestellt. Aber für jede Veröffentlichung liegt uns auch ein Screenshot vor.
Richtig ist auch, die tatsächliche Zahl der getöteten Soldaten dürfte wesentlich höher sein und nach unseren Abschätzungen bei über 160.000 gefallenen russischen Angreifern liegen.
Jeden Tag wird uns immer wieder bewusst, welche Unmenschlichkeit und Grausamkeit sich in diesem russischen Angriff zeigt. Das Militär wirft täglich neue Soldaten in die Schlacht, von denen nur wenige überleben. Das alles für geringe Geländegewinne. Und wer nicht spurt, wird eingesperrt, gefoltert und wenn das nicht hilft, auch getötet.
OM, 14.02.25
Alle russischen Regionen wurden heute zum 31.01.25 aktualisiert. Baschkortostan hat erneut den höchsten Zuwachs an Kriegstoten, gefolgt von Tatarstan und der Region Tscheljabinsk.
Insgesamt wurden im Januar einige Verzeichnisse ausgewertet, die Kriegstote seit Beginn des Krieges dokumentierten. Es wurden folglich auch zahlreiche Altfälle neu registriert.
Die absoluten Zahlen für Januar 25 haben wir bereits im Kopf unserer Seite veröffentlicht. Daran wird sich nur noch marginal etwas ändern.
Im Moment gehen wir noch etwa 800 Meldungen aus dem Februar 25 durch, das wird noch einige Tage dauern. Unsere Zusammenfassung für den Monat Januar wird etwa in einer Woche veröffentlicht werden.
Im Moment befinden wir uns im Austausch mit einer Initiativgruppe in Baschkortostan. Die russische Teilrepublik wird auch im Januar 25 die höchsten Verluste im Krieg gegen die Ukraine aufweisen und wir hoffen, dass wir in den nächsten Tagen einen Beitrag der Initiative veröffentlichen können, der die dortige Situation erklärt.
OM, 04.02.25
Es gab Rückfragen, welche Bedeutung unsere Ausweichdomain "gibtsnet.eu" hat und ob sich dahinter eine EU-kritische Einstellung verberge. Deshalb die kurze Geschichte dieses Domain-Namens.
Wer immer mit Kindern zum Einkaufen in einem großen Warenhaus/Supermarkt unterwegs war, wird diese Erfahrung gemacht haben. Das ausgelegte überreiche Warenangebot weckt beim Nachwuchs vielfältige Bedürfnisse, die sie mit Nachdruck einfordern. Zunächst erklärt man höchst pädogogisch, warum und weshalb man ihren Wünschen nicht nachkommt. Und manchmal hat man einfach keine Lust mehr zu langatmigen Erklärungen: Dies und das gibtsnet!
So bekam der Verfasser dieser Zeilen aus kindlicher Wut heraus den Namen Herr Gibtsnet verpasst.
Für Testzwecke brauchten wir damals eine neue Domain, da ist uns dieser Name eingefallen. Die de-Domainendung war schon vergeben, also haben wir die europäische Variante benutzt.
Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt informierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner
Iwan Pawlowitsch, 20 Jahre
Auf dem Friedhof der städtischen Siedlung Novoilinsky in der Region Perm wurde Iwan Pawlowitsch am 18. März beigesetzt. Warum Iwan sich für den Kriegsdienst gemeldet hat, geht aus den zahlreichen Nachrichten zu seinem Tod nicht hervor. Seine Frau wäre mit ihrem gemeinsamen Kind nicht beim Begräbnis erschienen, heißt es in den Kommentaren. Iwan Pawlowitsch Putilow, geboren am 10. August 2004, getötet am 22. Januar 2025.
Im Finanzwesen sind Optionen Wetten auf die Zukunft. Man kann dabei mit allerlei Dingen viel verdienen oder verlieren., z.B. mit Aktienoptien, Optionen auf Edelmetalle, Devisen, Getreide usw. In Russland dagegen werden zur Zeit Wetten auf das eigene Leben abgeschlossen und das geht so:
Jeden Tag schließen im Augenblick in Moskau mehr als 100 Männer einen Vertrag mit dem russischen Militär zum Einsatz an der Front - mehr als je zuvor. Mit der Unterschrift kassieren sie etwa 2,3 Millionen Rubel (ca. 25.000 €) und reisen in des Kriegsgebiet.
All diese Freiwilligen haben auf einen baldigen Waffenstillstand an der Front gewettet. Je früher solch eine Vereinbarung in Kraft tritt um so besser. Die Männer haben das vereinbarte Geld kassiert und müssen dafür nicht kämpfen. Dazu gibt es für russische Verhältnisse noch ein gutes Gehalt.
Das russische Medium "Werstka" schreibt dazu:
Die Rekrutierungsrate neuer Zeitsoldaten in Moskau in der ersten Aprilwoche brach Rekorde für ähnliche Zeiträume der vorangegangenen drei Monate, fand Werstka heraus. Vom 1. bis 10. April unterzeichneten 993 Personen über das Rekrutierungszentrum in der Jablotschkowa-Straße Verträge mit dem Verteidigungsministerium. Zum Vergleich: In den ersten zehn Tagen des Monats März unterzeichneten 499 Personen, im Februar 503 und im Januar 341 Personen.
Das Schicksal von Alexander Borisow ist verworren. Der Mann war Theaterregisseur und wollte am Theater der Stadt Tschaikowsky in der Region Perm ein Stück von Sachar Prilepin inszenieren. Prilepin ist ein erfolgreicher Schriftsteller in Russland, war früher mit Nawalny kritisch unterwegs und später Mitglied bei das "Andere Russland". Auch war er am Krieg im Donbass beteiligt als Kommandeur einer "Separatisteneinheit" und glühender Vertreter des russischen Imperialismus. Bei einem Anschlag im Mai 2023 auf sein Auto wurde Prilepin schwer verwundet
Jenes Stück "Es gibt keinen Tod" handelt von Prilepins Erfahrungen im Donbass. Borisows militaristsche Einstellung zum Krieg kam bei den Schauspielern und den Theatermachern nicht gut an, der Stück wurde abgesetzt und der Regisseur entlassen.
In einem Jugendtheater der Stadt Tula konnte er das Theaterstück dann doch auf die Bühne bringen. Allerdings gab es dafür keine Bezahlung und unser Regisseur entschloss sich deshalb, selbst in den Krieg zu ziehen. Am 29. März 25 gab das Theater in Tula seinen Tod an der Front bekannt. Wir haben einen Nachruf hier veröffentlicht.
Und weil es ein Teil der russischen Erzählungen ist, dass es für Soldaten das ewige Leben gebe, noch eine Bemerkung. Jeder, der im Krieg getötet wird, ist vom Militär und der Gesellschaft sofort vergessen. Nur wenige Angehörige trauern, das Begräbnis mit Gewehrsalven und Soldaten im Stechschritt ist reine Propaganda.
Der junge Konstantin Petrowitsch Iwanow war sicher kein angenehmer Zeitgenosse. Konstantin wurde am 11. Mai 2000 im großen Dorf Suntar in Jakutien geboren. Laut einer Pressemeldung vom Februar 2020 war der damals noch 19-jährige Jakute flüchtig und wurde wegen vorsätzlicher schwerer Körperverletzung mit Todesfolge sowie Diebstahl mit erheblichem Sachschaden von der Polizei gesucht.
Ein Gerichtsurteil haben wir auf die Schnelle nicht gefunden, aber Konstantin landete als Sturm-Z Soldat an der Front. Offensichtlich wollte auch er seine Strafe nicht absitzen. Am 23. Dezember 2024 wurde auch Konstantin getötet.
Der Telegram-Kanal "Die Toten aus der Republik Sacha" berichtet, dass Konstantin Iwanow von seinem eigenen Kommandanten, Kampfname "Schamane", erschossen worden wäre. Um die Tat zu vertuschen, wurde die Leiche verscharrt und Konstantin als vermisst gemeldet. Seine Kamaraden hätten allerdings den Körper wieder ausgegraben.
Dies wäre bereits der vierte Fall, dass Soldaten aus Jakutien (Sacha) von ihren Vorgesetzten erschossen wurden, schreibt der Telegram-Kanal. Einen Fall haben wir kürzlich dokumentiert.
Wir hatten unter dem Titel "Ein Businessplan" ein Geschäftsmodell russischer Frauen vorgestellt, die kurzfristig Kriegsfreiwillige heiraten und dann bei deren Tod die Abfindung kassieren. Meist kaufen sie sich damit eine Eigentumswohnung. Das berichtete zumindest ein Sozialarbeiter aus Rostow am Don.
Heute sind wir über einen entsprechenden Fall gestolpert. Eine Frau eines Escort-Services heiratete einen Achmat-Söldner, der dann in der Region Kursk getötet wurde. Wer Interesse und Zeit für die schmutzigen Details aufbringt, findet die übersetzte Geschichte hier.
Nachtrag: Angelika ist übrigens Angestellte im Strafvollzug und organisierte 2023 einen Wettbewerb zur "Miss Strafvollzug". Erste wurde eine junge Frau aus Tuwa, Angelika wurde letzte.(Link, übersetzte Kopie)
Update: Die Nachricht beginnt eigentlich hier:
01.04.25 - der Telegram-Kanal "znakcity" aus der Region Tambow berichtet:
Der jüngste Einwohner der Region Tambow, der im Krieg in der Ukraine starb, der 18-jährige Artem Sutormin, wurde im Dorf Nowojurjewo begraben.
Der Rektor der örtlichen Kirche des Heiligen Erzengels Michael, Priester Vladimir, der bei der Beerdigung anwesend war, erklärte, dass Sutormin nach Abschluss der Schule in den Krieg gezogen sei.
„Man kann den Körper eines Menschen töten, aber nicht seine Seele. Solange es solche Jungen gibt, die schon in der Schule bereit sind, für die Verteidigung ihres Vaterlandes einzutreten, wird Russland leben“, sagte er.
Der Soldat starb am 21. März 2025. Wann genau er den Vertrag unterzeichnete, ist nicht bekannt. Sutormin wurde am 12. Januar 2007 geboren.
Wenn man die wenigen Informationen durchleuchtet, die wir über die jungen gefallenen Soldaten erhalten, dann finden sich immer wieder Gemeinsamkeiten. Die jungen Männer haben ihre Ausbildung abgebrochen oder erst gar nicht angefangen, kommen aus zerrütteten Familien oder sind Waisen, arbeiten - wenn überhaupt - in prekären Beschäftigungsverhältnissen und alle zusammen lockt das viele Geld, das einem Lotteriegewinn gleichkommt.
Nikita Alexandrowitsch Nurejew ist so ein Beispiel. Er wurde am 19. Oktober 2003 im Dorf Kopjewo (ca. 700 Einwohner) in Chakassien geboren. Nikitas Eltern spielten bei seiner Erziehung keine Rolle, er wurde von den Großeltern großgezogen.
Nach der neunten Klasse trat er in die Landwirtschaftsschule ein, verließ sie jedoch ohne Abschluss, um im Akkord zu arbeiten. Am 9. Mai 2024 meldete sich Nikita freiwillig zum Kriegsdienst, wurde im Sommer verwundet und kaum genesen wieder an die Front in der Region Kursk versetzt. Am 12. Januar 25 wurde er getötet.
Unsere Geschichte beginnt im Mai 2020 im kleinen Dorf Bökö mit etwa 300 Bewohnern im Megino-Kangalassky-Ulus in Jakutien. Die gesamte Gegend wird überwiegend durch Jakuten bewohnt - ein Turkvolk überwiegend christlichen Glaubens. Nach einem langen kaltem Winter sind im Mai die Tagesdurchschnittstemperaturen endlich wieder positiv.
Am 21. Mai sitzen Ajaal Anatoljewitsch Skrybykin und sein Bruder zusammen in ihrem Haus an der Straße und genehmigen sich zwei Flaschen Wodka. Es kommt zum Streit und der besoffene Ajaal verprügelt seinen betrunkenen Bruder. Der Bruder fällt ob der Schläge auf das Sofa und leistete keinen Widerstand mehr. Trotzdem schlug Ajaal ihm weiter auf die Brust.
Der inzwischen leblose Bruder muss mit dem Krankenwagen abgeholt und mit lebensgefährlichen Verletzungen notoperiert werden. Im Prozess im Oktober 2020 wurde Ajaal zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.
Bis dahin war Ajaal noch ohne Vorstrafen, vielleicht sind weitere dazu gekommen, auf jeden Fall wurde Ajaal Skrybykin im Gefängnis zum Krieg gegen die Ukraine rekrutiert und landete als Sturm-Z Soldat an der Front. Wann und wo er im Krieg getötet wurde, wissen wir nicht. Laut den spärlichen Informationen wurde Ajaal von seinem eigenen Kommandanten erschossen.
Nachtrag zu unserem Kurzbeitrag "Dem Mörder ein Denkmal".
Wir haben die Namen der Beteiligten an jenem Mord in unserer Datenbank gesucht. Tatsächlich haben wir dort einen weiteren Namen gefunden: Wsewolod Fedasch. Er befindet sich an Position 1448 unserer Liste der getöteten Soldaten der Region Irkutsk. Wsewolod, geboren 1999, kam aus der sibirischen Stadt Ussolje-Sibirskoje. Er wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt, kam im Februar 2024 an die Front und wurde vor dem 1. Mai 2024 dort getötet.
Im Hafen der Stadt Murmansk hat Russlands Präsident Putin ein neues Atom-U-Boot eingeweiht. Zu seinem Empfang wurde eine Ehrengarde aufgestellt. Allerdings war das Vertrauen in die eigenen Soldaten nicht besonders groß. Ein Sicherheitsbeamter tastete die einzelnen Gardesoldaten auf versteckte Waffen ab.
Die Geschichte um Wassili Olegowitsch Kotseljabin (02.11.1997 - 13.01.2023) schnell erzählt:
Im September 2018 entführten Wassili und vier Freunde einen Bekannten und brachten ihn an das Ufer des Flusses Angara im Leninsky-Bezirk von Irkutsk. Dort stach jeder von ihnen abwechselnd auf den Körper des Entführten ein. Während einer stach, hielten die anderen das Opfer an Armen und Beinen fest. Insgesamt stachen sie mindestens 32 Mal auf den Verstorbenen ein. Der Organisator des Verbrechens war Kotseljabin, da das Opfer seine Schwester beleidigt hätte. Alle fünf Mörder wurden schnell festgenommen und im Jahr 2020 zu langen Haftstrafen verurteilt. Wassili Kotseljabin erhielt eine Haftstrafe von 17 Jahren.
Bereits im November 2022 kam Wassili frei. Die Gruppe Wagner hatte ihn rekrutiert und schickte ihn an die Front. Es wurde ein kurzer Militäreinsatz, im Januar 2023 war Wassili tot.
Das kleine Dorf Scharagai in der Oblast Irkutsk mit etwa 500 Einwohnern hat ein Denkmal für drei ehemalige Bewohner errichtet, die im Krieg gegen die Ukraine getötet wurden. An zweiter Stelle prangt der Namen von Wassili Kotseljabin.
"Wir werden die Erinnerung an die Helden und ihre glorreichen Taten für immer in unseren Herzen bewahren und die jüngere Generation nach ihrem Beispiel erziehen", schrieb die Bezirksverwaltung
Leider kann die Geschichte um Nikolai Nikolajewitsch Skrjabin nur in Bruchstücken erzählt werden. Nikolai wurde im Megino-Kangalassky-Ulus in Jakutien (Sacha) geboren. Mit 36 Jahren hat er es zum Direktor des Gründerzentrums von Jakutien gebracht. Und doch ist er im Krieg gegen die Ukraine gelandet. Warum, das lässt auch der Nachruf offen:
Bei der Erfüllung seiner Bürgerpflicht während der Militäroperationen des SVO starb am 9. März 2025 unser geliebter Ehemann, Sohn, Vater und Bruder Nikolai Nikolajewitsch Skrjabin, geboren am 14. Mai 1983 im Megino-Kangalassky ulus, heldenhaft. Wir erinnern uns, wir lieben, wir trauern ...Die Verabschiedung findet am 20. März um 9:00 Uhr im Kulturzentrum des Ortes statt. N-Bestjach, st. Lenin, 37.
Doch die Geschichte hat noch eine Nuance - eine zweite Quelle aus Jakutien merkt an: Seine Leiche wurde am 17.03.2025 zusammen mit 41 Cargo-200 (Toten) geliefert (nach Jakutien).
Gerne würde wir in vielen Fällen etwas mehr Hintergrundinformationen liefern, aber das ist von Deutschland aus in den meisten Fällen völlig unmöglich. Also bleiben wirbei den wenigen Fakten:
Denis Alexandrowitsch Andrejew, geboren am 29.04.1996, kam aus dem Dorf Asyma mit etwa 600 Einwohnern in Jakutien (Sacha). Er hatte sich der Gruppe Wagner angeschlossen und überlebte diese Entscheidung nicht. Am 2. April 2023 war er tot.
Sein Vater Alexander Josifowitsch Andrejew hätte als er vom Tod seines Sohnes erfuhr, sofort einen Vertrag mit dem russischen Militär abgeschlossen und zog in den Krieg. Am 11. Februar 25 wurde auch Vater Alexander getötet.
Bereits im Waisenhaus werden die Zöglinge für das Militär programmiert, wir haben das schon häufig dokumentiert. Iwan Greschnow, 27 Jahre, ist ein Produkt dieser Erziehung. Er hat die typischen Verletzungen, die die ukrainischen Drohnen verursachen. Diese lassen ganz normale Granaten auf die feindlichen Soldaten regnen. Deren Körper ist zwar durch Panzerplatten geschützt, nicht aber Beine und Arme.
Manche haben Glück und werden schnell evakuiert, andere liegen über Tage auf dem Feld, deren betroffene Gliedmaßen müssen amputiert werden - wenn die Soldaten nicht bereits durch den hohen Blutverlust gestorben sind.
Eine Anmerkung zum Gedicht: Gott hat mit dem Schicksal von Iwan nichts zu tun. Die Verantwortlichen kann man im Moskauer Kreml antreffen
Die Ärzte kämpften um das Leben, aber alles vergeblich,
Iwan ging ohne Beine weg.
Ich schätze, es ist alles schon entschieden.
Gott hat für jeden seinen eigenen Plan.
Ivan kannte das Wort „Glück“ nicht, seit er in den Windeln lag,
Er wusste nicht, was Mama und Papa meinten.
Anstelle von Sonnenschein gab es nur schlechtes Wetter,
Das war Gottes Vorsehung für ihn.
Gut, freundlich, wirklich naiv,
Er träumte vom Glück und einer großen Familie.
Er war ein positiver Mensch,
Aber er hat zwei Beine im Krieg gelassen.
Kein Murren und kein wütendes Wehklagen,
Wanja verlor nie seine Hoffnung auf Glück.
Er gab seine Träume von einer Familie nie auf,
Er stellte sich vor, auf seiner Hochzeit zu tanzen...
Drei Brüder aus dem Dorf Lebjaschje in der Region Wolgograd zogen in den Krieg - Iwan, Wladimir und Viktor Stolbow.
Der Ortsvorsteher sagte dazu: "Die Familie ist vor langer Zeit nach Lebjaschje gezogen, Wanja (Iwan) ist mit uns zur Schule gegangen und hat dort seinen Abschluss gemacht, danach hat er in Petrow-Wal bei der Feuerwehr gearbeitet. Als der Sondereinsatz begann, unterzeichnete er freiwillig den Vertrag. Zwei weitere Brüder, Victor und Wladimir, gingen mit ihm. Victor unterschrieb zunächst einen Vertrag über drei Monate, musste den Dienst dann aber aus gesundheitlichen Gründen verlassen. Wladimir und Iwan setzten ihren Dienst fort und Wanja wurde 2023 der Orden des Mutes verliehen.“
Der Orden hat dann nicht geholfen - am 15. März 2025 zogen Iwan und Wladimir los zu einem Einsatz an der Front. Beide kamen nicht lebend zurück. Am 24. März wurden sie in ihrem Dorf verabschiedet.
Wir hatten bereits einen anderen Alexander Alexandrowitsch mit 18 Jahren vorgestellt, deshalb die II hinter dem Namen. Und zweifelsohne ist Alexander Alexandrowitsch Petlinsky unser neuer Halter einer fragwürdigen Auszeichnung - geboren am 31.01.2007 ist er der jüngste von uns erfasste getötete russische Soldat im Krieg gegen die Ukraine. Hatte er eine Persönlichkeitskrise? War er durch eine Prüfung gefallen? Ging es ihm um schnell viel Geld? All das wissen wir nicht, aber ganz sicher ist er ein Opfer der militaristischen Propaganda geworden. Sascha war Student an der Medizinischen Hochschule Tscheljabinsk, hätte schon deshalb während des Studiums keinen Wehrdienst ableisten müssen. Erst ab dem 1. Februar 2025 konnte er überhaupt einen Vertrag zum Kriegsdienst abschließen, am 9. März 25 war er tot.